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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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und all die Verantwortung zu vergessen, von der er gerade gesprochen hatte. Er dachte über Betsy Tanenbaums Verantwortung für ihren Klienten und ihre Verantwortung gegenüber der menschlichen Rasse nach. Wie würde sie damit fertig werden, wenn Lake davonkam? Er würde sie für den Rest ihres Lebens in ihren Träumen verfolgen, so wie ihn diese Sache seit damals verfolgte.
    Colby fragte sich, ob die Abmachung an die Öffentlichkeit dringen wurde. Wenn, dann war es mit seiner Karriere vorbei. Der Präsident wurde seine Nominierung zurückziehen, und er würde nie wiedergewählt werden. Seltsamerweise berührte ihn das nicht. Er hatte keinen Einfluss auf Betsy Tanenbaum. Sein Schicksal hing von den Entscheidungen ab, die sie traf.

Kapitel Zwanzig
1
    »Dr. Simon Reardon?«
    »Ja.«
    »Mein Name ist Reginald Stewart. Ich bin Privatdetektiv und arbeite für Betsy Tanenbaum, eine Anwältin in Portland, Oregon.«
    »Ich kenne niemanden in Portland.«
    Dr. Reardons Stimme klang ärgerlich, und Stewart glaubte, einen leichten britischen Akzent herauszuhören.
    »Es handelt sich um Hunters Point und Ihre Exfirau, Dr. Reardon. Deswegen rufe ich an. Ich hoffe, Sie geben mir ein paar Minuten, damit ich die Sache erklären kann.«
    »Ich habe kein Interesse, über Samantha zu sprechen.«
    »Bitte lassen Sie mich ausreden! Erinnern Sie sich an Peter Lake?«
    »Mr. Stewart, es gibt nichts aus dieser Zeit, was ich jemals vergessen werde.«
    »Vor kurzem sind in Portland drei Frauen entführt worden. Jedes Mal wurden eine schwarze Rose und ein Zettel mit der Aufschrift AUF EWIG UNVERGESSEN zurückgelassen. Die Leichen der Frauen waren auf einem Gelände vergraben, das Peter Lake gehört. Er wird wegen dieser Morde angeklagt.«
    »Ich dachte, die Polizei in Hunters Point hätte den Mörder gefasst. War es nicht ein geistig zurückgebliebener Mann? Ein Triebtäter?«
    »Der Bezirksstaatsanwalt von Multnomah County glaubt, dass der Polizei von Hunters Point ein Fehler unterlaufen ist. Ich versuche nun, die überlebenden Frauen aus Hunters Point zu finden. Ann Hazelton ist tot. Gloria Escalante ist nicht bereit, mit mir zu sprechen. Ihre Frau ist meine letzte Hoffnung.«
    »Sie ist nicht mehr meine Frau, und das schon eine ganze Weile nicht mehr«, warf Dr. Reardon ärgerlich ein, »und ich habe keine Ahnung, wo Sie Samantha finden können. Ich bin nach Minneapolis gezogen, um von ihr wegzukommen. Wir haben schon seit Jahren keinen Kontakt mehr miteinander. Das letzte, was ich von ihr weiß, ist, dass sie immer noch in Hunters Point lebt.«
    »Sie sind geschieden?«
    Reardon lachte rau auf. »Mr. Stewart, das war mehr als eine einfache Scheidung. Samantha hat versucht, mich umzubringen.«
    »Wie bitte?«
    »Sie ist krank. Ich würde meine Zeit nicht an ihr verschwenden. Sie können nichts von dem glauben, was sie sagt.«
    »Ist das alles auf die Entführungsgeschichte zurückzuführen?«
    »Ohne Zweifel haben die Folterungen und die Gefangenschaft die Sache noch verstärkt, aber meine Frau war schon immer etwas aus dem Gleichgewicht. Unglücklicherweise war ich zu sehr in sie verliebt und habe es erst nach der Hochzeit bemerkt. Ich habe mir Vorwürfe gemacht und Entschuldigungen gesucht...« Reardon holte tief Luft. »Tut mir leid. Es liegt an ihr. Selbst nach all den Jahren bin ich noch nicht darüber hinweg.«
    »Dr. Reardon, ich möchte Sie nicht verletzen, aber Mr. Lake muss mit der Todesstrafe rechnen. Ich muss so viel wie möglich über die Hunters-Point-Geschichte erfahren.«
    »Kann Ihnen die Polizei keine Auskunft geben?«
    »Nein, Sir. Die Akten sind verlorengegangen.«
    »Das ist seltsam.«
    »Das stimmt. Glauben Sie mir, wenn ich die Akten hätte, wurde ich Sie nicht belästigen. Ich weiß, dass es schmerzhaft ist, sich wieder an diese Zeit Ihres Lebens zurückzuerinnern, aber es geht hier buchstäblich um Leben und Tod. Der Staatsanwalt hat sich an Lake festgebissen. Peter war aber auch ein Opfer, wie Sie, und er braucht jetzt Ihre Hilfe.«
    Reardon seufzte. »Fahren Sie fort. Stellen Sie Ihre Fragen.«
    »Danke, Sir. Was können Sie mir von Mrs. Reardon, oder wie immer sie sich jetzt nennt, erzählen?«
    »Ich habe keine Ahnung, wie sie sich jetzt nennt. Als ich aus Hunters Point wegzog, benutzte sie immer noch den Namen Reardon.«
    »Wann war das?“
    »Vor ungefähr acht Jahren. Sobald die Scheidung durch war.«
    »Was ist zwischen Ihnen und Ihrer Frau vorgefallen?«
    »Sie war OP-Schwester an der Universitätsklinik.

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