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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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fahren, doch er wusste, wie sehnsüchtig Page darauf wartete, zu erfahren, was er in Hunters Point herausgefunden hatte.
    »Es sieht nicht gut aus, AI«, teilte Highsmith Page mit, sobald sie sich gesetzt hatten. »Ich war einen Tag später dran als der Privatdetektiv von Darius. Also alles, was wir wissen, weiß er auch.«
    »Das wäre?«
    »Nancy Gordon war Ihnen gegenüber nicht ehrlich. Frank Grimsbo und Wayne Turner sagten mir, dass lediglich Nancy Gordon Lake im Verdacht hatte. Sie war auf ihn als Täter fixiert und hat sich nie, wie alle anderen, damit abgefunden, dass Waters der Rosenmörder war.
    Und es gibt noch etwas, was sie uns nicht gesagt hat. Drei von den Frauen in Hunters Point waren nicht tot. Ann Hazelton, Gloria Escalante und Samantha Reardon wurden lebend in einem alten Bauernhof gefunden. Bevor du lange fragst, Ann Hazelton ist tot, und Samantha Reardon und Gloria Escalante habe ich noch nicht ausfindig gemacht. Sie alle haben das Gesicht des Mannes, der sie misshandelt hat, nie gesehen.«
    »Warum ließ Nancy mich dann in dem Glauben, dass alle Frauen in Hunters Point ermordet wurden?«
    »Keine Ahnung. Alles, was ich weiß, ist, dass unser Fall gegen Martin Darius den Bach hinuntergeht.«
    »Das ergibt keinen Sinn«, murmelte Page, mehr zu sich selbst. »Waters ist tot. Wenn er der Rosenmörder war, wer hat dann die Frauen umgebracht, die wir auf dem Baugelände gefunden haben? Es muss jemand sein, der Einzelheiten über die Sache in Hunters Point weiß, die nur der Polizei bekannt sind. Das alles passt nur auf eine Person: Martin Darius.«
    »Es gibt noch eine Person, auf die das zutrifft, AI«, entgegnete Highsmith.
    »Wen?«
    »Nancy Gordon.«
    »Sie sind verrückt. Sie ist bei der Polizei.«
    »Was ist, wenn sie verrückt ist? Was ist, wenn sie es gemacht hat, um Darius ans Messer zu liefern? Denken Sie darüber nach! Hätten Sie Darius verdächtigt, wenn sie Ihnen nicht mitgeteilt hätte, dass er Peter Lake ist?«
    »Sie vergessen den anonymen Brief, in dem mitgeteilt wurde, dass der Mörder in Portland ist.«
    »Woher wissen wir: dass sie ihn nicht selbst geschrieben hat?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Nun, glauben Sie es oder nicht, unser Fall löst sich in Rauch auf. Ach ja, da gibt es noch einen neuen Aspekt. Ein Privatdetektiv aus Portland mit Namen Sam Oberhurst hat sich nach der Geschichte in Hunters Point erkundigt, ungefähr einen Monat, bevor es hier zu der ersten Entführung kam.«
    »Für wen hat er gearbeitet?«
    »Das hat er keinem gesagt, und er hat auch nicht gesagt, warum er sich dafür interessiert. Aber ich werde ihn fragen. Ich habe seine Telefonnummer, und die Adresse bekomme ich über die Telefongesellschaft.«
    »Haben Sie bei der Suche nach den Akten Erfolg gehabt?«
    »Nein, kein Stück.«
    Page schloss die Augen und legte den Kopf an die Lehne seines Stuhls.
    »Ich stehe wie ein Idiot da, Randy. Wir müssen die Anklage zurückziehen. Ich hätte auf Sie und Ross hören sollen. Es gab keinen Fall. Ich habe mir das alles nur eingebildet.«
    »Geben Sie nicht auf, AI! Dieser Privatdetektiv weiß vielleicht etwas.«
    Page schüttelte den Kopf. Seit seiner Scheidung war er alt geworden, seine Kraft war verschwunden. Für einige Zeit hatte ihn dieser Fall wieder aufgerüttelt, doch Darius glitt ihm aus den Händen, und schon bald würde er am Gericht zu einer Lachnummer werden.
    »Diesmal werden wir verlieren, Randy. Das fühle ich. Nancy Gordon war alles, was wir hatten, und jetzt sieht es so aus, als ob wir nie etwas gehabt haben.«
3
    »Hallo, Mutter«, sagte Betsy, stellte den Koffer ab und umarmte Rita Cohen.
    »Wie war der Flug? Hast du etwas zu essen bekommen?«
    »Der Flug verlief ruhig, und ich habe etwas im Flugzeug gegessen.«
    »Das ist doch nichts Richtiges. Soll ich dir was machen?«
    »Danke, aber ich bin nicht hungrig«, erwiderte Betsy, als sie ihren Mantel aufhängte. »Wie geht's Kathy?«
    »So la la. Rick ist am Samstag mit ihr im Kino gewesen.«
    »Wie geht's ihm?« fragte Betsy, und hoffte, dass es beiläufig klang.
    »Diese Laus schaute mir die ganze Zeit, während er hier war, nicht in die Augen. Er konnte es kaum erwarten, wieder wegzukommen.«
    »Du warst doch nicht unhöflich zu ihm?«
    »Ich habe ihm nicht Guten Tag gewünscht«, antwortete Rita und streckte ihre Nase in die Luft. Dann schüttelte sie den Kopf. »Armes Kind. Kathy war so aufgeregt, als sie mit ihm wegging, aber als er sie wieder ablieferte, war sie am Boden zerstört. Sie

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