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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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bis jetzt ziemlich dünn.«
    Lisa sah betrübt aus.
    »Bereitet Ihnen etwas Sorgen?«
    »Nein«, antwortete Lisa ein bisschen zu schnell.
    »Wenn Sie etwas über diese Sache wissen, dann sagen Sie es mir bitte. Ich möchte keine Überraschungen erleben.«
    »Es liegt an den Reportern, die gehen mir wirklich auf die Nerven«, erklärte Lisa, doch Betsy wusste, dass sie log.
    »Wir sind soweit«, meinte der Wachbeamte zu Betsy.
    »Ich muss mit Martin sprechen. Er will, dass Sie ihn besuchen.«
    Lisa nickte, doch in Gedanken schien sie weit weg zu sein.
    »Wer ist Nancy Gordon?« fragte Betsy Darius. Sie saßen in dem kleinen Raum eng nebeneinander.
    »Eines der Mitglieder der Sonderkommission. Ich habe sie an dem Abend, als Sandy und Melody ermordet wurden, zum ersten Mal gesehen. Sie hat mich in meinem Haus befragt. Nancy Gordon war mit einem Polizisten verlobt, der ein paar Wochen vor der Hochzeit erschossen wurde. Sie trauerte noch um ihn, als ich zu der Sonderkommission stieß. Sie versuchte, mir in meiner Trauer beizustehen.
    Nancy und ich hatten verschiedentlich miteinander zu tun. Es war mir nicht klar, dass sie in meine freundschaftlichen Gefühle mehr hineininterpretierte, aber, nun...« Darius sah Betsy in die Augen. Ihre Knie berührten sich fast. Er beugte den Kopf in ihre Richtung. »Ich war allein. Wir beide waren allein. Sie können nicht verstehen, was es bedeutet, wenn man das Liebste auf der Welt verliert, bis es Ihnen widerfährt.
    Ich war davon überzeugt, dass Waters der Rosenmörder ist, und machte eine Dummheit. Ohne jemanden davon zu unterrichten, begann ich, ihn zu observieren. Ich habe sogar sein Haus durchsucht, um ihn auf frischer Tat zu ertappen.« Darius lächelte ein wenig dümmlich. »Ich habe Mist gebaut und fast die ganze Untersuchung in Gefahr gebracht. Ich habe mich so dumm angestellt, dass ein Nachbar die Polizei auf den verdächtigen Mann aufmerksam gemacht hat, der da vor dem Haus herumlungerte. Die Polizei rückte an, und ich kam mir vor wie ein Idiot. Nancy hat mich da herausgeholt. Wir haben uns dann in einem Restaurant in der Nähe der Polizeistation getroffen, und sie hat mir den Kopf zurechtgerückt.
    Als wir mit dem Essen fertig waren, war es schon spät. Weil ihr Wagen zur Reparatur war, bot ich ihr an, sie nach Hause zu fahren. Wir hatten beide ein paar Bier getrunken, und ich kann mich nicht mehr erinnern, wie es dann genau weiterging. Im Endeffekt endete die Geschichte im Bett.«
    Darius sah auf seine Hände, als ob er sich schämte. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Das war eine Dummheit. Ich hätte wissen müssen, dass sie es zu ernst nehmen würde. Ich meine, es tat uns beiden gut, jemanden bei sich zu haben. Wir waren beide so einsam. Aber sie glaubte, dass ich sie liebte, und das stimmte nicht. Es war zu kurz nach Sandy. Als ich die Beziehung nicht fortsetzen wollte, wurde sie böse. Glücklicherweise wurde Waters kurze Zeit später gefasst, und meine Arbeit bei der Sonderkommission war zu Ende. Also gab es keinen Anlass mehr, sich zu sehen. Doch Nancy konnte sich nicht damit abfinden. Sie rief mich zu Hause und im Büro an. Sie wollte, dass wir uns trafen und über uns sprachen. Ich habe ihr gesagt, dass es ein uns nicht gab, aber ihr fiel es schwer, das zu begreifen.«
    »Hat sie es denn schließlich begriffen?«
    Darius nickte. »Sie rief nicht mehr an, doch ich wusste, dass sie mir böse war. Aber ich verstehe einfach nicht, wie sie darauf kommt, ich könnte Sandy und Melody getötet haben.«
    »Wenn der Richter Page aussagen lässt, werden wir es erfahren.“

Kapitel Zw ölf
    »Ich sage Ihnen, wie ich die Sache sehe, Mrs. Tanenbaum«, hob Richter Norwood an. »Ich weiß, was in der Verfassung über die Zeugen, mit denen der Angeklagte konfrontiert werden muss, steht, und ich behaupte nicht, dass Sie unrecht haben, aber dies hier ist eine Kautionsanhörung, und da liegt die Sache etwas anders als bei einem Prozess. Mr. Page versucht, mich davon zu überzeugen, dass er so klare Beweise hat, dass eine Verurteilung in einem Prozess fast sicher ist. Er glaubt, dass einige der Beweise im Prozess von der vermissten Beamtin oder jemand anderem aus Hunter Point geliefert werden. Ich werde ihn reden und seine Beweise vorbringen lassen, aber ich werde ebenso in Rechnung stellen, dass seine Zeugin nicht da und er vielleicht beim Prozess nicht in der Lage ist, sie oder einen der anderen Beamten zu präsentieren. Ich werde ihn aussagen lassen, behalte mir aber die

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