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Auf Forsters Canapé: Liebe in Zeiten der Revolution (German Edition)

Auf Forsters Canapé: Liebe in Zeiten der Revolution (German Edition)

Titel: Auf Forsters Canapé: Liebe in Zeiten der Revolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Naumann
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geweint, weil ich kein Kind bin, aber Du hast mir sehr weh getan. Deshalb sagte ich zu Papa, es ist Zeit, daß das kleine Mädchen essen lernt. Sie ist nicht unartig, aber sie tut mir weh. Ich habe ihr eine Kruste Brot gegeben, und ich muß Milch für sie kaufen.
    Dann warst Du auf dem Teppich, denn Du konntest nicht gut laufen. Wenn Du es also eilig hattest, dann bist Du immer schnell, schnell, schnell auf Deinen Händen und Füßen gerannt, wie ein Hund.
    Du bist schnell zu Papa gerannt und hast Deine Arme um sein Bein gelegt, denn Deine Hände waren dazu noch nicht groß genug, Du schautest zu ihm hoch und lachtest. Was hat dieses Lachen bedeutet, als Du noch nicht sprechen konntest? Du kannst es erraten, wenn Du daran denkst, was Du jetzt zu Papa sagst – es hieß spiel mit mir, Papa! – spiel mit mir!
    Papa hat gelächelt, und Du hast gewußt, daß sein Lächeln immer ja heißt. Deshalb hast Du einen Ball geholt und Papa hat ihn über den Fußboden geworfen – roll, roll, roll –, und Du bist hinterhergerannt – und noch einmal und noch einmal. Wie vergnügt Du gewesen bist! Schau William an, er lächelt, aber Du konntest laut lachen – Ha, ha, ha! – Papa hat lauter gelacht, als das kleine Mädchen und hat den Ball schneller gerollt.
    Dann legte er den Ball auf einen Stuhl, und Du mußtest an dessen Rückseite fassen und Dich daran aufrichten, um ihn zu erreichen. Schließlich hast Du die Arme zu weit ausgestreckt, und dann bist Du umgefallen, aber nicht auf Dein Gesicht, weil Du die Hände vorgestreckt hattest. Du hast Dich nicht sehr verletzt; aber Deine Handflächen schmerzten, und Du fingst an, wie ein kleines Kind zu weinen.
    Als ich vor einiger Zeit eine Erkältung hatte, hatte ich solche Schmerzen im Kopf, daß ich ihn kaum aufrecht halten konnte. Papa hat die Tür sehr sanft geöffnet, weil er mich liebt. Du hast mich auch lieb, aber Du hast ein Geräusch gemacht. Du konntest noch nicht wissen, daß es meinen Kopf schlimmer macht, bis Papa es Dir gesagt hat.
    Du sagst, daß Du nicht weißt, wie man denkt. Doch, ein bißchen schon. Neulich war Papa müde, er war den ganzen Morgen unterwegs gewesen. Nach dem Mittagessen ist er auf dem Sofa eingeschlafen. Ich habe Dich nicht gebeten ruhig zu sein; aber Du hast an das gedacht, was Papa zu Dir sagte, als mein Kopf weh tat, und das hat Dich denken gemacht, daß Du kein Geräusch machen sollst, wenn Papa sich ausruht. Du bist zu mir gekommen und hast ganz leise gesagt, bitte gib mir den Ball, ich will gehen und im Garten spielen, bis Papa aufwacht.
    Du bist hinausgegangen, aber dann hast Du wieder nachgedacht und bist auf Zehenspitzen zurückgekommen – psst – psst! Bitte, Mama, ruf mich, wenn Papa aufwacht, ich hab Angst die Tür zu öffnen, das könnte ihn stören.
    Du bist weggegangen – schsch – schsch – – und hast die Tür so leise zugemacht, wie ich es selbst getan haben würde.«
 
    Epilog
    »Die Hälfte der Fabeln, die man in den üblichen Büchern findet, enden unglücklich oder auf eine abrupte, unbefriedigende Weise. Kinder mögen das nicht. Wenn eine Geschichte fertig ist, die sie interessiert hat, ist ihre erste Frage an den Vorleser immer Was wurde aus dem armen Hund, dem Fuchs oder dem Wolf?«
    William Godwin, Alte und Neue Fabeln,
für Kinder eingerichtet (Vorwort)
 
    1
    Nach dem Tod seiner Frau zog Godwin in ihr Arbeitszimmer ein. Das Porträt, das John Opie von ihr gemalt hatte, hing über dem Kamin, als »Inspiration, Trost und Herausforderung«. Er engagierte eine Amme für das Töchterchen, an dessen Überleben niemand glaubte, und adoptierte die dreijährige Fanny. Eine Freundin seiner Schwester erklärte sich bereit, den Haushalt zu führen und an den Kindern Mutterstelle zu vertreten.
    Die nächsten Monate verbrachte er mit Mary. Er las ihre Bücher wieder, sah ihre Papiere durch – Manuskripte und Briefe –, sprach und korrespondierte mit Verwandten, Freunden und Bekannten, um mehr über sie zu erfahren. Anfang 1798 veröffentlichte er aus ihrem Nachlaß Posthumous Works of the Author of the Rights of Woman in vier Bänden, darunter auch als wahren Roman die Briefe an Imlay, und eine Biographie Marys, die Memoirs of the Author of ›The Rights of Woman‹. Er formte sie zu einem Bildungs- und Liebesroman in aufsteigender Linie, der über die Stationen Füssli (a fusty old pedant of a painter [ 59 ] , spottete er in einem Brief) und Imlay (an imprudent and unprincipled débauché) [ 60 ] in der

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