Auf immer und ewig
an.
„Hör genau zu. Ich mache, was ich will. Und wenn ich sage, dass du mich nicht einfach verlässt, dann tust du das nicht. Verstanden?“
Mir blieb keine andere Wahl, als stumm zu nicken. Ich fürchtete, dass er völlig ausflippen würde, wenn ich ihm weiterhin wiedersprach und wagte es nicht, irgendetwas zu sagen. Ich starrte ihn nur an, hoffend, er würde mich endlich loslassen. Für einen weiteren Moment sah er mir in die Augen und mir kamen die Tränen vor Angst und Schock. Jason küsste mich auf die Lippen und ließ mich dann los.
„Keine Angst Süße, alles wird gut. Ich liebe dich. Und wir werden sehr glücklich sein.“
Mit diesen Worten stand Jason auf, öffnete die Terrassentür und legte sich nach draußen, um diesen heißen, typisch kalifornischen Tag zu genießen, während ich noch lange bewegungslos auf dem Bett liegen blieb.
17.
Ich hatte das ganze Wochenende mit Jason verbracht, mich einfach nicht getraut, die Trennung nochmal anzusprechen. Er hatte etwas zerstört in mir, mein Grundvertrauen in ihn. Ich hielt ihn fähig für alles. Und fürchtete, wenn ich nochmal etwas sagen würde, würde er mir etwas antun. Das ganze Wochenende hatte ich fieberhaft darüber nachgedacht, was ich tun konnte. Ich hatte keinerlei Ausrede, das Haus zu verlassen und Jason war 24 Stunden am Tag um mich herum. Und so machte ich gute Miene zum bösen Spiel, tat so, als hätte ich nie etwas erwähnt. Und Jason war wieder der süße, charmante Mann, den ich kennengelernt hatte.
Ich hatte beschlossen, mit einer Ausrede das Haus zu verlassen. Ich behauptete Jason gegenüber, dass beim letzten Mal, als ich auf der Arbeit war um zu kündigen, mein Vorgesetzter Frank nicht dort gewesen war, also müsste ich nochmal gehen, am Montag. Jason sah mir einen Moment argwöhnisch in die Augen und ich konnte kaum standhalten. Wie ich seit dem Anfang wußte, hatte Jason einen sechsten Sinn, Lügner zu erkennen. Ich glaubte, er würde mich jeden Moment als Lügnerin enttarnen, doch dennoch sah ich ihm so fest und überzeugend wie möglich in die Augen. Vielleicht wußte Jason, dass ich log. Vielleicht ahnte er es. Aber tun konnte er im Grunde nichts. Er konnte nicht das Haus mit mir verlassen um zu kontrollieren, ob ich wirklich zur Arbeit ging. Und er wollte natürlich, dass ich kündige. Und so ließ er mich gehen, erwartete mich am Abend zurück.
Selbstverständlich fuhr ich nicht zur Arbeit. Ich fuhr zu meiner Wohnung. Mir war klar, dass ich dort nicht bleiben konnte. Jason hatte mir Postkarten geschickt, wußte also meine Adresse. Zu Freunden konnte ich nicht, die hätten mir nur Fragen gestellt, außerdem fühlte ich mich niemandem nah genug, um sie nach so etwas zu fragen. Meine Eltern lebten in Ohio, das war also auch keine Option. Auf dem Weg nach Hause rief ich die Maklerin an, die mir vor zwei Jahren mein jetziges Apartment vermietet hatte. Gelegentlich war ich noch immer mit ihr im Kontakt, wenn es um Verwaltungskram ging. Nach zwei Mal klingeln antwortete sie.
„Hallo Tina, ich bin’s, Laura Williams. Ich hätte da eine Frage. Hast du irgendeine kleine möblierte Wohnung zu vergeben, die bereits ab heute frei wär?“ Ich kam direkt zur Sache, schließlich hatte ich wenig Zeit, etwas zu finden. Mir war klar, dass ich meine Ersparnisse anbrechen müsste, aber das war es mir wert. Sicherheit war wichtiger als Geld.
„Oh, hi Laura. Ja, hätte da beispielsweise ein kleines Ein-Zimmer-Apartment nahe der Harris Road in Bakerfield. Willst du umziehen?“
Bakersfield lag nicht allzu weit von Corcoran entfernt, wo ich arbeitete. Außerdem lag es nicht direkt in Los Angeles, was es Jason schwieriger machen würde, mich zu finden, falls er das vorhatte. Ich beschloß, dass ich wieder einmal lügen musste. Ich wollte nicht, dass Tina sich zu viele Gedanken darüber macht, was ich denn mit einem Zweitapartment wollte.
„Nein, natürlich nicht. Ich würde aber gern kurzfristig eins mieten, da meine beste Freundin aus Ohio für drei Monate nach Kalifornien kommt und ihr wär es lieber, wenn ich vorher schon alles organisiere.“
„Achso, klar, kein Problem. Möchtest du das Apartment diese Woche anschauen?“
Mir blieb keine Zeit, im Grunde war es also erstmal egal, wie die Wohnung aussah, hauptsache niemand wußte, wo ich mich aufhielt. Mein Plan war es, zu meinem Apartment zu fahren, einige Sachen zu packen und noch heute in die neue Wohnung zu ziehen, bis die Sache mit Jason etwas abgekühlt war
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