Auf keinen Fall Liebe
unbehaglich fest, dass es keineswegs leicht werden würde, Lucian und Emily in Kürze hinter sich zu lassen.
10
E ntgegen Faiths anfänglichen Befürchtungen verbrachten sie einen angenehmen Tag in Penzance.
Nachdem sie Emily im ‚Wharfside Shopping Centre‘ mit allem Nötigen ausgestattet hatten, bummelten sie durch die altmodischen Geschäfte und Läden der Chapel Street. In einem kleinen Restaurant aßen sie zu Mittag und machten anschließend einen Spaziergang im ‚Trengwainton Garden‘, einem wunderschön angelegten Blumengarten mit traumhaftem Ausblick aufs Meer.
Emily genoss den Ausflug, mit Lucian und Faith an den Händen hopste sie fröhlich zwischen den beiden auf und ab und plapperte unentwegt vor sich hin.
Lucian war ebenfalls sehr entspannt, er alberte mit Emily herum, balancierte sie zwischendurch auf seinen Schultern durch die Gegend und konnte ihr keinen Wunsch abschlagen. Wie immer trug er Jeans, dazu ein dunkelblaues Hemd, und wie immer sah er äußerst attraktiv und anziehend aus. Sämtliche Frauen warfen ihm bewundernde Blicke zu, doch er schien es gar nicht zu bemerken, beschäftigte sich ausschließlich mit Emily und unterhielt sich mit Faith.
Ein paar Mal wurden sie angehalten, Leute hatten Faith erkannt und baten sie um Autogramme. Ihr gefiel es gar nicht, so viel Aufsehen zu erregen, aber sie lächelte freundlich, schrieb ihren Namen auf alle möglichen Gegenstände und ließ sich geduldig fotografieren.
Emily war davon mehr als begeistert und fragte ihr Löcher in den Bauch, während Lucian das Ganze schweigend und mit unbewegtem Gesicht beobachtete.
Am späten Nachmittag kehrten sie schließlich zu Lucians Wagen zurück und machten sich auf den Heimweg. Bevor sie jedoch Penzance verließen, hielt er zu Faiths Überraschung am Stadtrand vor einem Elektronikfachgeschäft an.
Als er ihren erstaunten Blick bemerkte, lächelte er. »Irgendjemand hat mir empfohlen, mir für die Praxis einen Computer zuzulegen, und ich glaube, das ist eine ziemlich gute Idee. Also gehen wir jetzt da rein und kaufen einen PC.«
Kopfschüttelnd folgte sie ihm in den Laden, und eine knappe Stunde später hatten sie alles Nötige im Kofferraum und waren auf dem Weg nach St. Albury.
Vor der Villa angekommen stellten sie fest, dass Emily auf dem Rücksitz eingeschlafen war.
Lucian hob sie vorsichtig aus dem Auto und trug sie nach oben. Behutsam legte er sie auf ihr Bett, Faith half ihm, sie auszuziehen und deckte sie liebevoll zu.
»Danke, dass Sie mitgefahren sind«, sagte er leise, als sie anschließend im Flur standen.
»Es tut mir leid, dass ich mich da heute Morgen eingemischt habe«, entschuldigte sie sich, »Ich konnte ja nicht ahnen, was ich damit auslöse.«
»Schon in Ordnung, ich weiß, dass es keine böse Absicht war«, wehrte er ab. Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: »Emily ist noch nicht lange bei mir, und ich bin manchmal etwas überfordert mit der ganzen Situation. Ich muss mich erst daran gewöhnen, eine Tochter zu haben.«
Er holte tief Luft und wollte weitersprechen, schwieg dann aber abrupt, als hätte er plötzlich bemerkt, dass er bereits viel mehr preisgegeben hatte, als er eigentlich beabsichtigte.
»Ich finde, Sie machen das sehr gut«, betonte Faith, »Emily könnte sich keinen besseren Vater wünschen.«
Seine Augen wurden auf einmal ganz dunkel, und im gleichen Moment wurde ihr bewusst, dass sie schon wieder anfing, Gefühle für eine Sache zu entwickeln, von welcher sie lieber die Finger lassen sollte.
Hastig drehte sie sich um und ging auf ihre Zimmertür zu.
»Ich bin ziemlich müde, ich gehe schlafen – gute Nacht«, warf sie ihm noch über die Schulter zu, dann verschwand sie schnell in ihrem Zimmer.
Lucian kannte sich scheinbar nicht nur mit Medizin, sondern auch mit Technik aus. Er verbrachte den nächsten Vormittag damit, den PC im Arbeitszimmer aufzubauen, und einen Drucker sowie einen Scanner anzuschließen. Anschließend verband er das Ganze mit seinem Laptop, welchen er im Untersuchungszimmer auf seinem Tisch deponiert hatte.
Währenddessen saß Faith an Lucians Schreibtisch und kämpfte sich weiter durch die Unterlagen. Dabei hatte sie ausgiebig Gelegenheit, Lucian zu betrachten, wie er seitlich unter dem anderen Tisch lag und die Kabel anschloss.
Sein T-Shirt war ein wenig nach oben gerutscht und gab den Blick auf seinen muskulösen Bauch frei. Die Jeans saß ihm tief auf den Hüften, und fasziniert betrachtete Faith den schmalen Streifen dunkler
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