Auf keinen Fall Liebe
tauchten für einen Moment ineinander. »Heute klettern wir aber nicht über Zäune und krabbeln im Gras herum«, sagte er leise, und es klang wie eine Frage.
»Nein, das werden wir sicher nicht tun«, betonte sie spröde und wandte sich zur Tür. »Wir sollten jetzt besser gehen.
Sie stiegen die Treppe hinab, verabschiedeten sich von Emily, die mit Molly und Polly im Wohnzimmer saß, und kurz darauf waren sie auf dem Weg ins ‚Golden Horse‘.
Trotz der leichten Anspannung zwischen ihnen wurde es ein amüsanter Abend, und als sie gegen Mitternacht nach Hause aufbrachen, waren sie in ähnlich guter Stimmung wie in der Woche zuvor.
Während sie die Hauptstraße entlang liefen, unterhielten sie sich locker, achteten aber sorgfältig darauf, ausreichend Abstand zueinander zu halten.
Zurück im Haus fanden sie Emily schlafend auf der Couch vor, flankiert von Faiths Tanten.
»Sie wollte unbedingt hier unten auf euch warten und ist dann eingeschlafen«, entschuldigte Polly sich.
»Schon gut, ich bringe sie nach oben«, beschwichtigte Lucian sie und hob Emily vorsichtig auf seine Arme.
»Übrigens, es soll morgen sehr heiß werden, was haltet ihr davon, wenn wir an den Strand fahren?«, schlug Molly vor.
Lucian schaute fragend zu Faith. »Von mir aus gerne. Ich glaube, das würde Emily auch Spaß machen, was meinst du?«
»Ich weiß nicht, ich denke, ich bleibe lieber hier. Fahrt ihr ruhig und macht euch einen schönen Tag.«
»Unsinn«, widersprach Molly, »du kommst mit. Du wirst doch bei dem tollen Wetter nicht in den vier Wänden hier sitzen wollen.«
Polly nickte zustimmend. »Genau, und wenn du nicht mitfährst, bleiben wir alle zu Hause.«
»Also gut, wenn es unbedingt sein muss«, gab Faith seufzend nach.
»Prima, dann packen wir uns ein paar Sachen zum Essen ein und machen ein kleines Picknick«, freute Polly sich.
Lucian verschwand mit Emily nach oben, und Faith begleitete ihre Tanten zur Tür.
»Bis morgen, gute Nacht«, verabschiedete sie sich. »Und vielen Dank fürs Aufpassen.«
Molly winkte ab. »Das machen wir wirklich gerne, schließlich braucht ihr zwei auch mal einen freien Abend.«
»Und es sieht ja ganz so aus, als würden euch diese Abende sehr guttun«, fügte Polly mit einem kleinen Augenzwinkern hinzu.
»Wie meinst du das?«, fragte Faith stirnrunzelnd.
Polly lächelte. »Nun, immerhin duzt ihr euch inzwischen – das ist doch schon mal ein guter Anfang.«
Faith verdrehte genervt die Augen und fragte sich, was ihre Tanten wohl sagen würden, wenn sie wüssten, dass sie und Lucian bereits wesentlich mehr getan hatten, als sich nur zu duzen.
Am Samstagmorgen saßen sie um zehn Uhr alle gemeinsam in Lucians Wagen und waren unterwegs nach Sennen Cove, wo es einen herrlichen Sandstrand gab.
Polly und Molly hatten sich auf dem Rücksitz platziert, in der Mitte zwischen ihnen thronte Emily. Notgedrungen hatte Faith es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht, was ihr gar nicht so sehr behagte, denn sie bemerkte, dass Lucian sie ständig von der Seite anschaute. Sie trug eine knappe Shorts und ein dünnes Top, und seine Blicke, die immer wieder über ihre Beine und ihren Oberkörper glitten, ließen eine sehnsüchtige Hitze in ihr aufsteigen.
Glücklicherweise unterhielt Emily alle mit ihrem unbefangenen Geplapper, und schließlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie breiteten zwei Decken aus, entledigten sich ihrer Kleidung, und genossen die leichte Brise, die vom Meer her wehte und für ein bisschen Abkühlung sorgte.
Während Lucian und Emily ausgelassen in den Wellen herumtobten, saßen Faith und ihre Tanten auf den Decken und sahen den beiden zu.
Faith konnte ihren Blick kaum von Lucian abwenden, der in seiner Badeshorts so unglaublich sexy aussah, dass ihre Gedanken sofort wieder auf Abwege gerieten.
Entnervt legte sie sich hin, schloss die Augen, und versuchte, an etwas anderes zu denken.
Als plötzlich etwas Kaltes auf ihren Bauch tropfte, fuhr sie erschrocken hoch und schaute in das lachende Gesicht von Lucian, der neben ihr kniete und seine nassen Haare über ihr ausschüttelte. Das Wasser fühlte sich auf ihrer von der Sonne erhitzten Haut eiskalt an, und sie bekam eine Gänsehaut.
Sie bemerkte, wie seine Augen sich verdunkelten, sein Blick heftete sich begehrlich auf ihr Bikinioberteil, jagte ihr einen neuerlichen Schauer über den ganzen Körper.
Abrupt drehte sie sich auf den Bauch, legte den Kopf in die Arme und versuchte, das wilde Kribbeln in ihrem Inneren zu
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