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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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leise.
    »Okay«, nickte sie unbehaglich, und plötzlich wurde ihr mulmig.
    Was wäre, wenn er sie jetzt vor die Tür setzen würde? An diese Möglichkeit hatte sie bisher gar nicht gedacht, und Panik stieg in ihr auf.
    »Es war sehr schön am Freitag«, begann er mit leicht belegter Stimme.
    »Ja, das war es«, gab sie verlegen zu.
    »Aber so etwas darf nicht noch einmal passieren, ich glaube da sind wir uns einig, oder?«
    Faith biss sich auf die Unterlippe. »Nein, das sollte es wohl nicht«, murmelte sie, und versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    Er griff in seine Hemdtasche, holte einen kleinen, zusammengefalteten Zettel heraus und legte ihn ihr auf den Tisch.
    »Was ist das?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    Sie faltete das Blatt auseinander, sah, dass es ein auf sie ausgestelltes Rezept für eine Anti-Baby-Pille war.
    »Was …?«, entfuhr es ihr überrascht.
    »Sag jetzt nichts dazu«, unterbrach er sie. »Überleg es dir in Ruhe.«
    »Lucian …«
    Er zog sie von ihrem Stuhl hoch in seine Arme und verschloss ihr den Mund mit einem zärtlichen Kuss.
    »Ich werde dich nicht drängen«, flüsterte er ihr sanft ins Ohr. »Denk darüber nach, und falls du dich dafür entscheidest, lass mich nicht so lange warten.«
    Die Haustür öffnete sich, Lucian ließ sie los und stand auf. Sekunden später erschien der erste Patient, und Lucian bat ihn nach einer kurzen Begrüßung ins Untersuchungszimmer.
    Völlig verstört blieb Faith zurück, starrte ungläubig auf das Rezept.
    Sie wusste nicht, womit sie gerechnet hatte, aber nicht damit, und sie fand sein Verhalten ziemlich dreist.
    »Was denkt er sich eigentlich?«, fuhr es ihr empört durch den Kopf. »Glaubt er wirklich, dass ich so versessen darauf bin, mit ihm ins Bett zu gehen?«
    Sekunden später gestand sie sich resigniert ein, dass genau das der Fall war, und dass sie ihm das am Freitagabend auch sehr deutlich gezeigt hatte.
    »Kein Wunder, so wie ich mich ihm an den Hals geworfen habe«, dachte sie verdrossen.
    Doch die Erinnerung an ihr leidenschaftliches Beisammensein ließ sofort wieder ein kribbelndes Verlangen in ihr aufsteigen.
    Schwankend zwischen Ärger und Sehnsucht drehte sie das Rezept in den Händen hin und her, unschlüssig, was sie nun tun sollte. Schließlich legte sie es mit einem missmutigen Seufzen in die Schublade.

25
    D ie nächsten Tage vergingen quälend langsam, die Zeit schien stillzustehen.
    Bis auf die Arbeit in der Praxis und die gemeinsamen Mahlzeiten versuchte Faith, Lucian so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Auf keinen Fall wollte sie noch irgendetwas tun, um ihn zu ermutigen, oder ihm zu signalisieren, dass sie seiner unmissverständlichen Aufforderung nachkommen würde.
    Es sah so aus, als würde Lucian ihre Zurückhaltung akzeptieren und sich an sein Versprechen halten, er ließ sie völlig in Ruhe, bedrängte sie nicht, und erwähnte das Rezept mit keiner Silbe.
    Sie gingen freundschaftlich und sachlich miteinander um, gaben sich beide betont gleichgültig, und spürten dennoch, dass die Sache längst nicht erledigt war.
    Das erotische Knistern zwischen ihnen war seit jener Nacht einem lodernden Feuer gewichen, welches sie nur mühsam unter Kontrolle hielten.
    Zufällige Berührungen, die Blitze durch ihre Körper jagten, Blicke, die voll Verlangen waren, harmlose Worte und Sätze, die plötzlich zweideutig klangen, ließen sie keinen Frieden mehr finden.
    Irgendwie ging die Woche schließlich herum und am Freitag war es wieder Zeit für den Quizabend im ‚Golden Horse‘.
    Obwohl Faith zunächst nicht die Absicht gehabt hatte, dort hinzugehen, überlegte sie es sich dann doch anders. Shane und Jordan rechneten fest mit ihnen, und außerdem wäre es albern, sich jetzt wegen dieser verrückten Situation den Spaß verderben zu lassen. Sie waren zwei erwachsene Menschen, warum sollten sie nicht auf ein Bier in den Pub gehen.
    In einer hellen Jeans und einer geblümten Bluse stand sie am Abend im Bad und bürstete sich die Haare, als auf einmal Lucian hinter ihr auftauchte.
    »Du siehst hübsch aus«, lächelte er ihr im Spiegel zu, während er ihr die Haarbürste aus der Hand nahm und sich kurz über seine vom Duschen noch feuchten Haare fuhr.
    Ihr Herz machte einen Hüpfer und sie drehte sich zu ihm um. Die kleine Locke fiel ihm wieder in die Stirn und beinahe hätte sie spontan die Hand gehoben, um sie nach hinten zu streichen.
    »Du siehst auch gut aus«, erwiderte sie zaghaft.
    Ihre Blicke

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