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Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Titel: Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Schneider Angelika Ullmann
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zu Vorwürfen, Streit oder unterschwelligem Zähneknirschen kommt, liegt nicht ausschließlich an der Empfindlichkeit der Mütter. Es liegt auch daran, dass es die Omas gelegentlich an Respekt fehlen lassen. Sie akzeptieren die Grenzen und das Erwachsensein ihrer Kinder nicht.
    In mir steigen Unverständnis und Ärger auf, wenn ich mitbekomme, wie ungeniert und rücksichtslos einige Frauen über die Bedürfnisse ihrer erwachsenen Töchter hinwegfegen. Von sich selbst überzeugt, tönt beispielsweise die Mutter meiner Freundin Sandra in die Gegend: »Ach was, meine Tochter hat da nichts zu melden. Auf die höre ich nicht. Mamas müssen erziehen, Omas dürfen verwöhnen.« Und schon drückt sie ihrem einjährigen Enkel eigenmächtig die gezuckerte Trinkschokolade ins Händchen. Muss man sich da wundern, dass Sandra beim nächsten Mal lieber den bezahlten Babysitter anruft?
    Zum guten Verhältnis zwischen den Generationen müssen beide Seiten etwas beitragen. Das Argument von Sandras Mutter »Lass mich mal ran. Ich habe schließlich schon Kinder gewickelt, da hast du noch Windeln getragen!« gilt nicht.
    Jede Generation darf neu bestimmen und tun, was sie für zeitgemäß hält. Es ist ein schwieriger Lernprozess für alle, und ich weiß es zu schätzen, dass sich meine eigenen Eltern inzwischen selbstkritisch darauf eingelassen haben.
    Ja, Sie dürfen das Oma-Verhältnis nach Ihren Bedürfnissen gestalten!
    Wie kann das aussehen? Na, zum Beispiel so:
Bleiben Sie erwachsen. Steigen Sie nicht darauf ein, wenn Ihre Mutter beispielsweise Ihre Wünsche nicht ernst nimmt. Reagieren Sie nicht bockig und trotzig wie ein Kind, sondern erwachsen: Bestehen Sie möglichst ruhig auf dem, was Ihnen wichtig ist. In Ihrer eigenen Familie bestimmen ausschließlich Sie und Ihr Partner selbst, und nur wer das respektiert, ist willkommen. Ziehen Sie die Konsequenzen, wenn Großeltern sich wiederholt grob über Ihre Wünsche hinwegsetzen, zum Beispiel wenn die Kleinen dort ungeeignete Sendungen sehen dürfen.
Bleiben Sie realistisch. Benennen Sie Ihre Wünsche, aber bleiben Sie auf dem Boden. Was ist das Wichtige? Und welches sind die Punkte, bei denen Sie Kompromisse machen können? Sie können eh nicht jeden Handgriff kontrollieren. Gestehen Sie Ihrer Mutter zu, dass sie ihren eigenen Stil hat, mit den Enkelkindern umzugehen. Ist es so schlimm, wenn Ihre Kleinen mal etwas später ins Bett gehen oder ihnen ausnahmsweise alle Sachen hinterhergeräumt werden?
Lassen Sie die Kinder aus dem Spiel. Verwechseln Sie Ihre Mutter-Tochter-Beziehung nicht mit der zwischen Oma und Enkel. Machen Sie deutlich: »Du darfst dein eigenes Bild und deine eigene Meinung von deinen Großeltern haben.« Ihrem Kind muss die Tischdekoration Ihrer Mutter nicht genauso gut gefallen wie Ihnen. Andersherum muss es aber auch nicht genauso genervt sein, dass Ihre Mutter Ihnen schon wieder ins Wort fällt. Und auch, dass das Geburtstagsgeschenk wieder einmal drei Nummern zu groß ausgefallen ist, findet Ihr Sohn eventuell weniger tragisch als Sie.
    Abschließend noch mal ein Wort an die Omas. Wie Sie hier Kaffeebraun auf Weiß lesen können, wünschen wir Mütter uns ein gutes Miteinander. Deshalb möchte ich Ihnen ein gut gehütetes Geheimnis anvertrauen:
    Omas sind immer noch die Mamas ihrer Töchter!
    Wenn Ihr Bedürfnis, andere zu verwöhnen, also wieder einmal besonders groß ist, dürfen Sie das auch jederzeit an Ihren eigenen Kindern ausleben. Nicht nur die Enkel, auch deren erwachsene Mütter genießen es gelegentlich, umsorgt und verwöhnt zu werden.

Kinder hören, was Sie denken, und nicht, was Sie sagen

    Auch wenn Frieda noch nicht zur Schule geht, kann sie bereits lesen, was anderen auf der Stirn geschrieben steht. In Sekundenschnelle hat sie Stimmlage, Körperhaltung und Mimik analysiert und weiß, wie der Hase läuft. Ihr steht eine große Zukunft als Gedankenleserin bevor.

    Wenn ich ihr zum Beispiel abends beim Zähneputzen sage: »Mach das schön gründlich! Zahngesundheit ist eine wichtige Sache«, dann feixt sie nur und glaubt mir kein Wort. Ihr ist sonnenklar, dass ich nur darauf warte, mich augenblicklich im Wohnzimmer auf die Karamell-Pralinen zu stürzen, sobald sie im Bett liegt. Es ist halt nicht ganz einfach, eine Gedankenleserin zu erziehen, auch wenn die erst fünf Jahre alt ist. Kennen Sie das Problem? Folgt Ihr Nachwuchs auch nicht, wenn Sie ihm etwas sagen? Und wollen Sie wissen, woran das liegt?
    Kinder hören nicht auf das, was Sie

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