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Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Titel: Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Schneider Angelika Ullmann
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ein Spiel daraus, manchmal auf etwas zu verzichten, und experimentieren Sie damit, wie Sie, ohne Geld auszugeben, fröhlicher und zufriedener werden können.

Sex statt Snickers

    Selbstdisziplin hat mir noch nie besonders gefallen. Meine Kinder scheinen diese Abneigung geerbt zu haben. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund fällt es den beiden nach der vierstündigen Autofahrt nämlich sichtlich schwer, ruhig an Tante Claudias Kaffeetafel sitzen zu bleiben. Nach dem ersten Stück Käsekuchen verschwinden sie lieber im Zimmer nebenan, um Piraten zu spielen, sich gegenseitig mit »Nimm 2« zu bewerfen und laut johlend in die Polstergarnitur zu fallen. Alles im Leben braucht einen angemessenen Ausgleich.
    Disziplin braucht Ekstase!
    Das geht nicht nur Frieda und Josefine so. Auch mir tut es gut, mal gehörig über die Stränge zu schlagen. Ich brauche Hochgefühle, schließlich nehme ich auch Tiefschläge hin. Ich brauche Leichtigkeit, schließlich beiße ich auch oft genug tapfer die Zähne zusammen. Es wird mal wieder Zeit, sich um dieses Bedürfnis zu kümmern. Sonst wird es sich auf andere Art und Weise seinen Weg suchen:
Ich gehe kampfshoppen.
Ich esse zu viel.
Ich arbeite zu viel.
Ich fahre zu schnell.
Ich verfalle in Putzwahn.
    Dabei habe ich doch schon oft genug die Erfahrung gemacht, dass Ersatz nicht viel bringt. Manchmal laufe ich zum Beispiel durch die Stadt und merke, dass ich schlecht gelaunt bin. Dann überkommt mich das Gefühl, mich unbedingt belohnen zu wollen, und schon sehe ich im Schaufenster diesen ausgeflippten Rock hängen. »Der sieht nach Sommerfest und guter Laune aus«, denke ich und greife trotzig zu.
    Eigentlich will ich aber gar keinen Rock, der nach guter Laune aussieht, sondern gute Laune. Ich will eine Grillparty mit Sonnenschein und netten Freunden. Vor meinem geistigen Auge zeigen Frieda und Josefine den fröhlichen Besucherkindern das Planschbecken und spielen dann mit ihnen Vater-Mutter-Kind im Gartenhäuschen. Der Flieder blüht, und mein Mann schmiedet mit unseren Freunden Urlaubspläne. Entspannt nehme ich mir ein drittes Stück Grillfleisch und lausche der Musik. Erst spät verabschieden sich unsere Gäste, bevor Jens und ich flüsternd die schlafenden Kinder ins Bett tragen und … Ich fürchte, ich schweife ein wenig ab.
    Aber gut. Immerhin habe ich jetzt einen neuen Rock. Doch das angenehme Gefühl währt nur kurz, zumal ich ein schlechtes Gewissen beim Gedanken an mein Bankkonto habe. Die Sehnsucht nach Hochgefühlen war einfach stärker als die Vernunft.
    Sorgen Sie für gesunde Ekstase, damit Sie nicht an ungesunde Ersatzbefriedigungen geraten.
    Schließlich gibt es noch Besseres als Sommerröcke & Co:
Eine spontane Runde mit dem Rad drehen, statt stundenlang Formel 1 zu glotzen
Aus voller Kehle das Lieblingslied im Autoradio mitsingen
Gemeinsam lachen statt alleine zu rauchen
Sex statt Snickers
Tanzen gehen
Oder sich an dem Gefühl berauschen, über den eigenen Schatten gesprungen zu sein. Die einen laufen dafür einen Marathon, anderen reicht es schon, die ekelige Spinne in den Garten zu tragen.

Geben Sie Ihren Kindern etwas, das wirklich satt macht

    Der Mensch ist nicht für die Eintönigkeit geschaffen. An Kindern sieht man das besonders deutlich. Sie brauchen Input. Wo immer sie gehen und stehen, suchen sie nach neuen Herausforderungen. Für Kinder ist ein Stuhl beispielsweise kein Stuhl, sondern eine willkommene Gelegenheit, um irgendwo hinaufzuklettern oder ein Doppelstockbett für ihre Puppen daraus zu bauen. Fehlen diese Herausforderungen, dann fangen sie an zu quengeln. Das kann dann ganz schön anstrengend werden. Wenn ich mir anhöre, wie ausdauernd meine Kinder quengeln können, so scheint Mutter Natur das menschliche Bedürfnis nach Abenteuern und Abwechslungen ziemlich wichtig zu sein.
    Eigentlich bewundere ich diese Energie. Als Frieda und ihre Freundin die Wartezeit im Gesundheitsamt sofort dazu nutzen, um auf den langen Fluren Autorennen zu spielen, bin ich fast ein wenig neidisch. Wie Ihnen das Beispiel mit dem Rock gezeigt hat, mangelt es mir in puncto »Abenteuer und Ekstase« nämlich etwas an Übung.
    Deshalb fehlt es mir manchmal an Ideen, wenn ich Frieda und Josefine etwas Aufregendes bieten will. In den Sommerferien bin ich mir ihnen auf dem Rummelplatz gewesen. »Das ist doch alles nur reiner Kommerz dort«, meinte Belindas Mutter abfällig. Doch das kann ich nicht so stehen lassen. Man sage nichts gegen Kommerz! Manchmal kann es ziemlichen

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