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Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Titel: Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Schneider Angelika Ullmann
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sagen, sondern auf das, was Sie denken!
    Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Unsere pädagogischen Reden stimmen halt nicht immer mit unserem Innenleben überein. Oft spricht der Lebensstil eine ganz andere Sprache. Der Punk in der Fußgängerzone sagt zu mir: »Mir ist alles egal«, und krault liebevoll seinen Hund. Der Siemens-Konzern sagt: »Integrität bestimmt den Umgang mit unseren Mitarbeitern«. Zwei Wochen später verlieren tausend von ihnen ihren Job. Und ich tröste Frieda: »Ich puste mal, und dann wird’s gleich besser«, und denke: »Hoffentlich ist nichts gebrochen.« Nicht nur Kinder hören diese Widersprüche heraus.
    Erziehung ist leichter, wenn wir glauben, was wir den Kindern erzählen.
    Glauben Sie zu wissen, was Sie denken? Und was sagt Ihr Lebensstil dazu?

Genieße das Leben!
oder
Freu dich bloß nicht zu früh.
Du kannst echt stolz
auf dich sein.
oder
Bild dir ja nichts darauf ein.
Was bin ich doch ein Glückspilz!
oder
Wenn es so leicht ist, muss irgendwo ein Haken sein.
Jeder Mensch möchte geliebt werden.
oder
Heutzutage denkt doch jeder nur an sich.
Unsere Kinder haben heutzutage ganz andere Möglichkeiten.
oder
Früher war alles besser.
Jeder ist seines
Glückes Schmied.
oder
Ich bin machtlos.
Auf dein Gefühl kannst du dich verlassen, mein Kind.
oder
Kinder wissen noch nicht, was gut für sie ist.
Ich bin gespannt, was noch alles in dir steckt.
oder
Ich hoffe, dass wir mit dir nicht noch mal eine schlimme Überraschung
erleben werden.
    Apropos Überraschung. Irgendetwas stimmt nicht mit meinen Einkäufen. Mit fragender Miene trete ich ins Kinderzimmer. »Frieda? Wo ist denn das Überraschungs-Ei hin, das ich vor der Mittagspause auf den Kühlschrank gelegt habe?« – »Weiß nicht«, nuschelt meine Tochter beiläufig, ohne den Blick von ihrem Mandala zu nehmen. Doch man muss keine Gedankenleserin sein, um zu merken, dass sie nicht die Wahrheit sagt. Man sieht ihr an der Nasenspitze an, dass sie flunkert. Die ist nämlich ganz braun.



Rechnen Sie mit Barbiepuppen

    Mein Nachbar Carsten geht für sein Leben gern auf den Flohmarkt. Er findet, da könne man so viel Geld sparen. Sagte ich eigentlich schon, dass Carsten kinderlos ist? Ich selbst war mit Frieda und Josefine das letzte Mal am Volkstrauertag auf dem Flohmarkt. Die beiden fingen auch prompt an zu jammern: »Kann ich das da haben?« – »Dürfen wir was kaufen?« – »Bitte, bitte, kaufst du mir die Stelzen?« – »Warum dürfen wir keine Pommes?« Eine Flut von Bitten und Fragen ergoss sich über mich. Spätestens auf dem Heimweg gab es darauf nur noch eine Antwort: Taschengeld!

    Offensichtlich war es langsam an der Zeit, die Verantwortung für Eis am Stiel und Rubbelbildchen vertrauensvoll in die Hände meiner Töchter zu legen. Seit jenem Sonntag nehmen Josefine und Frieda nun jede Woche stolz ihr Taschengeld in Empfang.
    »Damit könnt ihr machen, was ihr wollt«, sagt Jens zu un seren Töchtern, und zu mir gewandt ergänzt er: »Was soll’s, es sind ja nur ein paar Cent.« Himmel, was ist dieser Mann leichtsinnig! Nicht umsonst sind heute so viele Menschen verschuldet. Buchhaltung und Anlagestrategien gehören schließlich nicht zu den angeborenen Reflexen einer Fünfjährigen. Da sollte man ihren ersten Erfahrungen mit eigenem Geld doch besondere Aufmerksamkeit schenken. Cappuccinos Finanzministerin betont daher auch:
    Taschengeld ist pädagogisch unbezahlbar.
    Deshalb ermöglichen die Cappuccinas ihren Kindern einen bewussten Einstieg in die Welt des Geldes:
Sie rechnen mit Barbiepuppen, Eiskugeln und anderen Sehnsüchten ihrer Kinder. Das heißt, sie übersetzen abstrakte Zahlen in eine Währung, zu der ihre Kinder einen Bezug haben, indem sie ihrem bettelnden Kind beispielsweise vor Augen führen: »Diese Wilde-Kerle-Zeitschrift kostet so viel wie sechs Kugeln Eis.«
In Cappuccino gehören Belohnungen und Sparen immer zusammen. Lange dachte ich, Sparen sei etwas für Zeiten, in denen man wenig Geld habe, und Ausgeben sei etwas für die guten Phasen. Aber ist das logisch? Wie soll ich eigentlich noch etwas ansparen, wenn es eh schon eng wird? Es ist viel einfacher, sich in jenen Zeiten ans Sparen zu gewöhnen, in denen das Geld gerade nicht besonders knapp ist. In Cappuccino bekommen die Kinder ihr Taschengeld von Anfang an in zwei Teilen. Die eine Hälfte ist zum Ausgeben und gehört ins Portemonnaie, die andere kommt ins Sparschwein und wird nicht angerührt. Da die Kleinen von Anfang an daran gewöhnt sind,

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