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Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Titel: Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Schneider Angelika Ullmann
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Gefühle sind billiger als Premiere und gesünder als Schokolade. Außerdem würde ich, egal was ich tue, am liebsten immer alles richtig machen. Warum auch nicht?
Ich ärgere mich? Na, dann aber richtig! Mit Türenknallen und heißen Wortgefechten, statt über Wochen alles in mich reinzufressen.
Ich freue mich? Na, dann aber richtig! Mit Freudentränen, Umarmungen und einem herzhaftem Dankeschönkuss, statt nur verlegen herumzustehen.
Ich wünsche mir etwas? Na, dann aber richtig! Mit Zielstrebigkeit und Leidenschaft, statt jahrelang nur zu jammern und mir einen halbherzigen Ersatz zu suchen.
    Für alle Frauen, die sich gerade nicht in beengten Raumkapseln herumtreiben, gilt:
    Das Leben ist einfacher mit großen Gefühlen.
    Jens’ Oma hat sich ein Telefon mit extragroßen Tasten gekauft, damit sie die Ziffern besser erkennt. Ebenso kann ich mit Eifersucht, Enttäuschung oder Ängsten besser umgehen, wenn sie groß und deutlich im Raum stehen, als wenn ich erahnen muss, dass den anderen etwas bedrückt. Deshalb gibt es Gefühle bei uns zu Hause jetzt im lesefreundlichen Großdruck:
Wir begrüßen Papa mit Jubelgeschrei und Umarmungen, wenn er nach einer halben Stunde endlich aus dem Keller zurückkommt.
Wir beerdigen feierlich das kleine Vogelkind im Garten und gehen anschließend zur Trauerarbeit in die Eisdiele.
Wir fiebern der Niederkunft unserer Hündin so aufgeregt entgegen wie andere dem Fußballendspiel.
Wir streiten uns bei »Paolo« so leidenschaftlich um das letzte Stück der Pizza Funghi, dass wir dort als »Landsleute« inzwischen Prozente bekommen.
Und wenn wir uns bei einem Tiramisu dann wieder vertragen, sind wir beide so zerknirscht, dass Paolo uns problemlos mit dem Handfeger zusammenkehren könnte.
    Seit wir uns daran gewöhnt haben, unsere Gefühle auszuleben, müssen Jens und ich zwar öfter neue Teller und Tempotaschentücher kaufen, aber dafür können sich alle in der Familie auch mal so richtig gehen lassen. Kein Zweifel, es lohnt sich.

Streiten Sie nicht ums Zähneputzen, wenn es um Untreue geht

    Hätten Sie es Uwe Ochsenknecht zugetraut, dass er mir abends hilft, die Kinder ins Bett zu bringen, wenn Jens mal länger arbeitet? Nein? Ist aber so. Das Theater mit dem Zubettgehen ist ja ein weit verbreitetes Problem. Wie fast überall auf der Welt trödeln auch Frieda und Josefine abends gerne mal ein bisschen. Statt aufzuräumen und sich zu waschen, albern sie herum, ärgern sich gegenseitig und machen einen halbstündigen Staatsakt daraus, sich ihren Pullover auszuziehen. Vermutlich kommen Ihnen solche oder ähnliche Szenarien bekannt vor. Dieses Schneckentempo geht mir jedenfalls manchmal fürchterlich auf die Nerven.
    Besonders streitanfällig ist das Zähneputzen. Deshalb versuche ich in der Regel, möglichst ruhig und bestimmt zu bleiben. Heute fällt mir das allerdings schwer, denn in einer halben Stunde will ich zu meiner heiß geliebten Yogastunde, und Jens ist noch nicht da. Offensichtlich trödeln heute nicht nur meine Kinder, sondern auch mein Mann lässt sich Zeit, nach Hause zu kommen. Da klingelt schon das Telefon. »Ich komme heute später, Schatz, sorry.« Enttäuscht kehre ich zurück ins Bad, wo die beiden Mädchen just dabei sind, sich übermütig mit Zahnpasta zu bespritzen. »Kann man euch denn nicht fünf Minuten alleine lassen?«, wettere ich los. »Die Gutenachtgeschichte ist für heute gestrichen.« Irgendwo will meine Enttäuschung hin, und der eigentliche Verursacher ist nun mal noch nicht zur Stelle. Deshalb bekommen die Kinder mein Donnerwetter ab, und wir spüren alle drei, wie schrecklich ungerecht das ist.
    Statistisch gesehen streiten nur zwei Prozent der Menschen um das, worum es ihnen eigentlich geht. In allen anderen Fällen lassen wir unseren Ärger ersatzweise an unseren Kindern, Ehemännern, anderen Verkehrsteilnehmern und Sofakissen aus. Wenn ich diesen Gedanken weiterdenke, wird mir ganz anders. Könnte das bedeuten, dass Malta uns beim »Grand Prix« nur deshalb null Punkte gibt, weil es Probleme im Gesundheitswesen hat? Wäre es möglich, dass die unfreundliche Kassiererin beim Schlecker gar nichts gegen mich persönlich, sondern nur wieder ihre Migräne hat? Und wenn Uwe Ochsenknecht seine Söhne anschnauzt, dann nicht, weil sie beim Abendessen die wilden Kerle markieren, sondern weil er sich am Set über Katja Riemann geärgert hat?
    Ich habe mir jetzt vorsichtshalber ein Bild von Uwe Ochsenknecht an den Badezimmerspiegel geklebt. Frieda behauptet

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