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Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Titel: Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Schneider Angelika Ullmann
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Manche von ihnen verdienen daran, dass sie uns Entscheidungen abnehmen. Andere haben wenig Übung darin, ihrer inneren Stimme zu vertrauen. Und auch wenn es platt klingt: Die meisten Skeptiker sind Männer. Vielleicht wäre das anders, wenn Männer Kinder kriegen und so am eigenen Leib erleben könnten, wie zuverlässig Bäuche ihre Arbeit tun.
    »Aus dem Bauch heraus« zu entscheiden bedeutet, Verantwortung zu übernehmen.
    Je wichtiger die Entscheidung ist, umso mehr kommt es aufs Bauchgefühl an. Es ist ein kluger Berater, der mich unter anderem auch rechtzeitig auf jene Momente hinweist, in denen es besser ist, lieber auf objektive Spezialisten zu hören.

Das Prinzip »Pizza-Service«

    Ich stöhne ja gerne: »Ich komme zu nichts«, aber eigentlich ist das eine absolute Untertreibung. Ich komme zu sehr vielem, nur ist es nicht unbedingt das, was mich zufrieden und ausgeglichen macht. Ich schmiere Butterbrote, die dann nicht gegessen werden, und suche erfolglos nach guten Kinderschuhen unter 50 Euro. Ich fange an, die Spülmaschine auszuräumen, und trinke meinen Kaffee halb. Ich unterbreche das wichtige Auslandstelefonat, weil meine dreijährige Nichte droht, ins Klo zu rutschen, und finde auf Anhieb einen Parkplatz vor der bereits geschlossenen Reinigung.
    Manchmal bin ich abends total erledigt und habe dennoch nichts Richtiges geschafft. Diese nagende Unzufriedenheit kennt meine Freundin Anne auch. »Kein Wunder«, beklage ich mich bei ihr. »Ständig werden wir Mütter unterbrochen. Nicht einmal den Satz ›Ich komme zu nichts‹ können wir zu Ende denken. Eigentlich müsste er nämlich heißen ›Ich komme zu nichts von dem, was mich zufrieden und ausgefüllt macht‹, aber das ist ja …«
    »Wart mal kurz«, fährt Anne dazwischen und spurtet zum Kletterbaum, um ihren Jüngsten aus der Astgabel zu fischen. Zurück auf der Bank gibt sie zu bedenken: »Es muss ja auch nicht alles, was Mütter tun, nützlich und effektiv sein. Einfach mal die Zeit zu vertrödeln ist doch genauso wichtig.« Im Prinzip stimmt das, aber an manchen Tagen will ich halt Ergebnisse sehen. Dann zählen ausschließlich Fakten, Fakten, Fakten.
    In solchen Stimmungen halte ich mich neuerdings an das Prinzip »Pizza-Service« – das heißt, ich hinterfrage meine momentane Beschäftigung: Bringt’s das?
    Kümmere ich mich um die Dinge, die mir schon lange auf der Seele liegen, oder verzettle ich mich in Nebensächlichkeiten?
    Ich habe nämlich das Gefühl, dass es manchmal nicht zu wenig ist, was ich tue, sondern einfach nur das Falsche. So hat mich auch das Fitnessstudio nicht von den Rückenschmerzen befreit, solange meine monatliche Überweisung die einzige regelmäßige Aktivität blieb. Und als Konrads Mutter aus lauter Frust über fehlende Teilzeitstellen anfing, wie wild zu putzen, sah ihr Fußboden nachher klasse aus, aber ihr Selbstbewusstsein litt immer noch darunter, dass sie »nur« Hausfrau war.
    Tun Sie lieber etwas, das sich lohnt.
    Auf der Liste unerledigter Dinge tummeln sich Reparaturen, Verabredungen, Hobbys, Termine und Rechnungen. Davon nehme ich gezielt die Dinge in Angriff, die mir am meisten auf der Seele liegen.
Ich unterbreche den Abwasch und gehe walken.
Ich überlasse meine Schwiegereltern im Wohnzimmer einfach mal sich selbst und überweise am PC in der Küche die überfälligen Rechnungen, die mir seit Tagen Magengrummeln bereiten.
Ich bestelle endlich den Fensterputzer!
Ich schwänze spontan den nächsten Zahnarzttermin, um mich endlich mal wieder mit meiner alten Freundin Heike zu treffen.
    Haben Sie den kleinen, aber feinen Unterschied bemerkt? Normalerweise suche ich meine Arbeiten danach aus, welche der Erledigungen objektiv am wichtigsten erscheint. Diesmal überlege ich stattdessen, was mir ganz persönlich das größte Wohlgefühl bringt.

Kündigen Sie den Hasenpullover an

    Jens und ich gehören zu der Sorte Menschen, die sich furchtlos dem Alltag stellen. Doch jeden Morgen, bevor wir hinausgehen, um Drachen zu töten oder die Firmenleitung von der neuen Software zu überzeugen, müssen wir durch die Hasen-Prüfung. Und davor graut es uns zwei schon beim Einschlafen. Der Hase ist aus Fleece und ziert den roten Lieblingspulli meiner Tochter. Ich habe gar nichts gegen Hasen, und der Pulli ist wirklich schön, nur leider wird selbst so ein Prachtstück im Laufe der Zeit schmutzig.

    »Es gibt ja Waschmaschinen«, pflegt meine Freundin Anne zu sagen, aber in diesem Fall hilft auch keine Technik.

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