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Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter

Titel: Auf nach Cappuccino - Wohlfuehltipps einer gluecklichen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Schneider Angelika Ullmann
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einfach:
Sonja und ihr neues Baby brauchen Aufmunterung und den Tipp mit den Saab Simplex Tropfen.
Schwer beladene UPS -Boten brauchen jemanden, der ihnen die Tür aufhält.
Die Unfallstatistik braucht jemanden, der nüchtern und nicht schneller als 130 km/h fährt.
Die vier atomfreien Stromanbieter unseres Landes brauchen Neukunden.
Der erschrockene Junge im Supermarkt braucht jemanden, der »Macht ja nichts« sagt, wenn ihm das Glas mit der Erdbeermarmelade runterfällt.
Und Ihre neue Kollegin, die versucht, Kind und Job zu vereinbaren, braucht jemanden, der weiß, wovon die Rede ist und beim Chef Partei für sie ergreift.
    Der sogenannte Sozialstaat braucht halt jemanden, der ihn noch ein wenig sozialer macht. Und dafür sind Mütter nun mal bestens geeignet.

Geben Sie Flugstunden statt Sicherheitsbelehrungen

    In den meisten Horoskopen bin ich »Stier«. Im chinesischen Tierkreiszeichen wurde ich allerdings im Sternbild des »Angsthasen« geboren. Früher habe ich gelegentlich versucht, gegen meine astrologische Bestimmung anzugehen. Ende der achtziger Jahre beispielsweise hing an meiner Zimmertür die Postkarte »Du fragst mich, was soll ich tun? Und ich sage: Lebe wild und gefährlich, Artur«. Damals schien es wohlbehüteten Mädchen wie mir das attraktivste Lebensziel, bei Dunkelheit ins Freibad einzusteigen oder die Schule zu schwänzen, um mit meinem Freund zur Maueröffnung nach Berlin zu fahren.
    Und heute? Lebe wild und gefährlich, Artur? Pustekuchen! Heute heißt mein Lebensmotto »Schnall deine Kinder auch auf Kurzstrecken an und erkundige dich vor dem Kauf eines Oberbettes nach dem Allergiker-Siegel«. Mittlerweile halte ich das für völlig normal. Mütter möchten ihre Kinder halt beschützen. Es ist mir ein natürliches Bedürfnis, den Nachwuchs davon abzuhalten, überalterte Leberwurst zu essen, vom Baum zu fallen oder sich den kleinen Finger mit dem Locher zu perforieren.
    Manchmal beobachte ich mich dabei, wie ich meine Töchter in jeder neuen Situation als Erstes auf die möglichen Gefahren hinweise. Ich sage »Mach dies nicht«, »Mach das nicht« und »Sei dort besonders vorsichtig«. Allerdings komme ich mir langsam vor wie eine Stewardess, die ihre Schwimmwesten vorführt, ohne dass auch nur ein einziger der gelangweilten Vielflieger von seiner Zeitung aufschaut. Meine Töchter stöhnen »Jajaaa …« und stürzen zum nächstbesten Kletterturm. Seien wir ehrlich: Sicherheitsbelehrungen sind sehr fragwürdig.
    Gibt es nicht etwas, das einfacher und effektiver ist? Mit dem Aufwand, mit dem allein die Deutsche Lufthansa Tag für Tag und Flug für Flug ihre allseits ignorierten Sicherheitshinweise ausgibt, könnte man locker einen zusätzlichen Ersatzpiloten ausbilden, der die Kiste im Notfall sicher zur Erde bringt.
    Ziehen wir die Konsequenzen:

    Geben Sie Flugstunden statt Sicherheitsbelehrungen.
    Für Kinder ist es die beste Vorbereitung, wenn sie sich ausprobieren können. Eigentlich weiß ich das schon, seit ich »Ronja Räubertochter« gelesen habe. Erinnern Sie sich an die Szene im ersten Teil, in der ihr besorgter Vater sie davor warnt, in den reißenden Fluss zu fallen oder in den sogenannten »Höllenschlund« zu stürzen? Statt ängstlich zu sein und in der geschützten Steinhalle vor dem Feuer mit Barbie-Puppen zu spielen, springt Ronja fleißig auf den rutschigsten Steinen am Flussufer und in schwindelerregender Höhe am Abgrund herum: »Schließlich konnte sie sich nicht im Wald davor hüten, in den Fluss zu plumpsen«, heißt es in dem Buch. »Sollte das Sich-Hüten überhaupt von Nutzen sein, dann musste sie es bei den Stromschnellen und Strudeln und nirgendwo sonst üben.«
    Eine wunderschöne Geschichte. Inzwischen ist der Mattiswald längst einem Golfplatz gewichen, und am Höllenschlund schützt ein Geländer die zahlenden Touristen vor Unfällen. Jens sagt: »Schweden ist eh zu teuer. Es gibt nichts, worin sich unsere Töchter nicht auch zu Hause erproben könnten:
Lass die kleinen Räuber am Hochbett hangeln und melde sie beim Turnverein an.
Kontrolliere nicht jeden Regenwurm, den Josefine sich als Mutprobe in den Mund steckt.
Ermutige deine Töchter lieber, in der Öffentlichkeit den Mund aufzumachen (sobald er wieder frei von Regenwürmern ist), statt ihre Schüchternheit süß zu finden.
Lass die Kinder Fehler machen. Die sind mehr wert ist als kistenweise Beutegold.
Übe mit ihnen, sich Hilfe zu suchen. Sag, dass es ein Zeichen von Stärke ist, jemanden um etwas zu

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