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Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Titel: Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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wiederholte Mauersäge, „ich... ich freue mich, dass ihr ein so wunderschönes... ks... zustande gebracht habt. Und ich bin stolz und fühle mich geehrt, dass ich es... ks... taufen darf. Möge es euch Freude bringen und euch immer wieder heil und... ks... heil und wohlbehalten auf den Boden... ks... bringen!“
    Mit diesen Worten drehte er sich zu dem Flugzeug um. Doktor Waldmann, der immer noch das Tuch festhielt, wies auf die Spitze der Kufe, wo Mauersäge die Flasche zerschellen sollte.
    Mauersäge hob den Arm und rief, so laut er konnte: „Damit... ks... damit taufe ich dich auf den Namen Burg Schreckenstein!“
    Er holte aus; Doktor Waldmann riss das Tuch herunter, rief laut „Au“ und hielt sich den Fuß. Mauersäge war die schwere Flasche entglitten und hatte statt der Kufe den Doktor getroffen. Die Ritter unterdrückten ihr Lachen. Es wäre zu unhöflich gewesen. Einige mussten sich allerdings umdrehen und ihr Taschentuch zwischen die Zähne nehmen. Auch der Rex wandte sich für einen Augenblick ab.
    Mauersäge schien sein Missgeschick jedoch nicht weiter peinlich zu sein. Im Gegenteil, auch er lachte. „Seht ihr“, sagte er, „das kommt davon, wenn ein alter... ks... ein alter Kavallerist so einen künstlichen Vogel taufen will. Vom Sattel aus schieße ich euch im Galopp... ks... jeden Apfel vom Baum, aber... ks... hier...?“ Er deutete auf das Segelflugzeug.
    Heftiger Beifall setzte ein. Wieder hob er den Arm mit der Flasche.
    „Doppelt getauft hält besser!“ sagte er. „Und so taufe ich dich hiermit endgültig auf den Namen Burg Schreckenstein.“
    Ordnungsgemäß zerschellte die Flasche an der Spitze der Kufe; die Ritter brachen in ihren Schlachtruf aus; der zeremonielle Teil war beendet.
    Jetzt trat Doktor Waldmann in Aktion. Eugen, Pummel, Stephan, Dampfwalze und noch ein paar kräftige Männer machten unter seiner Anleitung das Flugzeug startklar. Rolle ließ inzwischen die Gummiseile auslegen und teilte zwei Ziehmannschaften ein. Hinter dem Rumpf des Flugzeugs hatten sie einen Pfahl in den Boden gerammt, an dem das Halteseil für den Start befestigt war. Dann wurde es spannend. Doktor Waldmann zog eine Lederjacke an, setzte einen Sturzhelm auf und schnallte sich auf seinem luftigen Sitz fest. Auf Rolles Kommando begannen die Ziehmannschaften mit dem Ausziehen der Gummiseile. Zuerst langsam, dann auf ein neues Kommando im Laufschritt, bewegten sie sich zum Kappellsee hinunter.
    „Loslassen!“ brüllte Doktor Waldmann nach rückwärts.
    Stephan und Ottokar klinkten die Haltevorrichtung aus, die Kufe bewegte sich von ihrem Platz, Eugen und Pummel, die die Tragflächen waagerecht hielten, rannten mit, solange es ging, die Ziehmannschaften stoben nach beiden Seiten auseinander, und stolz schwebte die „Burg Schreckenstein“ in etwa fünfzehn Meter Höhe unter ungeheurem Jubel zum Kappellsee hinunter.
    Von Andis Platz sah es so aus, als befinde sich das Flugzeug bereits über dem Wasser. Doktor Waldmann, der auch den Privat-Pilotenschein besaß, zog eine leichte Rechtskurve und landete etwas holpernd, aber wohlbehalten im Feld. Alle rannten hinunter, um ihn zu beglückwünschen. Sogar Mauersäge stelzte, gefolgt von Diener Jean, durch das hohe Gras zum Landeplatz.
    „Da habt ihr einen grundsoliden Vogel gebaut“, lobte der Doktor. „Damit dürft ihr jetzt gleich eure ersten Hüpfer machen!“
    Mit vereinten Kräften wurde der Vogel zum Startplatz zurückgebracht. Eugen und Pummel knobelten die Reihenfolge aus; Pummel gewann und ließ sich festschnallen.
    „Aber nur ein bisschen abheben! Bis du das Gefühl dafür hast!“ sagte der Doktor. „Nicht hochziehen! Sonst sackst du durch.“ Diesmal gingen die Ziehmannschaften nur im Schritt und nur bis auf halben Zug, Der Doktor selbst klinkte die Haltevorrichtung aus.
    „Achtung!“ rief er. Pummel rutschte los, wie auf einem Schlitten den Hang hinunter. Einige fingen schon an zu lachen, als der Vogel plötzlich vorne hochging, wie ein Pferd, das über ein Hindernis setzt.
    „Nicht, Pummel!“ brüllte der Doktor aus Leibeskräften.
    Doch da plumpste die „Burg Schreckenstein“ bereits in eine Ackerfurche, wo sie stecken blieb wie ein Dackel im Neuschnee.
    Doktor Waldmann war sauer.
    „Ich habe nichts gemacht“, verteidigte sich Pummel, „bestimmt nicht! Mir ist nur was ins Auge geflogen. Da muss ich gezogen haben.“
    Und da er ein Ritter war, glaubten sie ihm.
    Während sie den Vogel wieder zum Startplatz brachten, sah Andi auf dem

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