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Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß

Titel: Auf Schreckenstein gibt's täglich Spaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Kappellsee ein Ruderboot, das sich auf den Steg zu bewegte. Als Eugen angeschnallt wurde, stand plötzlich ein Mädchen bei Doktor Waldmann, das von allen stürmisch begrüßt wurde. Vor allem von Ottokar und Stephan. Andi kannte die jüngste Lehrerin von Rosenfels noch nicht persönlich. Der Doktor winkte ihn zu sich.
    „Das ist Andi“, stellte er vor. „Und das ist Sonja, meine Tochter, außerdem Lehrerin drüben in Rosenfels.“
    „Ach, du bist der Radrennfahrer!“ sagte Sonja und gab ihm die Hand.
    Andi war platt und wollte schon fragen, woher sie das wisse.
    Aber sie kam ihm zuvor: „Du siehst, das hat sich bereits rumgesprochen. Bis zu uns hinüber.“
    Andi überlegte krampfhaft, auf welchem Wege man in dem Mädchenpensionat von ihm gehört haben könnte. Mücke hatte eine Schwester drüben, aber die sah er nur in den Ferien. Zu weiteren Betrachtungen über seinen Ruf als Radrennfahrer kam er nicht, denn Eugen war startklar, und die Ziehmannschaften setzten sich in Bewegung.
    „Schade, dass ich dich nicht fliegen sah“, sagte Sonja zu ihrem Vater, der wieder die Haltevorrichtung bediente.
    „Schau dir Eugen an. Dann siehst du, wie man Segelfliegen lernt!“
    Mit diesen Worten klinkte der Doktor die Haltevorrichtung aus. Pummel, der mit Dampfwalze die Flügel waagerecht hielt, lief los, stolperte und fiel hin. Dampfwalze rutschte der andere Flügel aus der Hand. Mit einer leichten Seitenneigung hob die „Burg Schreckenstein“ vom Boden ab.
    „Ausgleichen, ausgleichen!“ brüllte der Doktor und rannte hinterher. Doch dazu war es schon zu spät. Eugen, der nur etwa einen Meter vom Boden abgehoben hatte, geriet in eine zunehmend schrägere Lage, berührte mit einer Tragfläche den Boden und fiel wie ein Stein ins Gras.
    Alle eilten hinzu. Die Tragfläche war geknickt, Eugen etwas blass, aber sonst wohlauf.
    „Da haben wir noch einmal Glück gehabt“, sagte der Doktor ernst. „Jetzt habt ihr gesehen, was schon passieren kann, wenn einer stolpert, der nur die Tragfläche hält. Ich denke, das war eine gute Erfahrung.“
    Beim Mittagessen gab es natürlich nur ein Thema: die drei Flüge. Andi hatte in dieser Woche Abräumdienst. Als er von Platz zu Platz ging, um die Teller einzusammeln, fragte plötzlich einer: „Sag mal, was ist eigentlich mit der neuen ,Wappenschild’-Nummer?“
    „Der geht es sehr gut“, antwortete Andi.
    „Seid ihr immer noch nicht fertig?“ fragte ein anderer.
    Das ließ Andi nicht auf der Redaktion sitzen. „Klar sind wir fertig!“
    „Dann kommt sie also heute raus, wie versprochen?“ Und ohne Andis Antwort abzuwarten, drehte er sich zum Nachbartisch um und sagte: „Habt ihr gehört? Das ,Wappenschild’ kommt heute tatsächlich raus!“
    „Na endlich!“ sagten die Ritter. Andi trug die Teller weg und brachte den Nachtisch. Da trat Mücke zu ihm. „Wir müssen verschieben“, sagte er. „Die Sache mit dem Segelflugzeug muss rein. Wer konnte auch ahnen, dass die ausgerechnet heute nacht fertig werden!“
    Mücke hatte recht. „Müssen wir eben noch mal drucken“, sagte Andi. „Aber was sagen wir den andern? Die warten schon drauf. Du hast es ja groß angekündigt.“ Ottokar trat zu ihnen.
    „Ihr sollt hier nicht rumstehen beim Essen!“ sagte er. „Lässt sich leider nicht vermeiden“, antwortete Mücke und erklärte ihm mit wichtiger Miene, was es mit der neuen Nummer auf sich hatte.
    Ottokar überlegte einen Augenblick, dann sagte er: „Versprochen ist versprochen! Ich kann höchstens darauf hinweisen, dass sich eine Sache im Lokalbericht inzwischen erledigt hat. Aber das merken sie ja auch so.“
    Mücke und Andi zogen ab, holten den Wäschekorb mit der neuen Nummer, stellten ihn auf den Tisch neben der Saaltür und gaben nach Ottokars Ansage die Hefte aus.
    Die Ritter drängten sich; jeder wollte ein Exemplar ergattern, um während der Liegepause Mückes Lokalbericht zu lesen. Am eiligsten hatten es diejenigen, die befürchteten, darin vorzukommen. Zum Beispiel Dampfwalze.
    Das ist die Macht der Feder, dachte Andi und beneidete seinen Freund insgeheim. Dabei war Mückes Stimmung heute alles andere als rosig.
    „Was ist denn los?“ fragten manche. „Ottokar hat gesagt, dass etwas nicht stimmt.“
    „Das werdet ihr schon merken. Lest es halt selber!“ antwortete Mücke immer wieder. Als letzte kamen Doktor Waldmann und seine Tochter.
    „Nanu, Mücke?“ sagte Sonja. „Du machst ja ein Gesicht, als ob du in deinem Bericht alle Kommas vergessen

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