Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)
führte uns eine Rampe hinunter auf den Parkplatz, der immer noch praktisch leer war. Bernie und ich gingen hinter einem Müllcontainer in Deckung. Müllcontainer spielten bei unserer Arbeit immer mal wieder eine Rolle; ich könnte Ihnen die eine oder andere Geschichte über sie erzählen, aber nicht jetzt. Nur eins in aller Kürze über den Geruch von Müllcontainern: faszinierend.
Mittlerweile war Rui zu einer schwarzen Limousine gegangen, die nicht weit weg stand, klacker, klacker, klacker. Er öffnete die Tür, warf den gepolsterten Umschlag hinein und stieg ein. »Los geht’s«, sagte Bernie, und wir rannten zum Porsche, der auch nicht weit weg stand, aber in der anderen Richtung. Es mag Sie überraschen, aber über die kurze Entfernung kann Bernie für einen Menschen ziemlich schnell laufen, selbst mit seinem schlimmen Bein. Gut, ich saß schon aufrecht auf dem Kopilotensitz, als er das Auto erreichte – die Augen fest auf die Limousine gerichtet, die fast an der Ausfahrt angelangt war –, aber lange musste ich nicht warten.
Bernie drehte den Zündschlüssel. Ich finde das Geräusch unseres Motors toll: ein tiefes Brummen, fast wie irgendein starkes Tier, ganz wild darauf, Gummi zu geben. Verbrannter Gummi – toller Geruch! Aber dieses Mal gaben wir nicht Gummi, sondern fuhren langsam über den Parkplatz. Die Limousine hatte den Parkplatz mittlerweile verlassen und war nicht mehr zu sehen. »Einbahnstraße«, sagte Bernie. »An dem Tag, an dem ich eine Stretch-Limo verliere, werde ich den Job endgültig an den Nagel hängen.« Ich dachte eine Weile darüber nach; dann gab ich es auf: zu verwirrend.
Wir verließen den Parkplatz, bogen auf die Straße ein und entdeckten sofort die Limousine, die vor einer Ampel wartete. So viele Gedanken wegen nichts und wieder nichts. Ich würde mein ganzes Geld auf Bernie setzen, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben, nur habe ich leider kein Geld und er auch nicht. Gab es da nicht vor Kurzem wieder so ein Problem mit unseren Finanzen? Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nahe daran war, mich zu erinnern.
»Ein kleines Problem«, sagte Bernie. »Rui könnte unser Auto bei zwei Gelegenheiten gesehen haben – bei uns zu Hause und auf dem Rollfeld. Daher sollten wir uns nicht darauf verlassen …« In diesem Moment wechselte ein Transporter direkt vor uns die Spur. Normalerweise konnte Bernie das nicht leiden, manchmal hupte er sogar – ein Geräusch, das ich wiederum nicht leiden konnte. Aber dieses Mal nicht. Dieses Mal sagte er: »Danke, Sportsfreund.«
Wir fuhren hinter der Limousine her, den Transporter zwischen uns und manchmal auch irgendwelche anderen Autos. Gar nicht so einfach bei all den Ampeln, aber Bernie ist ein sehr guter Fahrer – falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte. Nach einer Weile bog die Limousine in die Auffahrt zu einem Freeway ein, wir hinterher. Stoßverkehr auf dem Freeway, die Limousine ein paar Autos vor uns auf der nächsten Spur, Bernies Hand ganz entspannt auf dem Lenkrad, was bei Stoßverkehr nicht immer der Fall ist. Einmal im Stoßverkehr hatte dieser riesige Lastwagenfahrer Bernie einen Vogel gezeigt. Ein schwerer Fehler, mein Lieber!
Wir entfernten uns vom Zentrum, fuhren an der Reklametafel mit dem gigantischen Longhornbullen vorbei, wechselten auf einen anderen Freeway, der noch voller war als der eben. »Jetzt reden sie schon von einer weiteren Million Menschen in den nächsten zehn Jahren«, sagte Bernie. »Ist dir klar, wohin das führt?« Nein, keine Ahnung. Die Sonne ging unter. Alles, inklusive Bernies Gesicht, wurde rot und verschwommen. »Nur ein Aquifer für das gesamte Valley«, fuhr er fort. »Wenn der austrocknet, verdursten wir, und das war’s dann.« Oh, nein! Das war gruselig, vor allem in Anbetracht von Bernies verschwommenem, rotem Gesicht. Ich bekam sofort Durst.
Der Verkehr wurde weniger. Die Nacht senkte sich über das Valley, eine dunstige Nacht, aber klar, sobald wir auf den Hügeln oben angelangt waren. Die Limousine hatte große rote Rücklichter, die leicht auszumachen waren. Auf der anderen Seite des Hügels wurde sie langsamer und bog bei einer Tankstelle ein. »Sieh dir die Preise an«, flüsterte Bernie mir zu. »Kein Limo-Fahrer tankt an einer solchen Tanke.«
Wusste ich, worauf Bernie hinauswollte? Keinen Schimmer, aber kein Problem: Er hatte seine Aufgaben und ich meine. Die Limousine fuhr an den Zapfsäulen vorbei auf die Seite des Gebäudes, wo es ganz finster
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