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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Wie wäre es mit ein bisschen Musik? Aber die kam auch nicht. Bernies Hände umklammerten das Lenkrad so fest, dass die Knöchel hervortraten. »Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr in die Details verliere«, sagte er. »Warum muss ich mir das eigentlich immer wieder vor Augen halten?« Bernie war ein toller Fragensteller, was gut für uns war, weil es die Leute ganz schön nervös machte. Aber manchmal machte es auch ihn selbst nervös, so wie jetzt. Das war nicht gut. Ich rutschte zu ihm rüber und legte eine Pfote auf sein Bein. »Chet – ich fahre!«
    Ich nahm die Pfote weg.
    »Tut mir leid, mein Junge«, sagte er und tätschelte mich. »Dieser Fall ist nur so …« Seine Stimme verlor sich. Draußen fielen die Schatten der Bürotürme über die Straße, und ich fühlte mich irgendwie eingesperrt. »Das große Ganze muss ich im Blick behalten«, erklärte Bernie mir, als wir um eine Ecke bogen und zu einem riesigen runden Gebäude kamen, das ich wiedererkannte – die Metro Arena. »Das große Ganze … Suzie war nicht im Auto. Das heißt, sie ist da draußen, Chet. Ich spüre das.«
    Ich war einmal in der Metro Arena gewesen, damals, bevor das Eishockeyteam die Stadt verließ und Bernie an einem Fall arbeitete, in dem es um einen durchgeknallten Fan ging. Eishockey, das merkwürdigste Spiel, das ich je gesehen habe. Völlig unverständlich, und dazu noch die ganzen durchgeknallten Fans. Es sah sogar so aus, als würden wir vielleicht nicht einmal den richtigen finden und den Fall nicht lösen können, was eigentlich nie passierte. Ich musste sogar aufs Eis, was man vielleicht für einen besonderen Spaß halten könnte. Eis! Einmal hat mir gereicht, das kann ich Ihnen sagen. Außerdem rochen die Spieler ziemlich schlecht, und der Puck hat auch nicht besonders geschmeckt.
    Der Parkplatz der Metro Arena war riesig, aber im Moment fast leer. Nur Laternenpfähle, so weit das Auge reichte. Aus irgendeinem Grund machte mich der Anblick dieser Laternenpfähle ganz unruhig. Kaum hatten wir das Auto verlassen, markierte ich einen davon, dann noch einen und noch einen und …
    »Chet, um Himmels willen.«
    Wir gingen zu den großen Türen am Eingang der Arena, aber bevor wir da angekommen waren, öffnete sich eine kleine Tür, und Aldo kam heraus. Er hatte einen Koffer in der Hand und trug ein Jackett und eine Krawatte. Krawatten waren interessant, besonders wenn sie hin und her baumelten, was irgendwie einladend wirkte. Bernie hatte eine Krawatte für Gerichtstermine, eine hübsche Krawatte mit Säulenkakteen drauf. Sie hing im Schrank, ein bisschen zu hoch, um dranzukommen.
    Aldo sah uns und blieb stehen.
    »Wollen Sie verreisen?«, fragte Bernie.
    Er nickte. »Sie haben mich gefeuert.«
    »Der Graf?«
    »Und Nance«, sagte Aldo. »Vor allem Nance. Sie sind gerade drin.«
    »Was machen sie denn da?«, fragte Bernie. »Die Schau fängt doch erst morgen an.«
    »Sie gehen die Eröffnungsfeier noch mal durch«, erklärte Aldo. »Die Schau ist dem Andenken Adelinas gewidmet. Ich habe gehört …« Aldos Stimme klang plötzlich ganz komisch an, und seine Augen wurden feucht, was eine kleine Überraschung war, denn schließlich war Aldo ein ziemlich kräftiger Kerl. »Ich habe gehört, dass Sie die Mörder erwischt haben«, sagte er. »Danke.«
    Bernie nickte. Dieses Nicken hier bedeutete nichts, sondern diente nur dazu, ein Gespräch am Laufen zu halten. Aldo wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. »Eine schiefgelaufene Entführung? War es das?«
    »Dem Geständnis zufolge, das wir haben, ja.«
    Ein Taxi fuhr vor. »Kriegen sie die Todesstrafe?«
    »Das dürfen Sie mich nicht fragen«, meinte Bernie. »Aber wahrscheinlich nicht.«
    »Lebenslänglich?«
    »Das schon eher.«
    Aldo sah zum Himmel, der übliche Zentrumshimmel, blassblau. »Das ist mir auch kein Trost«, sagte er. »Wobei das nicht mal der Fall wäre, wenn sie die Todesstrafe kriegen würden.« Er wandte seinen Blick wieder Bernie zu. »Ist Ihnen das ein Trost?«
    »Wenn Verbrecher bestraft werden?«, fragte Bernie. »Ja, schon.«
    Aldo sah Bernie noch ein kleines Weilchen an, dann mich. Ich stand neben Bernie und erinnerte mich gerade an meine einzige Taxifahrt, die viel besser verlaufen wäre, wenn der Fahrer nicht sein Mittagessen auf dem Kopilotensitz liegen gehabt hätte; meine erste Begegnung mit Salami – der Geruch war einfach zu viel für mich gewesen.
    »Ihr Hund ist eine Wucht«, stellte Aldo fest. Hey! Was für ein Mann! Er öffnete

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