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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Menge interessantes Zeug, meistens einschließlich irgendwelcher Essensreste. Und tatsächlich roch ich auf dem Weg in die Scheune Erdnussbutter, wobei ich keinen Geschmack an Erdnussbutter finden kann, und abgesehen davon: Wer war der Mann, der da an einem Tisch neben der Tür saß und ein Gewehr reinigte? Ich hatte Bernie schon oft unser Gewehr reinigen sehen, deshalb wusste ich, was er machte. Dieses Gewehr sah länger aus als unseres.
    »Mein Sekretär Aldo«, erklärte der Graf. »Mr Little, der Privatdetektiv.«
    »Hallo«, sagte Aldo und stand auf. Ein riesiger Kerl, so breit wie Bernie, aber größer. Er trug einen von diesen Pferdeschwänzen, und aus irgendeinem Grund konnte ich kaum den Blick davon wenden. Ich versuchte mich zu erinnern, was ein Sekretär war. Beinahe wär’s mir wieder eingefallen.
    »Hübsches Zielfernrohr haben Sie da, Aldo«, sagte Bernie. »Ist das ein …«
    »Seien Sie doch so gut und machen Sie woanders weiter, Aldo«, wies ihn der Graf an. »Mr Little und ich haben etwas zu besprechen.«
    »Bin schon weg«, sagte Aldo, stopfte die Gewehrteile in eine Leinentasche und ging zur Tür.
    Bernie und der Graf setzten sich an den Tisch, ich legte mich darunter. Der Graf sah mich an. »Interessantes Tier«, sagte er. Wen meinte er? »In unserer Welt besteht immer die Gefahr einer Überzüchtung. Hier scheint eher das Gegenteil zuzutreffen.« Das konnte alles heißen; ich wusste nur, dass ich den Atem des Grafen nicht mochte, der roch nämlich nach Fisch. Ich bin nicht heikel, was Essen angeht, aber es ist mir ein Rätsel, was jemand an Fisch finden kann.
    Bernie lächelte den Grafen an, der Mund freundlich, die Augen und der Rest des Gesichts unbeteiligt. »Es wäre nicht das erste Mal, dass Chet unterschätzt wird«, sagte er.
    »Ich wollte niemanden beleidigen«, erwiderte der Graf. Er zog ein Päckchen Zigaretten aus der Hosentasche. »Rauchen Sie?«
    »Nein, danke«, antwortete Bernie, aber seine Augen klebten an den Zigaretten.
    »Natürlich nicht«, stellte der Graf belustigt fest, zündete sich eine an und nahm einen tiefen Zug. »Ihr Amerikaner …«
    Ja, wir waren Amerikaner, Bernie und ich. Und?
    Der Graf stieß eine lange dünne Rauchfahne aus. Ah, ein wunderbarer Geruch. Aus irgendeinem Grund machte er mir immer Appetit. »Sie müssen wissen, dass ich Hunde liebe«, sagte der Graf. Er schnippte die Asche von seiner Zigarette. Sie schwebte an meiner Schnauze vorbei, und plötzlich musste ich niesen. Ich hatte schon länger nicht mehr geniest, und deshalb kam es ziemlich überraschend für mich. Als ich wieder bei mir war, hörte ich den Grafen sagen: »… vertraut mit der Welt der Hundeschauen, Mr Little?«
    »Nennen Sie mich Bernie«, sagte Bernie. »Nein, eigentlich nicht.«
    »Dann nennen Sie mich Lorenzo«, erwiderte der Graf. »Lorenzo der Große.«
    »Verzeihung?«
    »Ha, ha, ein kleiner Scherz von mir«, lachte der Graf. Er hob die Hand und drückte Daumen und Zeigefinger aneinander; seine Fingernägel waren poliert und glänzten. »In der Welt der Hundeschauen geht es gnadenlos zu. Es ist wichtig, dass Sie das verstehen.«
    »Gnadenlos?«
    »Damit meine ich die Besitzer.« Der Graf klopfte seine Taschen ab und nahm ein Scheckbuch und einen goldenen Füller heraus. »Was hatten Sie mit Adelina vereinbart?«
    »Zweitausend pro Tag.«
    »Dollar oder Euro?«, fragte der Graf. Euro? Noch nie gehört: Sollte das ein Trick sein?
    »Dollar«, sagte Bernie. Uff. So leicht lässt Bernie sich nicht austricksen, Amigo.
    Der Graf schlug das Scheckbuch auf und begann zu schreiben. »Was halten Sie von, sagen wir, dreitausend als Anzahlung?«
    »Gut.«
    Der Graf hielt Bernie den Scheck hin. Wir waren wieder flüssig! »Gestatten Sie mir eine Mutmaßung«, sagte der Graf, ohne den Scheck loszulassen, sodass er und Bernie ihn beide hielten. »Das Ganze galt Princess, nicht Adelina.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Habe ich das nicht gerade erklärt? Die gnadenlose Welt der Hundeschauen. Sagt Ihnen der Begriff ›cui bono‹ etwas?«
    Bernie nickte. Ich kannte Bono auch, aus der Zeit, in der Bernie ununterbrochen »I Still Haven’t Found What I’m Looking For« laufen ließ, so lange, bis ich am liebsten … ich weiß nicht, irgendwas Schlimmes. Aber was Bono mit alldem zu tun hatte …
    »Also, wer hätte von der Sache einen größeren Nutzen als Princess’ Konkurrenten?«, fragte der Graf.
    »Sie hat Konkurrenten?«, fragte Bernie.
    »Erbitterte Konkurrenten, Bernie. Wissen Sie, wie

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