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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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von dem Weibchen auf seinem Schoß aufnahm. Sie roch völlig anders als Princess. Ihrem Geruch fehlte dieses Pfeffrige, das ich irgendwie mochte, wie ich jetzt merkte. Ich schnüffelte ein- oder zweimal, bis ich plötzlich das Gefühl hatte, dass sie über mich redeten.
    »Oh ja«, sagte Bernie. »Kleine Hunde sind bei ihm so sicher wie in Abrahams Schoß.«
    »Babycakes, hast du Lust, mit dem netten großen Hund zu spielen?«, fragte Mr Ganz.
    Babycakes hatte große dunkle Augen, vielleicht nicht ganz so groß und dunkel wie die von Princess, dafür aber feuchter. Sie richteten sich auf mich wie zwei tiefe dunkle Tümpel, dann quiekte Babycakes leise und kuschelte sich tiefer in Mr Ganz’ Schoß. »Arme Babycakes«, sagte er und streichelte den golfballgroßen Kopf. Er sah zu Bernie hoch. »So kurz vor der Hundeschau können wir keine Aufregung brauchen.«
    »Verstehe«, sagte Bernie. »Nur ein paar Fragen, und dann sind wir auch schon wieder weg.«
    Mr Ganz’ Stimme, die bis jetzt sehr sanft gewesen war, wurde barscher. »Das habe ich nicht gemeint«, entgegnete er. »Ich sprach von Babycakes’ Gemütszustand, nicht von meinem. Mir können Sie so viele Fragen stellen, wie Sie wollen – die arme Adelina, ich habe sie immer bewundert –, obwohl ich nicht weiß, wie ich Ihnen helfen kann.«
    Bernie zog sich einen Schemel heran und setzte sich zu Mr Ganz, aber nicht direkt vor ihn. Das war eine seiner Methoden, und es gab auch einen Grund für das Nicht-direkt-Davorsetzen. Der fiel mir im Moment allerdings nicht ein. Ich setzte mich neben ihn auf den Boden und stellte die Ohren auf. Babycakes versuchte, sich noch tiefer in Mr Ganz’ Schoß zu verkriechen, hatte aber keinen Platz mehr. Mr Ganz zog die Ecke seines Buchs über Babycakes, sodass nur noch die feuchten Augen darunter hervorschauten.
    »Wir fangen praktisch bei null an, Mr Ganz«, sagte Bernie. »Fast alles, was Sie uns sagen, hilft uns weiter. Zum Beispiel Ihre Bemerkung, dass Sie Adelina bewundern. Oder bewundert haben, wie Sie es ausdrückten.« Bernie lächelte. Dieses schnelle Lächeln, das manchmal auf Bernies Gesicht erschien, als würde ein Messer aufblitzen. Ganz tief in Bernies Innerem verbarg sich ein gewisses Gewaltpotenzial. Bei mir auch. »Wissen Sie etwas, das wir nicht wissen, Mr Ganz?«, fragte er.
    Mr Ganz’ Augen, groß und feucht wie die von Babycakes, richteten sich auf Bernie. »Darauf können Sie wetten«, sagte er. »Allerdings nichts, was die Umstände ihres Verschwindens oder ihren derzeitigen Aufenthaltsort betrifft. Und was die hässliche Anspielung in Ihrer Frage angeht: Sagen Sie jetzt bitte nicht, Sie tun nur Ihre Arbeit.«
    Ich wurde aus alldem nicht schlau, ich wusste nur eins: Ich mochte Mr Ganz nicht. Würde diese Befragung damit enden, dass ich ihn am Hosenbein packte? Ich war bereit.
    Bernie lächelte immer noch, aber jetzt auf eine freundlichere Art. Es überraschte mich irgendwie, aber ich will nicht behaupten, dass ich Bernie rund um die Uhr – was das auch heißen mag – verstehe. Ich vertraute einfach darauf, dass er immer der klügste Mensch weit und breit war. Meine Aufgabe war es, mich um alles andere zu kümmern.
    »Ich dachte, ich probier’s mal damit, im Trüben zu fischen«, sagte Bernie. »Manchmal hat man in meinem Geschäft Glück damit.«
    Fischen? Sollte das heißen, dass es doch in Ordnung gewesen wäre, kurz in das Becken draußen zu springen? Oder würden wir es später vielleicht nachholen können? Etwas, worauf ich mich freuen konnte: ein tolles Gefühl und, ehrlich gesagt, hatte ich es fast jeden Tag.
    »Dieses Mal nicht.« Mr Ganz kraulte sachte Babycakes’ Hinterkopf – er sah aus, als wüsste er, was er tat. Hey! Will ich auch.
    Bernies Lächeln verschwand. »Erzählen Sie mir etwas über den Konkurrenzkampf«, sagte er.
    »Konkurrenzkampf?«
    »Zwischen Princess und Babycakes.«
    »Wer hat denn gesagt, dass es da einen Konkurrenzkampf gibt?«
    »Borghese.«
    »Bezahlt er Sie?«
    »Ja.«
    »Dann sollten Sie wissen, dass er sich Graf di Borghese nennt.«
    »Sich nennt? Soll das heißen, er ist gar kein Graf?«
    Mr Ganz zuckte die Achseln. »In Italien gibt es Grafen wie Sand am Meer. Haben Sie fünfzigtausend übrig? Damit können Sie schon Baron werden.«
    Keine Ahnung, worum es ging, aber das war auch egal – wie viel fünfzigtausend auch sein mochten, wir hatten sie nicht.
    »Er hat seinen Titel gekauft?«, fragte Bernie.
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Mr Ganz. »Soweit

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