Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
Vom Netzwerk:
find’ ich / Einen besser’n Freund als meinen alten Hund Tray , auch wenn ich nicht richtig schlau daraus wurde, denn der einzige Tray, den wir kannten, war ein böser, knurriger alter Knabe, der einen Schrottplatz in Pedroia bewachte und niemandes Freund war.
    Bernie nickte Nance zu – die Art Nicken, die Nance vermutlich glauben ließ, er wäre einer Meinung mit ihr, was die lebendig gewordene Poesie betraf. »Bei den Olympischen Spielen 1988 gehörte er zur italienischen Reiterequipe«, erklärte Nance.
    »Ich wusste gar nicht, dass Pferde so alt werden«, sagte Bernie.
    Nance warf ihm einen raschen Blick zu. »Ich spreche vom Grafen.«
    »Ach so«, sagte Bernie.
    Das Pferd kam angetrabt und streckte den Kopf über den Zaun. »Brr«, machte der Graf. Zum ersten Mal konnte ich das Gesicht des Grafen richtig sehen: schmal, große Nase, flinke dunkle Augen, Schnurrbart. Ich mochte Schnurrbärte nicht, keine Ahnung, warum. Der Graf blickte auf Bernie herunter. Das Pferd schaute mich an. Ich schaute zurück, das können Sie mir glauben. Es wieherte, ein gruseliges Geräusch, und tänzelte zur Seite. Der Graf schnalzte mit der Zunge, und das Pferd blieb stehen. Ich ertappte mich dabei, wie ich mich ein bisschen näher heranschob.
    »Das ist der Privatdetektiv«, sagte Nance.
    »Bernie Little.« Bernie hielt dem Grafen über den Zaun hinweg die Hand hin, aber der schien es nicht zu bemerken.
    »Was wollen Sie?«, fragte er. Er hatte eine komische Art zu sprechen, ein seltsamer Singsang, schwer zu verstehen.
    »Ihnen helfen, die beiden zu finden«, erwiderte Bernie. »Ihre Frau und Princess.«
    »Was das betrifft, haben Sie schon einmal versagt, nicht wahr?«, sagte der Graf.
    »Wenn dem so gewesen sein sollte«, erwiderte Bernie, »erhöht das nur unsere Motivation.«
    »Motivation ist eine Sache«, versetzte der Graf, »Kompetenz eine andere.«
    »Sie können Erkundigungen über uns einziehen«, bot Bernie an. »Ich kann Ihnen Referenzen geben.«
    »Referenzen?«, sagte der Graf. »Das interessiert mich nicht.«
    »Was interessiert Sie denn?«, fragte Bernie.
    Der Graf gab keine Antwort. Stattdessen rieb er sich mit einem Finger seine große Nase. Hatte das irgendetwas zu bedeuten?
    »Ich weiß nur eins«, sagte Bernie, »in einer Situation wie dieser kommt es auf jede Minute an.«
    Der Graf starrte auf ihn herunter. Bernie wollte, dass er Ja sagte, das wusste ich. Darüber hinaus wusste ich, wie Menschen aussahen, kurz bevor sie Ja sagen. Der Graf sah im Augenblick nicht so aus.
    »Es ist natürlich am besten, wenn wir im Auftrag eines Klienten arbeiten«, erklärte Bernie. »Aber ehrlich gesagt, werden wir diesen Fall so oder so bearbeiten, ob wir einen Klienten haben oder nicht.«
    »Soll das eine Drohung sein?«, fragte der Graf.
    »Nur eine Feststellung von Tatsachen«, stellte Bernie klar.
    »Aha«, sagte der Graf. »Eine Feststellung von Tatsachen. Asserzione di fatto .« Schwer zu verstehen, dieser Graf, und jetzt überhaupt nicht mehr. »Und wenn Sie von ›wir‹ sprechen, dann meinen Sie damit …?«
    Bernie deutete auf mich. Huch. Offenbar hatte ich mich irgendwie durch das Gatter gezwängt und stand jetzt nur noch einen kurzen Sprung von einem dieser knochigen Pferdebeine entfernt. Ich schob mich rückwärts durch die Stangen zurück, gar nicht so einfach. »Chet und ich«, sagte Bernie und sah mich mit einem speziell für mich reservierten Blick an. Ich kannte diese für mich reservierten Blicke. Der hier bedeutete … irgendwas, ich hab’s vergessen.
    Dann: Überraschung! Der Graf ließ sich aus dem Sattel gleiten, landete leichtfüßig auf dem Boden und streckte die Hand durch das Gatter. »Lorenzo di Borghese«, sagte er.
    Sie schüttelten sich die Hand.
    »Äh«, sagte Bernie.
    »Lassen Sie uns hineingehen und die Einzelheiten besprechen«, schlug der Graf vor. »Nance, wären Sie so nett und würden Angel noch etwas bewegen?«
    »Natürlich, Loren… – Mr Borghese.« Nancy nahm die Zügel. Das Pferd hieß Angel? Wie einer von den Hells Angels? Na, das passte ja …
    »Che-et?«
    Hey! Noch eine Überraschung: Ich war schon wieder auf der anderen Seite des Zauns und schlich irgendwie geduckt vorwärts. Hoch über mir wieherte Angel und wich zurück.
    »Ganz ruhig, Angel«, sagte Nance und zog an den Zügeln.
    »Che-et? Komm, Kumpel.«
    Bernie beobachtete mich. Ich erhob mich und trabte hinter ihm und dem Grafen her, forsch und unschuldig.
    Ich mochte Scheunen. Massenhaft Gerüche und dazu jede

Weitere Kostenlose Bücher