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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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an Bernie: seinen Geruch, wie weit er einen Tennisball werfen konnte, das leichte Hinken von seiner Verletzung, wenn er müde war.
    Später stellte Crash Musik an, und sie sangen beide mit. Der Text lautete so ähnlich wie: In-a-Gadda-Da-Vida, Baby. Hörte sich kein bisschen wie Roy Eldridge und seine Trompete an, aber nicht schlecht. Ich sang auch mit, gab mein übliches Huu-huu von mir. Crash und Disco gerieten komplett aus dem Häuschen, wie Bernie es nannte, und machten selbst huu-huu.
    »Wahrscheinlich ist er auf Turkey und braucht noch ’ne BiFi«, meinte Crash.
    »Wir haben nur noch eine«, sagte Disco, »und ich hab den totalen Heißhunger.«
    Ich bekam also keine BiFi mehr, auch wenn ich sie plötzlich unbedingt haben wollte. Vielleicht hatte ich ebenfalls Heißhunger, obwohl mir kein bisschen heiß war. Aber Crash und Disco waren nette Typen, und sie mochten mich. Als ich die Augen schloss und in einen angenehmen Dämmer versank, hörte ich sie davon sprechen, wie groß und stark ich war und wie viel ich wohl wert wäre.
    Ich wachte morgens auf und fühlte mich tipptopp. Wir hatten in dem Zelt mit der offenen Seite geschlafen, Princess und ich, wo es viel wärmer war als draußen im Freien, aber sie drückte sich dennoch ganz eng an mich. Ich hörte aus der Ferne ein Auto und dachte: Bernie. Aber als es lauter wurde, wusste ich sofort, dass es nicht der Porsche war. Ich stand trotzdem auf – Princess öffnete kurz die Augen, dann drehte sie sich weg – und ging nach draußen.
    Aus dem Regenbogen-Wohnmobil drangen Schnarchgeräusche, eines klang wie Chh-Hii, das andere eher wie Chh-chh- CHHCHH . Sie passten auf eine seltsame Art zusammen, und heraus kam so was wie schlechte Musik. Ich schnappte mir einen Kartoffelchip, der zufällig unter dem Wohnmobil lag – die geriffelte Sorte, die mag ich am liebsten –, und sah mich um. Ein schmutziger weißer Pick-up kam näher und zog eine lange, niedrige Staubwolke hinter sich her. Er wich ein paar stacheligen Büschen aus, rumpelte durch einen Graben und hielt vor dem Wohnmobil. Ein großer Kerl mit langen Haaren und einem buschigen Bart stieg aus, klopfte an die Seite des Wohnmobils und rief: »Raus aus den Federn!«
    Aus dem Wohnmobil drangen Geräusche – Husten, Nasehochziehen und ein paar, die ich nicht erkannte. Dann ging die Tür auf, und Crash und Disco kamen heraus, beide hatten dasselbe an wie gestern, und beide blinzelten in dem hellen Licht.
    »Hey«, sagten sie.
    »Hey«, sagte der Bärtige. »Wo ist er?«
    Crash und Disco sahen sich um, entdeckten mich im Schatten der Spitzkuppe und deuteten auf mich.
    »Sieht nicht schlecht aus«, fand der Bärtige.
    »Nicht schlecht?«, entgegnete Disco. »Guck dir bloß mal an, wie groß der ist.«
    »Und die Muskeln erst«, sagte Disco. »Der würde sich gut machen da oben.«
    »Kann sein, kann auch nicht sein«, erwiderte der Bärtige. »Auf jeden Fall wird er sich ein dickeres Fell wachsen lassen müssen.« Er öffnete eine Tür des Pick-ups, griff nach etwas, dann drehte er sich um und setzte sich auf den Rand des Sitzes, die Füße auf dem Boden. »Hier, mein Freund«, sagte er.
    Sprach er mit mir? Das war alles reichlich verwirrend. Ich blieb lieber, wo ich war.
    Der Bärtige lachte, ein nettes Lachen, gar nicht laut. »Bist ein Schlauer, was?«, sagte er. »Komm her, ich tu dir schon nichts.« Und dann hielt er einen Hundekeks in die Höhe, einen von diesen Riesendingern, die wie Knochen geformt waren. So einen hatte ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gehabt, aber ich erinnerte mich an den Geschmack: köstlich und dazu ganz knusprig. Auf einmal lief mir das Wasser im Maul zusammen, und ehe ich mich’s versah, stand ich am Pick-up neben dem Bärtigen. Er hielt mir den Keks hin. Zuerst nahm ich ihn nicht, aber dann dieser Geruch: überwältigend. »Du magst wohl keine Hundekekse?«, fragte er und wollte ihn wegstecken. Da konnte ich nicht länger widerstehen; schnell schnappte ich ihn mir. Ich mochte Hundekekse, sehr sogar.
    Der Bärtige lachte wieder. Ich wusste, dass er mich beobachtete, während ich den Keks aß. Als ich fertig war, streckte er die Hand aus, so als wolle er mich tätscheln. Ich ließ ihn. Er war ein guter Tätschler, tätschelte meinen Kopf, meine Schultern, meinen ganzen Rücken. »Hundert«, sagte er.
    »Willst du uns verarschen?«, fragte Crash.
    »Hundertfünfzig.«
    »Zweihundert.«
    »Hundertfünfundsiebzig«, sagte der Bärtige. »Das ist mein letztes Angebot.«
    Crash

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