Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
Vom Netzwerk:
Menschen sie an ihre Augen hielten, sehen sie noch mehr als sonst wie Maschinen aus. Aber genau das machte die Fahrerin in diesem Moment: Sie hob das Fernglas und ließ es über die Böschung, wo ich mich verbarg, gleiten. Plötzlich hielt sie inne, das Fernglas war direkt auf mich gerichtet. Sie konnte mich aber bestimmt nicht sehen, dazu war ich viel zu gut zwischen den Felsen versteckt. Dann bemerkte ich, dass das Ende des Würgehalsbands vor den Felsen lag und in der Sonne glitzerte.
    Die Frau ließ das Fernglas sinken und ging die Böschung herauf. Kein Zweifel, sie kam direkt auf mich zu. Als sie ganz nah war, direkt vor meinem schönen kleinen Versteck, blieb sie stehen, bückte sich und sah in das Loch. »Oje, du armer Kerl«, sagte sie. »Ist alles in Ordnung mit dir?« Sie hatte eine nette Stimme und ein nettes Gesicht, aber ich rührte mich trotzdem nicht und blieb ganz still liegen.
    Von dem Gürtel der Frau baumelte eine Menge Zeug. Unter anderem eine Art Radio. Sie sprach hinein. »Delta drei«, sagte sie. »Bestätigung für Hund. Kein Kojote. Wiederhole, Hund. Ich bringe ihn mit.« Sie drückte auf einen Knopf. »Komm, mein Großer. Hast bestimmt einen ziemlichen Schreck bekommen, was? Aber jetzt ist alles wieder gut. Ich tu dir nichts.«
    Diesen Spruch hatte ich schon mehr als einmal gehört. Ich rührte mich nicht vom Fleck.
    »Durst?«, fragte sie. »Du siehst durstig aus.« Sie ging zu dem Jeep, kehrte mit einem Metallteller zurück, in den sie aus einer Feldflasche Wasser goss – oh, schon allein der Geruch – und stellte den Teller vor mir ab.
    Ich bewegte mich nicht, eine halbe Ewigkeit lang. Sie hockte in der brennenden Sonne geduldig da, fast so wie Bernie. Der kalte, frische Geruch des Wassers: Wer konnte dem schon auf Dauer widerstehen? Ich nicht. Ich kroch ein Stück vor und schlabberte das ganze Wasser von dem Teller, ohne die Frau auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.
    »Dachte ich’s doch, dass du Durst hast«, sagte sie und goss nach. Ich trank auch dieses Wasser, und als sie wieder nachgoss, das auch noch und das nächste auch. »Bist ganz schön geschlaucht, was?«, fragte sie. Keine Ahnung, wovon sie redete. Ich lag neben dem Teller, der größte Teil meines Körpers außerhalb des Lochs, das Kinn auf dem Boden, die Augen auf der Frau. Sie hatte eine nette Stimme und ein nettes Gesicht, war geduldig wie Bernie. »Bist du einverstanden, wenn ich mir mal deine Marke ansehe?«
    Ich hielt sie nicht davon ab. Sie nahm die Marke in die Hand und besah sie sich. »Chet, hm? Hübscher Name.« Sie nahm ein Notizheft aus ihrer Tasche. »Ich schreib mir nur eben die Nummer auf.«
    Ich war noch nie in einem Flugzeug gewesen, war auch nicht gerade scharf drauf, aber Piloten! Einfach toll, wie sich zeigte! Zumindest diese Piloten. Sie hatten neben dem Rollfeld eine coole Kantine mit einem Grill davor. Und was lag auf dem Grill? Burger, tonnenweise Burger! Ich hatte keine Ahnung, was tonnenweise genau bedeutete, aber immer wenn es in Zusammenhang mit Essen auftauchte, passierte etwas Gutes.
    »Du magst Burger, Chet, was?«, sprach mich die Frau an, die vielleicht auch Pilotin war, womöglich sogar der Boss, jedenfalls nannten sie alle Major Pam.
    Und, ja, ich mochte Burger, da gab es nichts zu leugnen. »Noch Platz für einen?«, fragte sie.
    Was für eine Frage.
    Ich verputzte noch einen und die Hälfte von dem, den ich mir mit ihr teilte. Danach kam jemand mit einem Gummiball an, und wir spielten Fangen. Einer der Leute, Colonel Bob – womöglich war er der allerhöchste Boss; schwer zu sagen, da die Pilotenwelt praktisch nigelnagelneu für mich war –, war ein ziemlich guter Werfer, mit einem fast so starken Arm wie Bernie.
    »Du fährst ’nen heißen Reifen, was, Chet?«, sagte Colonel Bob.
    Heißen Reifen? Wovon redete er? Aber ich mochte Colonel Bob, besonders sein großes rotes Gesicht und die kurzen grauen Haare, die oben ganz gerade abgeschnitten waren. Er tätschelte mich ausgiebig. Major Pam tätschelte mich auch. Und ein paar von den anderen. Nachdem wir noch eine Weile Fangen gespielt hatten, wurde ich müde – das sah mir überhaupt nicht ähnlich, dass ich mitten beim Fangenspielen müde wurde – und legte mich an ein schattiges Plätzchen, von wo aus ich auf ein merkwürdiges schwarzes Flugzeug auf dem Rollfeld sah, dessen Anblick einem wirklich Angst machen konnte. Mir fielen die Augen zu.
    »Wäre nett, wenn wir ihn behalten könnten«, sagte jemand.
    »Und wer

Weitere Kostenlose Bücher