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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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und Disco machten ein paar Schritte zur Seite und tuschelten miteinander. Unterdessen tätschelte mich der Bärtige weiter, ohne die Augen von ihnen abzuwenden. Er roch ganz gut und war ein prima Tätschler, aber eines seiner Augen zuckte ein wenig, was ich vorher gar nicht bemerkt hatte; es beunruhigte mich, keine Ahnung, warum.
    Crash und Disco kamen zurück: »Abgemacht«, sagten sie.
    Der Bärtige zog seine Brieftasche hervor, zählte ein paar Scheine ab und gab sie ihnen. Crash und Disco streckten beide gleichzeitig den Daumen in die Luft.
    »Ein Bierchen zum Frühstück?«, fragte Crash.
    »Da sag ich nicht Nein«, erwiderte Disco.
    »Wann anders gerne«, sagte der Bärtige. Er griff hinter sich und hielt mir noch einen Hundekeks hin. Dieses Mal nahm ich ihn sofort; ein exzellenter Hundekeks, und außerdem hatte ich seit Ewigkeiten nichts Richtiges mehr gefressen.
    »Warum die Eile?«, fragte Crash – oder vielleicht auch Disco; ich hatte nicht richtig aufgepasst.
    »Ich habe einen langen Weg vor mir«, erwiderte der Bärtige. Er tätschelte mich noch mal. Aber – was war das? In der anderen Hand hatte er ein – zu spät! Ein Würgehalsband! Ich konnte Würgehalsbänder nicht ausstehen, und jetzt hatte ich eines um den Hals. Ich sprang und war noch mitten in der Luft, da bohrten sich schon diese harten Glieder in meinen Hals, und ich bekam keine Luft mehr. Mit einem lauten Plumps landete ich auf dem Boden. Hinter mir hörte ich ein noch lauteres Plumpsen. Ich drehte mich um und sah den Bärtigen flach daliegen, in der Hand das Kettenende, das Zucken in seinem Auge war schlimmer geworden.
    Ich wollte nur noch weg und rannte mit aller Kraft los.
    »Kaum zu glauben. Der Köter schleift dich echt über den gottverdammten Boden.«
    Aber ich kriegte keine Luft, kein bisschen. Ich bekam mit, wie sich der Bärtige hochrappelte, und der Gegenzug am anderen Ende wurde größer. Dennoch zog ich immer weiter und rang nach Luft. Ein schreckliches Pfeifen war zu hören, und dann wurde die Welt an den Rändern plötzlich schwarz. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu versuchen zu ziehen, vorwärtszukommen, das Gleichgewicht zu halten. Dann kam plötzlich Princess in vollem Galopp von einem der schwarzen Ränder angeflitzt.
    »Was zum Teufel ist das denn?«
    »Den kriegst du als Dreingabe.«
    »Was soll ich denn mit so einem Miniköter in Alaska?«, fragte der Bärtige. »Der würde nicht mal … au!«
    »Haha, hast du das gesehen?«
    »Er hat ihn in seinen verdammten Knöchel gebissen!«
    Dann kam von dem Bärtigen ein Knurren, und die Kette zog sich noch enger um meinen Hals und bohrte sich hinein. Die schwarzen Ränder wurden immer breiter und ließen nur einen kleinen Kreis von der normalen Welt übrig, und dann war auf einmal alles schwarz.
    Bumper, bumper. Ich musste während der Fahrt eingeschlafen sein, was nichts Ungewöhnliches war. Ich öffnete die Augen. Owei. Es blieb dunkel. Und das war nicht der Porsche – das erkannte ich am Geräusch, am Geruch, einfach an allem. Unter mir: hartes Metall. Ich erhob mich, mein Kopf stieß gegen irgendein weiches Dach. Ich kannte solche weichen Dächer: Die Menschen spannten sie über den hinteren Teil von Pick-ups. Die Erinnerung kehrte zurück, vor allem die an das zuckende Auge.
    Ich spürte einen Luftzug, folgte ihm, stieß gegen die Seitenwand der Ladefläche. Meine Nase fand die winzige Stelle zwischen dem weichen Dach und der Seitenwand, wo die Luft hereinströmte. Nur ein winziger Schlitz, aber er reichte mir: Ich war tatsächlich auf der Ladefläche eines Pick-ups, einer bis auf mich leeren Ladefläche. Noch dazu hatte ich das Würgehalsband um den Hals. Das andere Ende lag lose da und glitzerte in dem Lichtstrahl.
    Ich steckte die Nase in den winzigen Schlitz, drehte sie hin und her, drückte hierhin und dorthin. Ein weiches Dach, das aus etwas bestand, das nicht nachgeben wollte. Ich legte die Vorderpfoten gegen die Seitenwand und stemmte mich mit den Hinterbeinen ab. Pling! Eine Schnalle gab nach, und plötzlich war der Schlitz um einiges größer. Ich schob meinen Kopf durch und sah hinaus.
    Eine Wüstenpiste, von denen ich schon viele gesehen hatte, aber etwas hier war seltsam: Auf der einen Seite lief ein Stacheldrahtzaun entlang, und zwar in beide Richtungen, so weit mein Auge reichte. Hier und da hing ein Schild daran. Hinter dem Zaun lag die Wüste, die genauso aussah wie auf der anderen Seite, keine Gebäude, keine Menschen. Der einzige Mensch weit und

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