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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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soll das ganze Fressen bezahlen?«, fragte ein anderer.
    Ich hatte einen Albtraum, der damit endete, dass Ameisen über Adelinas Gesicht krabbelten und Bernie fragte: »Wo ist er?« Ich öffnete die Augen – und wer kam da hinter Major Pam aus der Kantine? Bernie! Kein geträumter, der echte Bernie, der auf mich zulief und mich breit anlächelte. Ich sprang auf und rannte los. Ich hatte überhaupt nicht vorgehabt, ihn umzuwerfen, wollte ihn nur nett begrüßen. Als er auf dem Boden lag, leckte ich ihm das Gesicht und bekam am Rande mit, dass die Piloten dastanden und lachten, aber freundlich. Dann hörte ich, wie Colonel Bob sagte: »Bernard? Bist du das?«
    Natürlich nicht: Das war Bernie. Bernie! Und ich war so froh, ihn zu sehen, dass ich nie wieder ruhig dasitzen könnte. Aber dann kam eine Riesenüberraschung: Bernie stand auf – ich ging von ihm runter, weil er offenbar wirklich gerne aufstehen wollte – und sah zu Colonel Bob.
    »Wo steht eigentlich geschrieben, dass ich eines Tages deine hässliche Visage wiedersehen muss?«, fragte er.
    »Das Kompliment kann ich nur zurückgeben«, erwiderte Colonel Bob. Er marschierte auf Bernie zu. Würde es etwa einen Kampf geben? Colonel Bob war ein großer Mann, größer als Bernie. Ich machte mich bereit. Aber statt zu kämpfen, schüttelten die beiden einander die Hand, und dann zog Colonel Bob Bernie an sich, und sie fingen an, sich gegenseitig ziemlich fest auf den Rücken zu klopfen. Colonel Bob wandte sich an die anderen Piloten und verkündete: »Jetzt brauche ich die Flasche Jack Daniel’s aus meinem Büro. Diesem Arschloch hier habt ihr es zu verdanken, dass ihr euch mit mir Arschloch rumschlagen müsst.«
    »Warum das denn, Colonel?«, fragte einer der Piloten.
    »Der Schweinehund hat mir das Leben gerettet, darum«, sagte Colonel Bob. »Sagt brav Hallo zu Bernard Little.«
    Bernie hieß Bernard? Das erfuhr ich erst jetzt? Was war hier eigentlich los?
    Wir saßen in der Kantine und tranken alle – außer mir natürlich – Jack Daniel’s. Ich bekam Wasser und ein, zwei Hundekekse, die Bernie mitgebracht hatte, die besten von Rover and Company. Einmal hatte ich Jack Daniel’s probiert, aber dazu komme ich vielleicht später noch. Die Piloten hatten sich um uns versammelt, und Colonel Bob hatte einen Stapel Landkarten angeschleppt und sagte Sachen wie »Basra ist hier, und wir waren dort, und die Schweine kamen von da.« Bernie – ich saß auf dem Boden direkt neben ihm – war offenbar unbehaglich zumute, er rutschte auf dem Stuhl herum, räusperte sich, murmelte hin und wieder eine kurze Antwort, sodass das, was vor ewig langer Zeit zwischen Bernie und Colonel Bob passiert war, ein Rätsel für mich blieb.
    Eine zweite Flasche Jack Daniel’s tauchte auf. Major Pam kam und gab Bernie den Rest des Würgehalsbands. Er ließ es durch seine Finger gleiten: »Das hatte er um den Hals?«
    Major Pam nickte. »Ist das von Ihnen?«
    »Chet hat noch nie in seinem Leben ein Würgehalsband getragen.«
    Das entsprach nicht ganz der Wahrheit: Da war diese schlimme Zeit bei Mr Gulagow gewesen, und dann vielleicht noch mal lange vorher, als ich ein Welpe war und in diesem grässlichen Drogenhaus wohnte – womöglich hatte es da auch ein Würgehalsband gegeben. Ich war mir nicht ganz sicher. Während ich darüber nachdachte, waren noch mehr Karten ausgebreitet worden, und Bernie machte auf einmal den Eindruck, als fühlte er sich nicht mehr unbehaglich.
    »Ein Entführungsfall«, sagte er gerade, »im Moment sind eine Frau – vielleicht sogar zwei Frauen – und ein Hund beteiligt.«
    »Chet?«
    Bernie schüttelte den Kopf. »Ein Hundechampion namens Princess.« Er zog ein Foto heraus: Princess auf ihrem Satinkissen. »Die haben Sie nicht zufällig gesehen?«
    »Hm, nein.«
    »Es gibt eigentlich auch keinen Grund, warum sie hier sein sollte«, sagte Bernie. »Wobei es natürlich auch keinen Grund gibt, warum Chet hier sein sollte.« Er deutete auf die Karte. »Zuletzt hatte ich ihn in Clauson’s Wells gesehen.«
    »So weit weg? Ist er weggelaufen?«
    Ich? Weglaufen? Ich verschluckte mich beinahe an meinem letzten Hundekeks.
    »Chet?«, fragte Bernie. »Nie im Leben. Nein, wir hatten ein paar Differenzen mit dem Sheriff. Vielleicht ein Missverständnis – das versuche ich immer noch herauszukriegen. Jedenfalls wurden Chet und ich dort getrennt.«
    »Wer ist dein Klient?«, fragte Colonel Bob.
    Bernie lächelte. Habe ich schon erwähnt, was für ein tolles Lächeln

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