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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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vorbei. Heute war sie leer; kein weißes Pferd lief darauf herum, aber ich konnte es riechen. Es war nicht weit weg, deshalb stieß ich ein kurzes, lautes Bellen aus, als wir an der Scheune vorbeifuhren, nur so, um zu sehen, ob irgendetwas passierte, und was war das? War das dieses komische Wiehern, das Pferde von sich gaben? Ja, und es klang, als hätte es eine Heidenangst, so viel stand fest. Das gab mir ein gutes Gefühl, als würden wir in dem Fall langsam Fortschritte machen.
    Die Straße führte um die Scheune herum zu einem riesigen Haus mit einem dieser Ziegeldächer, die mir so gut gefielen, jeder Menge Bäume und einem Garten, alles sehr hübsch.
    »So was nennt sich Ranchhaus?«, wunderte sich Bernie, als wir ausstiegen. Ich sah mir das Haus schnell noch mal an, konnte aber nichts entdecken, woran ich etwas auszusetzen gehabt hätte.
    Bernie klopfte an die Tür, eine wirklich riesige Tür. Das war immer einer der schönsten Momente: Wir waren einem Bösewicht auf der Spur und warteten darauf, dass sich eine Tür öffnete. Ich stand da, mit hoch aufgerichtetem Schwanz, auf alles gefasst. Einmal, in Sunshine City, war in einem solchen Moment ein ganzer Schwarm von …
    Die Tür ging auf, und vor uns stand ein großer Mann mit einem Pferdeschwanz, größer als Bernie und genauso breit. Ich erinnerte mich an ihn; er hatte in der Scheune gesessen und ein Gewehr gereinigt. Er sah Bernie an, dann mich, dann wieder Bernie: Ich fand es immer toll, wenn das jemand machte!
    »Hi, Aldo«, sagte Bernie. »Wir suchen den Grafen.«
    »Haben Sie einen Termin?«
    »Es geht um den Fall – er wird bestimmt auch ohne Termin mit uns sprechen.«
    Aldo runzelte die Stirn, und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Das ist immer ein Zeichen, keine Ahnung, wofür, auf jeden Fall etwas Gutes für uns. »Er ist nicht da.«
    »Wo ist er denn?«
    »Ich … äh … bin nicht autorisiert.«
    »Das erfordert ein Objekt«, sagte Bernie.
    »Hä?«, machte Aldo und sprach mir damit aus der Seele.
    »Nicht autorisiert zu was?«, fragte Bernie.
    »Ihnen zu sagen, wo er ist. Aber es spielt sowieso keine Rolle, weil Sie ihn nicht erreichen könnten.«
    »Ist er im Gefängnis?«
    »Gefängnis? Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Nur so«, meinte Bernie. Wenn Bernie etwas richtig Spaß macht, dann bilden sich manchmal diese Fältchen um seine Augen, so wie jetzt. »Central State oder Federal Pen unten im Süden?«
    »Wenn Sie es unbedingt wissen wollen«, seufzte Aldo. »Der Graf ist nicht im Gefängnis – er ist in einem Flugzeug.«
    »Wohin fliegt er?«
    »New Yo… Ich bin nicht autorisiert.«
    »Schon verstanden«, sagte Bernie. »Er ist in einem Flugzeug auf dem Weg nach Irgendwo.« Er schnupperte. »Rieche ich da Kaffee?« Ich wäre beinahe umgefallen. Erstens hatte ich noch nie gesehen, dass Bernie schnupperte. Aber vor allem: Ich selbst roch keinen Kaffee, nicht den kleinsten Hauch.
    »Kaffee? Ich habe keinen gekocht.«
    Uff.
    »Wie wär’s dann, wenn Sie schnell einen kochen?«, fragte Bernie. »Es wäre doch nett, wenn wir eine Tasse Kaffee trinken, während wir uns unterhalten.«
    »Unterhalten?«
    »Warum nicht? Ihr Englisch ist gar nicht so übel.«
    »Hä?«, machte Aldo noch einmal.
    »Für einen Ausländer, meine ich«, sagte Bernie.
    »Ausländer?«, fragte Aldo empört. »Ich stamme aus New Jersey. Dort bin ich geboren und aufgewachsen.«
    »Passaic?«
    »Ja, Passaic. Woher wissen Sie das?«
    »Sehen Sie, deshalb müssen wir uns unterhalten«, meinte Bernie.
    »Weil ich aus Passaic bin?«
    »Und aus anderen Gründen.«
    »Welche anderen Gründe?«, fragte Aldo.
    Mittlerweile waren Bernie und ich schon im Haus.
    »Sherman Ganz hat uns ein kleines Geheimnis verraten«, erklärte Bernie. Wir waren in der Küche, einem riesigen Raum mit zwei winzigen silbernen Schüsseln in einer Ecke. Bernie saß am Tresen und trank Kaffee, Aldo stand. Ich ging zu den Schüsseln – beide leer – und schnüffelte daran, ein schwacher Pfeffergeruch stieg mir in die Nase: Princess.
    »Ach?«, sagte Aldo.
    »Sie waren sein Informant bei dem Fußtritt-Attentat auf Babycakes.«
    Aldo setzte sich. Ich blieb stehen und behielt sein Hosenbein im Auge. »Warum sollte er so etwas sagen?«
    »Stimmt es denn?«
    Aldos Gesicht verlor ein bisschen an Farbe. Ein großer Mann, dieser Aldo, größer als Bernie, aber nicht so stark, nicht annähernd so stark. Wenn man in Bernies Nähe kam, spürte man die Kraft, die er ausstrahlte; bei Aldo merkte ich nichts

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