Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
Vom Netzwerk:
hat.«
    »Keine Ahnung«, sagte Bernie.
    Hieß das jetzt, dass Prof den Fall gelöst hatte, oder nicht?
    Prof dachte noch ein bisschen nach. Wir warteten. »Marx hatte einen Hund namens Toddy«, sagte er schließlich.
    »Das wusste ich nicht«, gestand Bernie.
    »Er mochte Hunde«, bekräftigte Prof. »Apropos, ich muss hier irgendwo noch einen Kauknochen haben. Meinen Sie, Chet hätte Interesse daran?«

Kapitel 20
    Dieser Marx war offenbar ein Hundefreund, wie er im Buche stand – ich hatte übrigens auch mal ein Buch gehabt, eins mit Ledereinband, das sehr interessant roch. Genau genommen war es nicht meins, sondern gehörte einem Antiquitätenhändler, der uns wegen irgendwas angeheuert hatte, ich weiß nicht mehr, was. Eine lange Geschichte, ein bisschen verrückt, denn während Bernie und der Antiquitätenhändler vorne im Laden beschäftigt gewesen waren, hatte ich mir hinten das Buch geschnappt und es im Garten verbuddelt. Warum, kann ich Ihnen nach so langer Zeit nicht mehr sagen, aber ich hoffe, dass wir eines Tages mal wieder dort vorbeikommen, damit ich das Ding ausbuddeln und dahin zurückbringen kann, wo ich es gefunden hatte. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, richtig, Marx. Ein netter Kerl. Ich hoffe, ich lerne ihn irgendwann mal kennen – und Toddy auch, versteht sich.
    Über all das dachte ich nach, während ich mich über den Kauknochen von Prof hermachte, ein großer, dicker Knochen mit einem tollen Rauchgeschmack. Inzwischen steckten wir im Verkehr fest, die Sonne spiegelte sich grell in den Heckscheiben der vielen, vielen Autos vor uns. Im Verkehr stecken bleiben war eins der Dinge, bei denen sich Bernies Hände am Lenkrad verkrampften, aber heute nicht. Genau genommen hatte er nur eine Hand am Lenkrad, in der anderen hielt er Suzies Rekorder. Klick. »… dass ein gewisser Jemand vorbeischlurft …« Klick, klick. »Hm … Bourbon? Für den Fall, dass …« Klick, klick. »Graf. Gräfin. Mein Gott, was für …« Klick, klick. »Hallo? Ja, am Apparat. Und wer …« Klick, klick. »Und wer …« Immer wieder hörte sich Bernie diese eine Stelle an und machte mich damit ganz kirre, auch wenn ich wusste, dass er seine Gründe dafür hatte – hey, wir reden hier immerhin von Bernie! Deshalb blieb ich ruhig, ich kratzte nur mit einer Pfote ein kleines bisschen an der Armlehne, meine anderen Pfoten rührten sich nicht vom Fleck. Aber ich war trotzdem froh, als das Telefon klingelte und Bernie den Rekorder zur Seite legte. »Hallo?«, sagte er.
    Zur Seite und in meine Reichweite; aber nein: Im letzten Moment – ich hatte mich schon in Bewegung gesetzt! – nahm Bernie den Rekorder und schob ihn in seine Brusttasche.
    »Hallo?« Aus dem Lautsprecher kam eine Stimme, die ich kannte. »Hier ist Lorenzo di Borghese.«
    »Hi, Lorenzo«, sagte Bernie. Schweigen am anderen Ende. »Sie sagten doch, ich soll Sie Lorenzo nennen, oder?«
    »Gewiss – schließlich sind wir hier in Amerika. Ich warte auf Ihren Bericht.«
    »Es gibt noch nichts zu berichten«, erwiderte Bernie.
    »Was soll das heißen?«
    »Wir haben noch keine brauchbaren Hinweise, über die es sich zu berichten lohnt.«
    »Sollten Sie die Entscheidung, was sich zu berichten lohnt, nicht Ihrem Klienten überlassen?«, fragte Borghese.
    »Das ist nicht unser Arbeitsstil«, erklärte Bernie.
    Wieder Schweigen, länger als das erste Mal. Worum ging es bei diesem Gespräch? Lief es gut? Keine Ahnung, aber ich beschäftigte mich nicht weiter mit dieser Frage, weil ich im gleichen Moment in dem Auto, das neben uns im Verkehr feststeckte, etwas ganz Unglaubliches entdeckte: eine fette weiße Katze, die auf der Schulter des Fahrers hockte. Auf der Schulter des Fahrers, und dann noch eine Katze – über so was konnte ich mich wirklich aufregen. Ich rückte näher zu Bernie, aber auf seine Schulter klettern oder springen? Hatte Bernie breite Schultern? Ja. Breit genug für mich, einen Hundertpfünder? Nein. Die Katze drehte den Kopf und sah mich an. Und ja, schon wieder, zum zweiten Mal an einem Tag gähnte mir eine Katze mitten ins Gesicht.
    »Lorenzo? Bleiben Sie bitte mal einen Augenblick dran?«
    Owei. Bernie bedachte mich mit einem Blick, den ich nur selten bei ihm sah, eigentlich so gut wie nie. Ich hörte auf zu tun, was immer ich auch getan haben mochte, und schüttelte mich, nicht so richtig, weil wir ja im Auto waren: Für ein richtig schönes Schütteln brauche ich Platz.
    »Lorenzo? Ich bin wieder da. Was sagten Sie gerade?«
    Ich sah

Weitere Kostenlose Bücher