Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

aus dem Fenster. Der Verkehr bewegte sich wieder, von der Katze war nichts mehr zu sehen. Aber war das zu fassen? Eine Katze auf der Schulter des Fahrers. Was kam als Nächstes? Katzen am Lenkrad? Ich streckte den Kopf aus dem Fenster und hechelte, bis mein Kopf wieder klar war. Das ging ganz schnell.
    »Was ich vor diesem fürchterlichen Gebelle sagte – sagen wollte«, erwiderte der Graf, »ist, dass ich Ihre Art zu arbeiten nicht unbedingt befriedigend finde.«
    »Inwiefern?«
    »Ich brauche mehr Informationen.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, es gibt keine.«
    »Dann wenigstens einen Bericht über die von Ihnen unternommenen Schritte.«
    »Die von mir unternommenen Schritte?«
    Die Stimme des Grafen wurde schärfer. »Ich nenne Ihnen ein Beispiel – sind Sie meinem Vorschlag gefolgt?«
    »Dem Hinweis auf Babycakes?«, sagte Bernie. »Eine Sackgasse.«
    »Sackgasse? Haben Sie Sherman Ganz befragt?«
    »Wir haben uns unterhalten.«
    »Und?«
    »Er ist aus dem Schneider.«
    »Aus dem Schneider? Was soll das heißen?«
    »Dass er es nicht war.«
    Hey! Das hieß es also? Ich hatte den Ausdruck schon öfter gehört, war aber nie ganz schlau daraus geworden. Gut, dass der Graf gefragt hatte. Er hatte eine komische Art zu sprechen, schwer zu verstehen, außerdem hatte sein Atem nach Fisch gerochen, und er hatte einen Schnurrbart, und Schnurrbärte konnte ich nicht leiden, aber trotzdem fing ich langsam an, ihn zu mögen. Ich mochte die meisten Menschen, die ich kennenlernte, abgesehen von Gaunern, Bandenmitgliedern und anderen Bösewichten, aber selbst von denen – nehmen wir zum Beispiel diesen einen Typen, der sich das Ohr im … Aber die Geschichte erzähle ich vielleicht lieber ein anderes Mal, weil der Graf, auch wenn ich anfing, ihn zu mögen, in diesem Moment ziemlich wütend klang.
    »Wie kommen Sie darauf? Ganz ist gewissenlos, zu allem fähig.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Er ist nicht der Typ, der zu allem fähig ist.«
    »Da haben Sie sich in dem Mann getäuscht, und zwar gründlich«, sagte der Graf. »Ich bezahle Sie für Resultate.«
    Der Graf bezahlte uns? Hatte ich das schon gewusst? Jetzt mochte ich ihn sogar noch mehr.
    »Dessen bin ich mir bewusst«, beteuerte Bernie. »Aber es dauert eben so lange, wie es dauert, Geld hin oder her.«
    Owei.
    »Ihr Business-Plan ist etwas ungewöhnlich, oder?«, meinte der Graf. Das hatte er richtig erkannt.
    »Wir kommen damit klar.« Oh, Bernie. »Wie gut kennen Sie Earl Ford?«, fragte er. Ich konnte ihm nicht mehr folgen.
    Der Graf offenbar auch nicht. Nach einer kurzen Pause bat er: »Könnten Sie den Namen wiederholen?«
    »Earl Ford.«
    »Nie gehört.«
    »Er ist der Sheriff von Rio Loco County«, sagte Bernie. »Sein Büro liegt etwa dreißig Kilometer von Ihrer Ranch entfernt.«
    »Sie haben hier immer noch Sheriffs? Wie in Wildwestfilmen? Was für ein Land!«
    Auch das hatte der Graf richtig erkannt!
    »Was ist mit seinem Deputy, Lester Ford?«, fragte Bernie.
    »Ist er mit den Fords in Detroit verwandt?«, fragte der Graf zurück. »Ich habe einige von ihnen an der Costa Smeralda zum Dinner getroffen.«
    »Das sind andere Fords.«
    »Dann kenne ich sie nicht«, musste der Graf einräumen. »Warum fragen Sie?«
    »Es überrascht mich, dass die beiden Sie nicht befragt haben«, meinte Bernie.
    »Warum sollten sie?«
    »Die Entführung hat in ihrem Zuständigkeitsbereich stattgefunden.«
    »Ich habe nur mit Lieutenant Stine und der State Police gesprochen. Ihr System ist sehr kompliziert.«
    »Der Fall auch«, warf Bernie ein.
    »Wie bedauerlich, das zu hören«, sagte der Graf. »Ich bin gerade dabei, ein Flugzeug zu besteigen, aber ich erwarte, dass Sie mich von jetzt an ständig auf dem Laufenden halten.«
    »In Ordnung«, sagte Bernie. »Nur eins noch – wie kam es dazu, dass Nancy Malone für Sie arbeitet?«
    »Warum interessiert Sie das?«
    »Stimmt es, dass sie früher für Ganz gearbeitet hat?«
    »Was für Lügen hat er Ihnen aufgetischt?«
    »Wir versuchen, Lüge und Wahrheit voneinander zu trennen. Das ist ein wesentlicher Teil unseres Jobs.« Wirklich? Das hörte ich zum ersten Mal. Unser Job war es, Bösewichte aufzuspüren und am Hosenbein zu packen. Aber Bernie hatte bestimmt seine Gründe, welche das auch sein mochten, und ich hatte auch meine Methoden, deshalb waren wir ja so ein gutes Team – abgesehen von allem, was unsere Finanzen betraf. »… in Balmoral hinter der Bühne«, sagte Bernie, »und