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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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– ich hoffte, in dem von Thurman. Ja, es war Thurmans: Das musste sein Schmerzensschrei sein. Bernie würde nie einen solchen Laut von sich geben. Es folgte noch ein Schmerzensschrei, als Bernie etwas tat, und Thurman kreischte: »Aufhören, ich ergebe mich.«
    Tief in Bernie steckte ein gewisses Gewaltpotenzial – in mir übrigens auch –, wie schon mehr als ein Bösewicht hatte feststellen müssen. Er stand mit der Waffe in der Hand auf. »Ist gut, Chet. Lass ihn in Ruhe.«
    Ich ließ ihn in Ruhe und leckte meine Lippen. Menschenblut: Es gab durchaus Zeiten, in denen ich dachte, es könnte mir zur Gewohnheit werden.
    Bernie sah sich um. Thurman lag auf dem Rücken und blutete aus Nase, Mund und Handgelenk. Disco kauerte auf allen vieren und übergab sich. Crash wiederum war am Wohnmobil, die Tür stand offen, und er kletterte gerade auf den Fahrersitz. Toll, was für ein Tag!
    Bernie rief: »Keine Bewegung!« Er machte sich nicht einmal die Mühe, auf ihn zu zielen, sondern hielt die Waffe auf den Boden gerichtet. Crash machte keine Bewegung. »Hände hoch.« Crash hob die Hände. »Kommen Sie da raus.« Crash kletterte aus dem Wohnmobil. In diesem Moment ertönte aus dem Inneren des Wohnmobils ein einzelner hoher Kläffer.
    »Was war das denn?«, fragte Bernie.
    Ich wusste es.

Kapitel 23
    Bernie ging mit der immer noch auf den Boden gerichteten Pistole in der Hand zum Wohnmobil. Sonst bewegte sich niemand. Außer mir, versteht sich: Ich ging mit Bernie mit. Er öffnete die Seitentür des Wohnmobils.
    Zuerst passierte nichts. Vor uns lag ein ziemliches Durcheinander, überall dreckiges Geschirr, Kleiderhaufen und massenweise leere Flaschen. Dann kam Princess heraus, oder vielmehr: Sie stürmte heraus. Sie flog durch die Luft, machte eine Bruchlandung, überschlug sich ein paarmal, sprang auf und sah sich mit irrem Blick um, bis sie mich entdeckte. Mit wedelndem Bommelschwanz rannte Princess zu mir her. Mein Schwanz wedelte auch, ich konnte kaum die Hinterpfoten auf dem Boden halten – so stark kann ich mit dem Schwanz wedeln. Ich senkte den Kopf und stupste sie sachte an. Sie überschlug sich noch einmal. Als sie wieder auf allen vieren war, fing sie an, wie verrückt um mich herumzurennen. Das brachte mich dazu, auch herumzurennen. Wir rasten um das Wohnmobil, den Porsche, den Pick-up, dann rasten wir noch mal um alle drei herum und noch ein paarmal, bis wir schließlich vor Bernie stehen blieben.
    »Braver Junge«, sagte er. »Das hast du gut gemacht, ganz gut.« Ich fühlte mich großartig, so gut wie nie. Bernie streckte den Kopf in das Wohnmobil. »Adelina?«, rief er. »Adelina? Ich bin’s, Bernie Little. Sie können rauskommen, Sie sind in Sicherheit.«
    Adelina kam nicht heraus. Ich dachte an ihr Gesicht und die Ameisen. Aber die Ameisen waren gar nicht auf ihrem Gesicht gewesen, oder? Sie waren doch um meine Pfütze Erbrochenes herumgelaufen. Ich war ein wenig verwirrt.
    »Suzie?«, rief Bernie. »Bist du da drin?«
    Auch Suzie kam nicht heraus.
    »Suzie? Suzie?«
    »Hey«, rief Crash von vorne, »da ist niemand mehr drin.«
    Bernie drehte sich zu ihm um. »Fangt schon mal an zu beten für den Fall, dass ich irgendetwas in diesem Wohnmobil finde, das mir nicht gefällt.«
    »Was heißt nicht gefallen?«, fragte Crash. »Wollen Sie mich vielleicht wegen des dreckigen Geschirrs in der Spüle erschießen?«
    Bernie ging auf Crash zu und hob die Waffe. Einen Moment lang dachte ich, dass er sie ihm übers Gesicht ziehen würde, auch wenn ich Bernie so etwas noch nie hatte tun sehen, jedenfalls nicht bei einem abgemagerten alten Hippie. Und Bernie tat es auch nicht. »Hinlegen, mit dem Gesicht nach unten«, sagte er.
    »Hä?«
    Bernie deutete mit der Waffe auf eine Stelle auf der Straße. »Hinlegen«, befahl er. Er richtete die Waffe auf die anderen: auf Disco, der mittlerweile wieder auf den Beinen war und sich vor und zurück wiegte, und auf Thurman, der sich aufgesetzt hatte und dessen Nase nach wie vor blutete. »Ihr alle«, sagte Bernie. »Und kein Wort. Keinen Pieps.«
    Sie legten sich hin. »Weiter auseinander«, befahl Bernie. Sie rückten voneinander weg. »Chet«, sagte Bernie. Ich ging zu ihm und stellte mich neben ihn. Princess stellte sich neben mich. Ich konnte Thurmans Blut in den Staub tropfen hören. Dann hörte ich von hinten, wie das Wohnmobil unter Bernies Gewicht quietschte, und die leisen Schritte, als er sich darin herumbewegte.
    Thurman hob den Kopf, wandte sich zu Crash und

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