Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
Vom Netzwerk:
sprechen eher …« Ich machte eine kleine Pause, um das Bein an der Spitzkuppe zu heben, hörte es gegen den Felsen plätschern – immer ein schönes Geräusch.
    »So kann man es durchaus betrachten«, murmelte Bernie gerade. »Aber das Motiv? Warum gibt es kein …« Ich holte ihn wieder ein, hörte ihm ein bisschen zu und lief dann voraus.
    Langsam, aber sicher umkreisten wir die Spitzkuppe, Bernie murmelnd, ich schnüffelnd; die Schatten bewegten sich im Mondlicht. Ich fühlte mich großartig! Wir hatten eine Menge Fälle gelöst, Bernie und ich, und einige davon in genau solchen Nächten. Da war zum Beispiel dieser Gangster, der dachte, er käme davon mit – Moment mal. Was war denn das? Ich schnüffelte und schnüffelte noch einmal. Ja, unverkennbar der Geruch von Hundekeksen, aber nicht von irgendwelchen Hundekeksen: Ich roch die von Rover and Company.
    Rover and Company wurde von diesem netten Mann geführt, den wir von einem Fall aus jüngerer Zeit kannten – sein Name war mir im Moment entfallen und auch die Einzelheiten des Falls. Dieser nette Mann hatte mich sogar in seine Versuchsküche eingeladen. Was für ein Tag war das gewesen! Aber jetzt war keine Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen. Ich senkte die Schnauze auf den Boden und folgte dem Geruch bis zu einer Stelle, an der die Felswand eine kleine Biegung machte.
    Ich schnüffelte den Boden ab, der aus Erde bestand und sich irgendwie weich anfühlte: Kein Zweifel, hier roch es deutlich nach den Hundekeksen von Rover and Company. Aber ich konnte nichts sehen, daher fing ich an, an der Erde zu kratzen. Dadurch wurde der Geruch stärker, er stieg jetzt in richtigen Wellen auf. Ich fing an zu buddeln.
    »Chet? Was ist los?«
    Ich buddelte weiter. Ich buddele sowieso sehr gern. Schon einige beeindruckende Löcher habe ich gebuddelt, unter anderem das »bis fast nach China«, wie der alte Heydrich sagte, auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, was das bedeutete. Ich erinnerte mich nur, dass sich plötzlich eine Grube auftat und seine Veranda verschwand. Das war vor dem Zaun zwischen unserem Haus und dem vom alten Heydrich gewesen und …
    Meine Pfote traf auf irgendetwas Festeres, das ein bisschen nachgab. Ich hörte auf zu buddeln und steckte den Kopf in das Loch, sodass ich das Ding zwischen die Zähne nehmen konnte. Dann zog ich es raus und ließ es vor Bernies Füße fallen: eine Keksschachtel von Rover and Company. Das erkannte ich sofort; ich hatte schließlich schon einige davon gesehen. Diese hier war ein bisschen zerdrückt und eingerissen, aber als Bernie sie schüttelte, hörte ich Kekse darin klappern. Ich setzte mich aufrecht und ordentlich hin, so wie ich es immer machte, wenn ein Leckerbissen zu erwarten war. Heute kein Leckerbissen. Bernie verstaute die Schachtel in seiner Beweismitteltasche und sagte. »Rühr dich nicht vom Fleck.«
    Er lief den Weg zurück, den wir gekommen waren, genauer gesagt rannte er, und das ohne zu hinken. Ich blieb, wo ich war, machte keinen Mucks. Als Bernie zurückkehrte, klappte er die Klappschaufel auseinander, die immer in unserem Kofferraum lag.
    »Mach mal ein bisschen Platz, mein Junge.«
    Platz? Ich schob meinen Hintern ein bisschen zur Seite, und ohne so recht zu merken, was ich tat, schob ich ihn anschließend wieder an die alte Stelle zurück.
    Bernie stieß die Schaufel – eine von den spitzen Schaufeln, mit denen man graben konnte; ist das schon zur Sprache gekommen? – in den Boden und fing an zu buddeln. Hatte ich Bernie schon mal buddeln gesehen? Schlecht war er nicht, aber warum sollte ich mich nicht dazugesellen, wenn doch Buddeln eine meiner Spezialitäten war? Ich drängte mich dazwischen und machte mich an die Arbeit.
    »Vorsichtig, Chet.«
    Vorsichtig buddeln? Wie sollte das denn gehen? Vielleicht langsam? Das konnte ich nicht, ich kannte nur ein Buddeltempo – Gas geben bis zum Anschlag. Bernie schaufelte in einem stetigen Rhythmus, stieß die Schaufel in den Boden, warf die Erde über die Schulter, reinstoßen, werfen, reinstoßen, werfen, reinstoßen, werfen. Gar nicht mal schlecht. Aber dank meiner vier Pfoten war er kein ernstzunehmender Gegner. Die Erde flog nur so durch die Luft! Eine Erdfontäne, Baby, eine wahre Erdfontäne. Im Mondlicht gruben wir und gruben und gruben, bis …
    Klong.
    Die Schaufel stieß auf etwas Hartes. Zuerst hielt Bernie inne, dann ich. Er legte den Spaten hin, holte die Taschenlampe, ging neben dem Loch auf die Knie, beugte sich weit vor und fing an, mit

Weitere Kostenlose Bücher