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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Casino ausgeraubt?«
    Die Augen des Lieutenant bewegten sich hinter den Brillengläsern von links nach rechts und zurück. »Ausgeraubt trifft es wohl nicht ganz. Jedenfalls hatten sie keinen Erfolg. Und das Casino war womöglich auch eher ein Kramladen in einem Indianerreservat, mit ein paar Geldspielautomaten im Hinterstübchen, von denen sie einen zu knacken versuchten, als keiner hinsah.«
    »Das hört sich schon eher nach ihnen an«, fand Bernie.
    »So ohne war das nicht«, erwiderte der Lieutenant. »Der eine, der Crash genannt wird, hat mehrere Schüsse abgegeben.«
    »Ist jemand verletzt worden?«
    »Nur ein paar Scheiben sind zu Bruch gegangen – deswegen schätze ich sie aber nicht weniger gefährlich ein. Der dritte Mann, Thurman Barger, hat ein richtig langes Vorstrafenregister – mehrfache Körperverletzung, Einbruch, Entführung.«
    »Entführung?«
    »Hat bei einem Banküberfall, der in die Hose ging, einen Kassierer als Geisel genommen. Dafür ist er sieben Jahre in Colorado eingesessen.« Der Lieutenant nahm einen Schluck Bourbon. »Das war’s, Bernie.« Bernie ließ seinen Whiskey im Glas kreisen und sah ihm beim Rundendrehen zu, etwas, das ich ihn schon oft hatte machen sehen. »Sie fragen wahrscheinlich nach dem Motiv«, vermutete Lieutenant Stine. Bernie nickte. »Noch halten sie alle die Klappe«, sagte der Lieutenant, »aber die Hippies werden schon irgendwann weich werden.«
    »Wundert mich, dass sie bis jetzt dichtgehalten haben«, meinte Bernie.
    »Wahrscheinlich warten sie darauf, dass wir ihnen einen besseren Deal anbieten. Wir stellen demjenigen, der aussagt, Strafverkürzung in Aussicht, und ich geh mal davon aus, dass sie in Rio Loco dasselbe machen werden. Was uns im Moment noch aufhält, sind Meinungsverschiedenheiten im Büro des Staatsanwalts darüber, um wie viel sich die Strafe verkürzen lassen sollte.«
    »Himmel«, stöhnte Bernie. »Zwei Menschen werden vermisst!«
    Lieutenant Stine leerte sein Glas und erhob sich. »Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.«
    Bernie starrte wieder in sein Glas und erwiderte nichts.
    »Ich kann nicht einfach nur rumsitzen«, sagte Bernie, nachdem wir schon eine Weile rumgesessen hatten. Wobei wir nicht richtig saßen: Wir waren eher im Haus hin und her gelaufen und hatten oft im Büro haltgemacht, wo wir eine Menge auf die Tafel gekritzelt und wieder gelöscht hatten. »Ich muss etwas tun.« Von mir aus gern. Ich schlug Bernie auf dem Weg zur Tür. Er öffnete sie, aber gerade, als wir rausgehen wollten, klingelte das Telefon.
    Eine Stimme kam aus dem Anrufbeantworter. »Bern? Chuck Eckel hier. Rufen Sie mich an, am besten sofort.« Piep.
    »Ich habe den verdammten Scheck noch nicht einmal eingelöst«, sagte Bernie, »und schon ist das Geld weg.« Er warf die Tür mit so viel Wucht zu, dass das ganze Haus bebte. Iggy musste das Geräusch gehört haben: Irgendwo aus seinem Haus war ein Kläff-kläff-kläff zu hören. Ich sah zu seinem Fenster, entdeckte ihn aber nicht.
    Wir fuhren aus dem Valley raus und bis in die Wüste, eine lange Fahrt. Es wurde Nacht, und die Kälte kam. Ich konnte Bernie riechen, ein sehr angenehmer Geruch für einen Menschen, fast ein bisschen hundeähnlich. Wir wechselten von einer zweispurigen Teerdecke mit vielen Autos zu einer holprigen Piste mit keinen Autos.
    »Zinn-Futures«, sagte Bernie. »Was habe ich mir nur dabei gedacht?«
    Ich rückte ein bisschen näher zu ihm.
    Nach einer Weile erschien der Mond, und ich sah alle möglichen Dinge: einen großen Säulenkaktus, der sich zu bewegen schien, ein Paar Augen, das zu glühen schien, und in der Ferne die riesige oben abgeflachte Spitzkuppe, wo Princess und ich Crash und Disco kennengelernt hatten. Sie sah im Mondlicht rosa aus (auch wenn man mir laut Bernie nicht über den Weg trauen konnte, was Farben anging). Aber der nächtliche Anblick der Spitzkuppe gefiel mir, rosa oder nicht. Es gab Lebewesen, zu denen übrigens auch Menschen gehörten – meiner Erfahrung nach sogar vor allem Menschen –, die nachts Angst hatten, aber ich nicht.
    »Red Butte«, sagte Bernie, als wir im Schatten der Spitzkuppe anhielten. Er starrte an ihr hoch. »Es gibt eine indianische Legende, nach der diese Spitzkuppe hier die erste Sprosse auf der Himmelsleiter ist oder so.« Wir verließen das Auto. »Und dann beleidigte ein Mensch die Götter – wie üblich –, und all die anderen Sprossen brachen weg.«
    Was? Wo waren sie denn dann? Ich blickte mich um, sah aber nichts als die

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