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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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erwiderte Bernie und klang ein bisschen weniger harsch. »Aber da ist noch ein ungelöster Fall.«
    »Davon weiß ich nichts«, sagte der Graf.
    »Das letzte Mal sprachen wir mit dieser Journalistin – Suzie noch was – an der Koppel, da waren Sie selbst dabei«, sagte Nance. »Und jetzt, wenn es Ihnen nichts ausmacht …«
    »Wir wären jetzt gerne allein«, sagte Borghese.
    »Natürlich«, sagte der Lieutenant. »Wir melden uns wieder wegen der … äh … Überführung der … von Mrs Borghese.«
    »Gräfin«, sagte Borghese in scharfem Ton. »Der Gräfin di Borghese.«
    Da oben über meinem Kopf gingen Dinge vor sich, die mir nicht ganz klar waren. Hier unten auf dem Putting Green standen Princess und ich ganz nah beieinander, so als wären wir für uns allein. Ich senkte den Kopf, um ihr einen freundschaftlichen kleinen Stups zu versetzen. Und was machte sie? Sie zwickte mich in die Nase! Und es tat weh!
    »Chet?«
    »Was bedeutet das?«, fragte Lieutenant Stine. Ein wenig später am selben Vormittag: Wir hatten uns an einer Bank vor dem Büro des Sheriffs getroffen, das sich in einer Stadt befand, die Bernie Nowhereville nannte. Bernie und der Lieutenant saßen auf der Bank, ich lag darunter im Schatten. Nach wie vor kein Schlaf; die Kraft, die meine Augenlider nach unten zog, wurde immer größer. Ich bin selbst ziemlich stark, aber weil ich meine ganze Kraft brauchte, um meine Augenlider wieder hochzuziehen, versäumte ich womöglich ein paar der Dinge, die gesagt wurden. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Bernie sagen hörte:
    »Was bedeutet was?«
    Danach sagte der Lieutenant etwas von Adelina, die in Suzies Auto gesessen hatte.
    »Das versuchen wir doch gerade herauszufinden«, sagte Bernie, »was das bedeutet.«
    »Natürlich versuchen wir das gerade herauszufinden, aber was sagt Ihnen Ihr Instinkt?«
    »Nichts.«
    »Kommen Sie schon, Bernie. Ich werde Sie später auch nicht darauf festnageln – Sie kennen mich doch. Und als Sie noch bei uns waren, da haben Sie trotz aller … nun ja, Unstimmigkeiten … also, Ihrem Instinkt konnte man immer trauen.«
    »Unstimmigkeiten?«, fragte Bernie.
    »Ach, Bernie, muss das jetzt sein? Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Wenn dieser Fall gelöst ist, werde ich Ihnen das Kinn hinhalten, und Sie hauen mir eine rein.«
    »Wie wäre es damit jetzt gleich?«
    Ich öffnete die Augen. Ja, sie waren zugefallen, und ich war gerade auf dem Weg ins Traumland gewesen – was für mich so gut wie immer der Canyon hinter unserem Haus in der Mesquite Road ist, wo ich dann solche Abenteuer erlebe, wie ich sie tagsüber im Canyon erlebe, manchmal sogar noch bessere –, als ich auf einmal das Gefühl hatte, dass Bernie und Lieutenant Stine sich gleich prügeln würden.
    Aber was sollte das überhaupt heißen? Lieutenant Stine hielt sein Kinn hin? Er hatte ohnehin ein großes Kinn, das ein wenig vorstand, aber jetzt war es viel, viel weiter vorne. Bernie machte eine Faust, holte aus. Ich kroch unter der Bank hervor, ohne dass ich etwas Bestimmtes dabei im Sinn gehabt hätte, vielleicht nur, dass ich Lieutenant Stine mochte. Von ihm stammten so viele Doughnuts, dass ich sie nicht mehr zählen konnte – wobei ich das natürlich anders meine, weil ich immer bei zwei zu zählen aufhöre. Und warum auch nicht? Zwei reicht doch vollauf.
    Aber zurück zu Bernies Faust, einer großen Faust; ich hatte schon oft gesehen, wozu sie imstande war. Vielleicht hatte Lieutenant Stine das auch und wollte nicht hinschauen. Jedenfalls schloss er die Augen, kniff sie zusammen wie ein kleines Kind, was komisch aussah bei einem so knochigen Gesicht. Bernie schwang die Faust, stoppte den Schlag im allerletzten Moment und tätschelte Lieutenant Stine leicht die Wange.
    »Sie sind der größte Idiot im ganzen Bundesstaat«, sagte der Lieutenant.
    »Der zweitgrößte«, sagte Bernie.
    Was ging hier vor sich? Keine Ahnung, und ich hatte auch keine Zeit, mir Gedanken darüber zu machen, weil in diesem Moment die Tür des Sheriff-Büros aufging und Earl Ford herauskam, mit seinem Stern auf der Brust und seinem Cowboyhut auf dem Kopf.
    »Morgen, die Herren«, sagte der Sheriff. »Tut mir leid, dass ich Sie warten ließ – ich wurde aufgehalten. Dann wollen wir mal los, bevor Sie hier noch Wurzeln schlagen.«
    »Wohin?«, fragte Bernie.
    »Zum Haus von Thurman Barger.«
    »Was ist da?«, sagte Bernie.
    »Das sollen Sie mit eigenen Augen sehen.«
    Wir fuhren los – zuerst der Streifenwagen des Sheriffs,

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