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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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sich über den Rasen.
    »Sie wurde ermordet«, sagte der Lieutenant. »Es tut mir leid.«
    Borghese senkte den Kopf und hielt die Hand über die Augen. Er trug eine dicke goldene Uhr, die in der Sonne glänzte. Ich setzte mich. Princess setzte sich auch. Niemand bewegte sich. Ganz in der Nähe wieherte ein Pferd. Der Graf nahm die Hand weg und sah in die Richtung, aus der das Wiehern gekommen war. Nance sagte mit leiser Stimme: »Komm«, und sie und Princess gingen zu Borghese. Nance berührte seine Schulter. Der Graf sah in die Ferne. Nance war größer als der Graf und wirkte stärker. Sie nahm ihre Hand weg. Seine Augen schlossen sich einen Moment lang. Die großen, dunklen Augen von Princess waren auf mich gerichtet.
    »Wir haben drei Verdächtige in Gewahrsam genommen«, sagte Lieutenant Stine, »was Bernie zu verdanken ist. Bernie und Chet.«
    »Ist …« Der Graf räusperte sich und fing noch einmal an. »Ist einer von ihnen Sherman Ganz?« Er drehte sich nicht zu uns um.
    »Nein«, antwortete der Lieutenant.
    »Sherman Ganz hatte nichts mit der Sache zu tun«, sagte Bernie.
    Jetzt sah der Graf uns an, seine Augen wanderten von Bernie zu mir und dem Lieutenant und wieder zurück. »Sie haben Princess gefunden«, sagte er, »und dafür bin ich Ihnen dankbar. Im Übrigen wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihre Meinung für sich behielten.«
    Bernies Gesicht bekam diesen steinernen Ausdruck. Der Lieutenant sagte: »Wir haben nach einer Verbindung zwischen Mr Ganz und den Verdächtigen gesucht und nichts gefunden. Keine Anrufe, keine Faxe, keine E-Mails, keine geplatzten Schecks, niemand, der sie je zusammen gesehen hätte, rein gar nichts.«
    Der Graf war ein Weilchen still, die Augen nach wie vor auf Bernie gerichtet. Dann wandte er sich dem Lieutenant zu. »Wie ist sie ermordet worden?«, fragte er.
    »Erschossen«, sagte der Lieutenant. »Wir warten noch auf den ballistischen Bericht.«
    Er schlug sein Notizbuch auf. »Kommt Ihnen einer dieser Namen bekannt vor: Herman T. Crandell alias Crash? Wardell Krebs alias Disco? Thurman Barger alias Thurman Brown alias Ted Brown?«
    Der Graf schüttelte den Kopf.
    »Ihnen vielleicht, Ma’am?«, fragte der Lieutenant.
    Nance schüttelte ebenfalls den Kopf. In diesem Moment entdeckte Princess etwas auf dem Rasen und schlang es hinunter. Etwas Essbares? Was konnte das sein?
    »Möglicherweise haben sie andere Namen benutzt«, sagte Lieutenant Stine. »Ich habe ein paar Fotos mitgebracht, aber wenn Ihnen ein anderer Zeitpunkt lieber ist …«
    Der Graf streckte die Hand aus, Lieutenant Stine griff in die Innentasche seines Jacketts und trat auf den Rasen. Bernie folgte ihm, ich auch.
    Der Lieutenant zeigte Borghese die Fotos. »Nein«, sagte Borghese. »Noch nie gesehen.«
    Bernie trat noch einen Schritt näher und deutete auf die Fotos. »Die beiden haben inzwischen weniger Haare, und der Bart von dem hier ist voller. Und …«
    »Ob mit oder ohne Haare«, sagte der Graf und bewegte sich ein Stück von Bernie weg, »und mit oder ohne Bart – ich habe sie noch nie gesehen, keinen der drei.«
    »Und Sie, Ma’am?«, fragte der Lieutenant und gab Nance die Fotos.
    »Wie hinterhältig die aussehen«, sagte Nance. »Solche Gesichter vergisst man nicht, wenn man sie einmal gesehen hat.«
    »Und? Haben Sie sie schon einmal gesehen?«, fragte Bernie.
    Nance sah ihn genervt an. »Habe ich das nicht eben klar und deutlich gesagt?«
    »Offen gestanden nicht.«
    »Dann werde ich es so formulieren, dass es jeder versteht«, sagte Nance. »Nein.«
    Nein? Das verstand ich, musste ich mir auch dauernd anhören.
    »Was ist mit Suzie Sanchez?«, fragte Bernie.
    »Diesen Namen habe ich auch noch nie gehört«, erwiderte der Graf.
    Nance berührte seinen Arm. »Die Journalistin.«
    »Ach ja«, sagte der Graf. »Aber ich hatte ihr nichts zu sagen.«
    »Wann hatten Sie das letzte Mal Kontakt mit ihr?«, fragte Bernie.
    Der Graf zuckte die Achseln, die Arme ausgebreitet, die Augenbrauen gehoben. Er hatte eine Menge großer Gesten; es war interessant, ihm zuzusehen, so interessant, dass ich ihn aus irgendeinem Grund gerne kurz gezwickt hätte.
    »Denken Sie nach«, sagte Bernie mit nicht besonders freundlicher Stimme. Vielleicht empfand er dasselbe wie ich. Lieutenant Stine legte seine Hand auf Bernies Arm.
    Der Graf reckte die Nase nach oben, eine große, knochige Nase, auch interessant. »Entschuldigung, was meinten Sie?«
    »Ich weiß, das ist nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt«,

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