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auf toedlichem Kurs

auf toedlichem Kurs

Titel: auf toedlichem Kurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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ihnen zu. Auf den ersten Blick wirkte sie nicht unfreundlich. »Und nun wollt ihr das Schiff zurückkaufen?«
    »Nicht unbedingt«, antwortete Justus. »Vermutlich reicht es, wenn wir es noch einmal genau zu sehen bekommen.« Er wies auf die Fotokamera, die er bei sich trug. »Wir möchten gerne ein paar Aufnahmen von dem Gemälde machen!«
    »Wenn das alles ist: Dem sollte nichts im Wege stehen. Wir sind sowieso fertig.« Mit einem Schluck trank Mrs Caballero ihren Tee aus und stand auf. Sie war etwas kleiner als die drei Jungen, drahtig, und wirkte trotz ihres Alters – Justus schätzte sie auf Anfang fünfzig – sehr sportlich. Ihre Augen blitzten vor Unternehmungslust. »Vielen Dank für den Tee und für die freundliche Unterhaltung«, sagte Anita Caballero zu Lesley.
    Die Buchhändlerin spielte die Bemerkung mit einer kurzen Handbewegung herunter. »Es tut mir Leid, dass ich Ihnen bei Ihrem Anhänger nicht weiterhelfen konnte. Aber eine ausführlichere Stadtgeschichte von Rocky Beach gibt es leider nicht.«
    »Ich werde mit meinem Anliegen schon weiterkommen. Aber nun folgt mir, ihr Jungen! Es geht zum Hafen!«
    Sie verabschiedeten sich von Lesley, verließen den Buchladen und bogen nach ein paar Metern auf die Hauptstraße ein, die zum Meer führte. Mrs Caballero legte einen kräftigen Schritt vor. »Was interessiert euch eigentlich an dem Gemälde?«, wollte sie wissen.
    Mit zwei Schritten schloss Justus zu ihr auf. »Nun, es waren ursprünglich drei Bilder, die zusammengehörten«, sagte er vorsichtig. »Wir möchten etwas über ihre Herkunft erfahren. Ist Ihnen ein Mann namens Escovedo bekannt, der sich hier in Rocky Beach herumtreibt?«
    Die Frage kam überraschend und wenn Mrs Caballero Escovedo kannte, so verbarg sie es zumindest geschickt. »Nein«, sagte sie mit einer winzigen Spur Erstaunen auf ihrem Gesicht. »Esco...vedo – wer soll das sein?«
    »Der Mann interessiert sich ebenfalls für die Bilder.«
    Mrs Caballero schien mit dieser Antwort zufrieden zu sein. Ein paar Schritte lang schwiegen sie. Mehr aus Gewohnheit heraus drehte sich Justus plötzlich um und seine Miene erstarrte. »Escovedo verfolgt uns«, zischte er Bob und Peter zu. »Dort, auf der anderen Straßenseite!«
    Doch als sich die beiden anderen Detektive umsahen, war Escovedo schon wieder von der Bildfläche verschwunden.
    Justus zögerte einen Moment, dann drängte er Mrs Caballero in eine nahe gelegene Einkaufspassage. »Ich kann es Ihnen jetzt nicht alles erklären, aber wir müssen einen Verfolger abschütteln!«
    Kommentarlos fügte sich die Frau dem abrupten Richtungswechsel. Die kleine Gruppe betrat ein Kaufhaus, fuhr auf der Rolltreppe in ein oberes Stockwerk, dann ging es per Aufzug wieder nach unten. Justus wählte einen Nebenausgang, von dem aus sie über mehrere, kaum besuchte Straßen wieder die Hauptstraße erreichten. Von ihrem Verfolger war nichts mehr zu sehen. Nun waren sie fast am Hafen, wo sie sich leicht unter die vielen Touristen, Jogger und Skater mischen konnten.
    Mrs Caballero schüttelte verwundert den Kopf und führte sie zu einem Bootsteg, an dem mehrere kleine Motor- und Segelboote lagen. »Ich reise per Schiff«, erklärte sie. »So habe ich mein Hotelzimmer immer gleich dabei!«
    Die Motorjacht, die Mrs Caballero kurz darauf an den Steg zog, hatte sie in Marina del Rey angemietet, wie Justus mit einem Blick auf die seitlich angebrachte Schrift feststellte. Die Jungen sprangen an Deck und Mrs Caballero schloss die Tür zur Kabine auf. Über ein paar schmale Stufen betraten sie die Kajüte. Sie war zwar klein, doch sie passten alle gut hinein. Es sah sogar richtig gemütlich aus. Seitlich war ein Bett eingebaut und auf der gegenüberliegenden Seite befand sich eine Sitzbank mit kleinem Tisch. Und sie waren am Ziel: Über der Bank lehnte das Gemälde mit dem weißen Schiff.
    Justus trat darauf zu. Es war ein wunderbar leichtes, elegantes Boot. Es hieß Gwendolyn . Der Wind blähte die Segel. Im Hintergrund des Bildes sah man eine bunte Insel. Grüne Palmen wogten über roten Sonnenschirmen auf zitronengelbem Strand. Frauen badeten im Meer. Die Szenerie unterschied sich nicht sehr von der auf dem Bild des Kommissars.
    Der Erste Detektiv zückte die Kamera und schoss mehrere Bilder. Dann bat er Mrs Caballero, sich das Bild genauer ansehen zu dürfen.
    Sie nickte und die drei ??? quetschten sich zu dritt auf die Sitzbank. Peter zog sein Taschenmesser hervor und vorsichtig entfernten sie den weißen

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