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auf toedlichem Kurs

auf toedlichem Kurs

Titel: auf toedlichem Kurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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dauern, bis der Kerl wiederkam. Wenn er überhaupt kam. Denn wahrscheinlich war er längst über alle Berge oder er hatte sich an Justus’ Fersen geheftet. Vorsichtig kletterte Peter zum Heck des Schiffes und sprang auf den Steg. Ein paar Schritte und er war auf Mrs Caballeros Schiff. Peter zückte den Schlüssel.
    Als er im Inneren des Bootes war, verließ ihn plötzlich sein Mut. Sicherheitshalber schloss er von innen ab. Peter hörte, wie die Wellen gegen den Bootsrumpf platschten. Auf dem Steg ging jemand vorbei. Ein fester Schritt. Es klang nicht, als ob sich dieser jemand verborgen halten wollte. Als die Schritte vorüber waren, streckte sich Peter und atmete erleichtert durch. Sein Blick fiel auf das Gemälde. Ein schönes, weißes Schiff. Kleiner und schlanker als das, welches sie Reynolds geschenkt hatten. Ganz fein sprühte der Bugschaum über das grünblaue Meer. Und dann dieser kitschige Hintergrund? Peter trat einen Schritt näher. Ein Schatten verdunkelte für Sekundenbruchteile eins der winzigen Bootsfenster und Peter zuckte erschrocken zusammen. Er horchte. Weit entfernt brüllte jemand einen unverständlichen Satz. Sonst hörte er nichts. Wahrscheinlich war nur eine der unzähligen Möwen vorbeigeglitten, die den Hafen bevölkerten. Peter entspannte sich und trat ganz nahe an das Bild heran. Das Licht fiel seitlich auf die Oberfläche, so dass sogar die Erhebungen der Farbschichten sichtbar waren. Sie schienen wie winzige Berge. So bewusst hatte er noch nie vor einem Gemälde gestanden. Ganz sanft strich Peter über das Bild. Das Meer, das Schiff, die Insel. Da fiel ihm etwas auf. Täuschte er sich? Seine Hand wiederholte die Bewegung. Und plötzlich kam ihm ein Gedanke. Das war es! Das konnte die Lösung für das Geheimnis der Bilder sein!
    Peter überlegte kurz. Wenn Escovedo später auftauchen und er ihn verfolgen würde, ging wahrscheinlich wertvolle Zeit verloren. Auf alle Fälle war es sinnvoll, Justus und Bob eine Notiz über seine mögliche Entdeckung zu hinterlassen. Er suchte nach einem Schreibblock, zückte seinen Kugelschreiber und setzte sich an den kleinen Tisch. › Hi Just & Bob!‹ , schrieb er auf. › Ich erledige hier noch meinen Auftrag und melde mich, sobald es günstig ist. – Vorher möchte ich euch mitteilen, was für ein Gedanke mir eben kam, als ich das Bild betrachtete ... ‹
    Ein leichtes Kratzen ließ ihn aufhorchen und holte ihn augenblicklich in die Gegenwart zurück. Es kam von der Tür her. Die hatte er ganz aus den Augen verloren. Entsetzt fiel Peters Blick auf die Klinke. Sie bewegte sich langsam nach unten!
    War das Escovedo? Doch noch war die Tür verschlossen. Aber der Eindringling hatte mit Sicherheit passendes Werkzeug dabei. Dieses metallene Geräusch im Schloss ließ keinen Zweifel aufkommen. Peter kannte das Geräusch nur allzu gut; er besaß selbst ein Dietrichset. Unwillkürlich riss er den Notizzettel vom Block. Wie viel Zeit hatte er noch? Reichte sie, um ein Versteck zu finden? Es musste einfach reichen! Wieder knackte es im Schloss.
    Panisch blickte sich Peter um. Er entdeckte einen kleinen Vorratsraum, der in den Schiffsbug eingebaut war, und öffnete die Lamellentür. Zum Glück war er fast leer. Das müsste gerade so für ihn passen. Mit letzter Not quetschte sich Peter in den Verschlag und zog von innen die Holztür zu. Es war sehr eng dort und Peter musste die Beine dicht an den Körper ziehen. Lange konnte er das bestimmt nicht aushalten. Doch durch die Lamellen hatte er wenigstens einen guten Überblick über das, was sich in der Kajüte tat.
    Die Kajütentür war noch nicht offen. Peter versuchte, seine vor Aufregung heftig gehende Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Warum war er auch wieder einmal so unvorsichtig gewesen. Aus reinem Trotz? Was wollte er beweisen? Doch das alles half ihm jetzt nicht mehr weiter. Denn mit einem lauten Knacksen sprang plötzlich das Türschloss auf. Es wurde heller und ein Luftzug ging durch den Raum. Die Lamellen verdeckten Peter die Sicht nach oben. Alles, was er sah, waren zwei schwarze Sportschuhe und zwei dunkle, fleckige Hosenbeine. Langsam kam der Mann die Treppe herunter. Jetzt sah Peter die Hände. Die eine ... umklammerte eine schwarze Pistole! Nach Sekunden, die ewig schienen, folgte schließlich das Gesicht. Die gegerbte Haut, die dunklen Haare. Es war Escovedo! Er blickte sich suchend um und ließ seine Waffe kreisen. Dann hatte er das Gemälde entdeckt und ging darauf zu.
    ›Nimm es und hau

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