Auf Umwegen ins grosse Glueck
Boden. "Danke."
Niemandem schien aufzufallen, dass Allie und er nicht gerade begeistert reagierten.
"Da können wir natürlich nicht mithalten", meinte Kristy Norton, "aber ich hoffe, euch gefällt unser Geschenk trotzdem."
Sie reichte Zane eine wunderschön verpackte Schachtel.
Verlegen nahm er sie entgegen. Mit Hochzeitsgeschenken hatte er überhaupt nicht gerechnet. Das Ganze war ihm äußerst peinlich. Vielleicht konnten sie die Geschenke später wieder zurückgeben.
"Beeil dich, Daddy." Ungeduldig blickte Hannah ihn an.
"Du kannst mir helfen." Er reichte ihr das Päckchen und beobachtete, wie sie es gespannt öffnete. "Sieh mal, Daddy, Kugeln. Eins… zwei… drei Stück!"
Kristy lachte. "Eine Spezialanfertigung. Mundgeblasene Glaskugeln für den Weihnachtsbaum."
Zane schloss die Augen, als der Schmerz übermächtig wurde.
Allie würde Weihnachten längst nicht mehr da sein. Und wenn er obendrein Hannah verlieren würde… Allein der Gedanke daran war unerträglich.
"Und hier kommt das letzte Geschenk", verkündete Worth fröhlich und riss Zane damit aus seinen trüben Gedanken. Er nahm einen dünnen Umschlag aus seiner Hemdtasche. "Von Mom und mir. Wir wünschen euch viel Glück."
"Das will ich aber aufmachen." Davy hüpfte aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. "Hannah durfte auch."
Alle lachten, und als Zane nickte, übergab Worth dem Jungen das Kuvert. Davy riss es auf und meinte überrascht: "Es ist ein Bild von einem Pferd."
Zane betrachtete die Farbaufnahme, die einen gut durchtrainierten Braunen zeigte, und sah zu Worth hinüber.
Dieser lächelte ihn an. "Das ist Jackpot. Ein siebenjähriger Hengst. Der Vater ist Bullion, die Mutter Poker Chip. Er gehört euch. Du musst mir nur noch sagen, wann ich ihn vorbeibringen soll."
Nur mit allergrößter Mühe gelang es Zane, sich zu beherrschen und das Bild nicht zu zerknüllen. Er und Worth hatten vor fünf Jahren geplant, eine seiner Stuten mit Worth'
Hengst zusammenzubringen - und zwar anlässlich seiner Hochzeit mit Allie. Doch dann war Kim Taylor in sein Leben getreten, und es hatte keine Hochzeit gegeben. Und auch heute gab es nichts zu feiern.
"Ich habe sie bestimmt tausendmal gebeten, keine Hochzeitsgeschenke mitzubringen." Allie wusste genau, dass Zane noch wach war, obwohl sie so weit wie möglich voneinander entfernt im Bett lagen. Sein Schweigen machte sie wütend. Es war doch nicht ihre Schuld gewesen!
"Wie lange willst du noch den Beleidigten spielen?" fragte Allie schließlich.
Keine Antwort.
"Wegen der Geschenke brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Das regeln wir schon irgendwie. Greeley kann die Skulptur an jemand anderen verkaufen. Kristy hat bestimmt nichts dagegen, wenn Hannah die Kugeln behält. Und von Thomas und Cheyenne haben wir ja eigentlich noch nichts bekommen." Allie zögerte. Das letzte Geschenk war für Zane das wertvollste. Sie wusste genau, wie viel ihm an dem Pferd lag. "Was Jackpot angeht, da kannst du dich mit Worth sicher arrangieren."
"Warum hast du ihnen nichts von Hannah erzählt?"
Überrascht blickte sie zu ihm hinüber. In der Dunkelheit konnte sie sein Gesicht nicht erkennen. Was bezweckte er mit dieser Frage? Vorsichtig antwortete sie: "Das habe ich doch."
"Warum hat Greeley die Skulptur dann .Hannahs Familie'
genannt? Es müsste ihr doch klar gewesen sein, dass alles nur eine große Lüge ist."
"Es war ihr egal. Sie weiß, was Doyle vorhat. Auch Cheyenne ist informiert, und ich bin sicher, dass sie es Thomas erzählt hat. Wir sind uns alle einig, dass du Hannahs leiblicher Vater bist." Allie hörte, wie Zane tief durchatmete, und es ärgerte sie, dass er es immer noch nicht wahrhaben wollte.
"Jeder einigermaßen vernünftige Mensch erkennt doch auf Anhieb die Ähnlichkeit. Nur du, Sean Doyle und die Taylors seid auf beiden Augen blind."
Zane drehte sich auf die Seite und gab vor zu schlafen. Er konnte sie allerdings nicht täuschen. Hoffentlich kam dieses verdammte Testergebnis bald. Dann konnte sie ihr altes Leben endlich wieder aufnehmen. Geh doch zum Teufel, Zane Peters, dachte sie aufgebracht. Warum war er nur so starrsinnig?
Verstohlen beobachtete Allie ihren Mann, während sie das Gatter öffnete und das Fohlen nach der täglichen Übungsstunde auf die Weide entließ. Irgendetwas war geschehen. Zane war aus dem Haus gestürzt, als wären tausend Teufel hinter ihm her.
Stumm hatte er sich an den Zaun gestellt, um Hannah zu betrachten, die gerade auf Copper ritt. Der Hut
Weitere Kostenlose Bücher