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Auf Umwegen ins Herz

Auf Umwegen ins Herz

Titel: Auf Umwegen ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Saxx
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nein! Das ist jetzt nicht wahr, oder?“ Mit Tränen in den Augen tippte ich seinen Namen in das Personensuchfeld – ohne Erfolg. Ein dicker Kloß saß im Hals, und ich schluchzte laut.
    Wenn ich nur einen Anhaltspunkt hätte, um zu verstehen, was hier gerade passierte. Doch ich war mir nach wie vor keiner Schuld bewusst. Warum trat er plötzlich so grausam nach meinen Gefühlen? Hatte er mich doch von Anfang an belogen und mit mir gespielt? War es für ihn ein Experiment, mit dem er testen wollte, ob ich noch ein genauso leichtes Opfer war wie vor Jahren? Was hatte ich getan, was hatte ich verbrochen, dass er so ekelhaft zu mir war? Wie hatte ich mich so in ihm täuschen können? …

    Die Tränen wollten auch eine gute Stunde später noch nicht versiegen. Mit geschwollenen Augen und zusammengeknülltem Taschentuch wiegte mich Isa in ihren Armen. „Sssscht, lass alles raus, meine Süße. Ich bin ja für dich da.“
    Ich war froh, dass sie sofort zu mir gefahren war, als ich ihr kommentarlos Julians Antwort weitergeleitet hatte. Ich hätte wahrscheinlich keinen vollständigen Satz am Telefon herausgebracht.
    „Isa … denkst … denkst du, ich reagiere übertrieben?“ Es war mehr ein Schluchzen, was aus mir heraus kam.
    „Nein, Jana. Er ist ein Arsch. Du hattest recht. Mit allem. Und es tut mir weh, dich jetzt so leiden sehen zu müssen.“ Isa war für mich da, als ich sie am nötigsten brauchte, was mich die kleinen Streitereien und Unstimmigkeiten der letzten Tage mit ihr vergessen ließ.
    „Verdammt, wie konnte er nur? Wie konnte ich nur? Ich bin wirklich eine doofe Nuss, die wieder und wieder in dieselbe Falle tappt. Aus Erfahrung lernt man, heißt es … Ist noch nicht bis zu mir durchgedrungen …“ Isa hielt mich fest an sich gedrückt und streichelte über meinen Kopf. „Und Julian ist ein … Dreckskerl, ein Scheißkerl, ein …“
    „Affenarsch!“, ergänzte sie.
    „Genau!“
    Isa hatte mir weiße Schokolade mitgebracht, meine Lieblingssorte, die ich Rippe für Rippe langsam in meinem Mund schmelzen ließ. Es mag sein, dass Schokolade tatsächlich eine beruhigende Wirkung hatte. Zumindest half sie insofern, dass ich mich mit der Zeit etwas fasste.
    „Wieso?“, fragte ich Isa, mich selbst und den Taschentuchhaufen neben mir. Eine erleuchtende Antwort erwartete ich aus keiner Richtung.
    „Weißt du, ich verstehe auch nicht, was passiert sein könnte. Ich glaube aber nicht, dass er nur mit dir gespielt hat, um dich anschließend fallen zu lassen. Ich denke nicht, dass das sein Plan war.“ Sie strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Er hätte die Chance gehabt, dich flachzulegen, als du bei ihm warst. Aber er hat es nicht getan. Hätte er nur mit dir gespielt, dann hätte er diese Möglichkeit nicht verstreichen lassen. Ich meine, welcher Mann lässt sich schon so eine Gelegenheit entgehen, wenn er sowieso damit rechnet, die Frau bald in den Wind zu schießen?“
    Schweigend biss ich ein großes Stück von der weißen Tafel ab. „Dasch klingt irgendwie plauschibel.“
    „So sind die Männer halt mal. Erst nach dem Erlegen der Beute ist für die Jäger und Sammler der Reiz verflogen – falls er denn zu dieser Sorte gehören würde. Was er aber offensichtlich nicht tut. Also muss es einen anderen Grund geben. Er hatte das Ganze bestimmt nicht von Anfang an so geplant. Außerdem, denkst du, Lena würde so ein Theater gutheißen?“
    „Kann ich mir nicht vorstellen. Da ist der Teufel los, wenn sie wieder daheim ist. Weißt du, er hat mir sein Herz ausgeschüttet, hat mir Dinge anvertraut, die er ganz bestimmt noch nicht vielen erzählt hat.“
    „Woher weißt du, dass das nicht alles von ihm gespielt war? Vielleicht hat er auch so eine Show abgezogen wie Georg?“
    „Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Nicht bei dem, was er mir erzählt hat. Abgesehen davon hab ich von Lena indirekt bestätigt bekommen, dass die Geschichte wahr ist.“
    „Das klingt ja düster. Verrätst du mir seine Schattenseiten?“
    Ich überlegte kurz. Ich hatte bereits alles verloren, somit konnte es mir gleich sein, ob es Julian stören würde, wenn ich seine mir anvertrauten Geheimnisse weitererzählen würde. Doch ich brachte es nicht übers Herz. Ich schüttelte den Kopf.
    „Tut mir leid. Das kann ich nicht.“
    Isa wollte nicht locker lassen. „Und du bist dir sicher, dass er der Richtige hätte sein können? Mit solch dunklen Geheimnissen? Hat er jemanden umgebracht?“
    Ein müdes Lächeln kam

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