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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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allem, was Willie mir bisher gesagt hat, ist eine recht beständige Mehrheit im Oberhaus von Harringtons Erfolgen genügend beeindruckt, um zur Regierung zu halten, und im Unterhaus haben wir bereits eine starke Mehrheit. Wenn Wallace seine Frage stellen muß, während Harrington immer noch Befehlshaberin ist, kann die Antwort der Regierung auf ihren Aktionen und nicht denen Youngs basieren und sie als das hinstellen, was sie ist: ein entscheidungsfreudiger Offizier, der zum ersten Mal seit zwanzig Jahren die Aufgaben der Navy in diesem System voll erfüllt. Und dann kann sie anführen, daß man zusehen muß, daß andere Offiziere in der Zukunft die Mittel haben, das gleiche zu tun. Wenn es so weit kommt, können wir den Basilisk-Stützpunkt tatsächlich zu etwas machen, das funktioniert und mehr ist als ein halbherziger Alptraum. Harrington hat für uns getan, was in ihrer Macht steht; alles, was wir tun müssen, ist Young noch ein wenig länger aus ihrem Rücken und hier auf Manticore zu halten.«
    »Hamish, ich wäre der erste, der zugibt, von einer solchen Chance schon immer geträumt zu haben, aber wie, schlägst du vor, sollen wir es angehen? Ich kann garantieren, daß Lucien Young nicht erlauben wird, sein Schiff zu verlassen, und daß ich ihm nicht erlaube, ohne Schiff zurückzukehren, doch die Überholung der Warlock kann gar nicht mehr so lange dauern.«
    »Das weiß ich. Aber du weißt sicherlich, daß auch die besten Reparaturmannschaften von Zeit zu Zeit nachlässig werden.«
    »Ich bezweifle, daß der Erste Raumlord von solchen Dingen wissen sollte.«
    »Wenn das so ist, dann erzähl’ ihm doch einfach nichts davon.« Alexander grinste plötzlich jungenhaft. »Und erzähl’ mir nicht, daß du nicht manchmal vergißt, Dinge auf dem Dienstweg mitzuteilen.«
    »Das soll von Zeit zu Zeit vorgekommen sein«, räumte Webster ein. »Was soll ich mir denn diesmal verschweigen?«
    »Ich werde raufgehen und ein kleines Schwätzchen mit Craig halten, glaube ich. Kann ich ihm sagen, meine Mission sei von dir abgesegnet – natürlich inoffiziell?«
    »Inoffiziell, aber mit Inbrunst.«
    »Ausgezeichnet. Danke, Jim. Tut mir leid, dich aus dem Bett geholt zu haben.«
    »Nicht so schlimm. Mach nur deine Sache mit Craig gut.«
    »Oh, das werde ich«, stimmte Alexander lächelnd zu. »Das werde ich schon.«
     
    Der Vizeadmiral der Roten Flagge Sir Craig Warner, Kommandierender Offizier Ihrer Majestät Raumstation Hephaistos , stahl seinem Terminplan die Zeit, die Privatyacht persönlich in Empfang zu nehmen. Vor längerer Zeit, als er sich erinnern mochte, hatte ein sehr junger Commander Warner sich über die in Trunkenheit ausgesprochene Beleidigung der Tugend einer Dame in ein Duell verwickelt gefunden. Sein damaliger Kommandant, ein hochwohlgeborener Aristokrat, hatte das Duellieren abgelehnt, doch nachdem ihm die Umstände und die sehr plastische Natur der Beleidigung erklärt worden waren, hatte er Commander Warner dadurch erstaunt, daß er sich als Sekundant anbot. Die fragliche Dame war heute mit Vizeadmiral Warner verheiratet und die Mutter seiner vier Kinder, und mit seinem damaligen Kommandanten verband ihn eine enge Freundschaft; außerdem war er der Pate von Warners ältestem Sohn. Als Hamish Alexander ihn also um ein paar Stunden seiner Zeit bat, war Warner nur zu gern bereit, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.
    Die Yacht hatte mittlerweile ihr Andockmanöver beendet – Warner trat an die Personenröhre, um den Besucher zu begrüßen. Es war ein inoffizieller Besuch, und Alexander trug Zivilkleidung – er war seit der Woche von Sir Edward Janaceks Amtsantritt auf Halbsold gesetzt –, also hielten sie sich nicht mit formellen Höflichkeitszeremonien auf.
    »Schön, dich wiederzusehen, Craig«, sagte Alexander und schüttelte ihm kräftig die Hand. »Willst du nicht mal wieder ein echtes Raumkommando?«
    »Auch die dienen, die da stehen und schweißen«, erwiderte Warner feierlich. »Andererseits hörte ich von einem Schlachtgeschwader, das einen guten Flaggoffizier benötigt.«
    »Wirklich?« grinste Alexander. »Wann?«
    »Unglücklicherweise muß ich vorher noch sieben Monate hier verbringen. BuShips mag mich mehr, als mir lieb ist.«
    »Das liegt daran, daß du einfach zu effektiv arbeitest«, neckte Alexander ihn, während sie zu den Personenkapseln gingen.
    »Das ist wahr. Das ist allzu wahr. Aber was kann ich für dich tun, Hamish? Möchtest du eine Führung durch meine kleine

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