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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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meine Idee«, erwiderte Canning. »Wie ich schon sagte, Colonel Westerfeldt ist unser Mann vor Ort. Ihre Leute haben für Coglins Anwesenheit eine ausgezeichnete Tarnung produziert. Und natürlich hat Botschafter Gowan von Manticore aus den Großteil des Unternehmens koordiniert.« Er verbarg ein innerliches Grinsen, als der Admiral nickte. Gowan war ein sehr großer Fisch, ein Dolisten-Manager im Ruhestand mit mächtigen Freunden zu Hause auf Haven. Es konnte nicht schaden, ein wenig Anerkennung (und notfalls ein wenig Schuld) auf breitere Schultern als die eigenen zu verlagern. Selbst der FND würde zögern, sich mit Gowan anzulegen.
    »So«, sagte der Admiral nach einem Augenblick und kehrte zu seinem Stuhl zurück, um sich wieder dem Drink zuzuwenden. Er nippte nachdenklich daran und starrte aus dem Fenster in die Nacht und auf das flutlichterhellte Konsulatsgelände. »Ihre Sicherheitsmaßnahmen am Boden sind besser, als ich geglaubt habe, doch das ändert nichts daran, daß die orbitale Seite noch immer weit offen steht, und dort kann Harrington uns am empfindlichsten treffen.«
    »Ja und nein, Sir.« Canning erhob sich und trat neben den Admiral, um ebenfalls auf das Gelände hinauszuschauen. »Es ist zu spät, um unsere wirklich wichtigen Ladungen noch abzufangen. Alles, was wir brauchen, ist bereits am Boden und an Ort und Stelle, außer dem Mekoha, das wir immer noch produzieren. Die letzten beiden Ladungen von Außerwelt habe ich aus eigenem Antrieb zurückgewiesen, als klar wurde, was vor sich geht. Ich hätte sie zwar lieber hier unten, doch wir können ohne sie leben. Wenn sie beim Verladen entdeckt worden wären, hätte das zuviel verraten können. Was Coglin betrifft, so sollte er vollkommen sicher sein, solange er sich an Bord einfach bedeckt hält. Wenn es keinen Kontakt mit dem Boden gibt, hat Harrington weder Grund noch Rechtfertigung, ihn zu stören.«
    »Gut.« Der Admiral klang wesentlich weniger feindselig. Canning entspannte sich noch ein wenig mehr. Doch dann schürzte der Nachrichtendienstler erneut die Lippen. »Dennoch kann, auch wenn alles perfekt läuft, die bloße Anwesenheit der Fearless im Orbit das Unternehmen aus der Bahn werfen, sobald es losgeht. Es gefällt mir überhaupt nicht, wie eng Harrington mit der NPA zusammenarbeitet. In ihrem Schiff hat sie fast eine ganze Kompanie manticoranischer Marines mit genügend Kampfmitteln, um uns ernsthafte Probleme zu bereiten.«
    »Mit allem schuldigen Respekt, Sir, ich halte es für unwahrscheinlich, daß es so weit kommt. Die Manticoraner müßten dazu wissen, was auf sie zukommt, und schon im Vorfeld eine Reihe von Alternativplänen bereithalten, um das tatsächliche Unternehmen entscheidend beeinflussen zu können. Ich streite nicht ab, daß ihnen die Schadensbegrenzung gelingen könnte, doch ich sehe keinen praktikablen Weg, wie sie das so weit treiben könnten, daß es einen Unterschied ausmacht. Solange sie das Unternehmen nicht vollkommen stoppen können, haben wir immer noch unseren Vorsprung, und selbst eine volle Kompanie Marines, die in den Enklaven in Stellung liegt, könnte uns nicht mehr aufhalten.«
    »Vielleicht.« Der Admiral wippte einen Augenblick lang auf den Fußspitzen und fuhr mit dem Zeigefinger über den Rand des Glases. »Vielleicht aber auch nicht. Was berichten Ihre Quellen auf Manticore über Young?«
    »Sein Schiff liegt an Hephaistos . Unser Netz ist im militärischen Bereich recht schwach, doch alle Anzeichen deuten darauf hin, daß er weiß, wie tief er in der Tinte steckt. Ich vermute – es ist natürlich nur eine Vermutung, daß er Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um so schnell wie möglich wieder hierher zurückzukehren, bevor Harrington ihn noch schlechter aussehen läßt.«
    »Es wäre schwierig«, bemerkte der Admiral mit zynischem Lächeln, »Pavel Young noch schlechter aussehen zu lassen, als er ohnehin aussieht.«
    Er wippte gedankenverloren für einige Sekunden mehr und nickte dann.
    »Finden Sie heraus, wie lange er noch dort sein wird, Mr. Canning. Es besteht kein Zweifel, daß seine erste Handlung nach seiner Rückkehr darin bestehen wird, Harrington so weit von Medusa zu entfernen, wie die Grenzen des Postens erlauben. Ich hätte weit lieber ihn im Orbit wenn der Stein ins Rollen kommt. Wenn er in weniger als – sagen wir – einem manticorardschen Monat zurück sein wird, dann möchte ich, daß das Unternehmen bis nach seiner Rückkehr verzögert wird.«
    »Das könnte sich als

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