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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Pulsergewehre. Isvarian warf einen Blick auf die Anlage. Immer noch kein Lebenszeichen. Das Sturmkommando – in Deckung erstarrt, als der Kampflärm hinter ihnen einsetzte –, begann sich weiter vorzuarbeiten. Die Leute bewegten sich nun schneller; beeilten sich, so schnell wie möglich nah an die Gebäude heranzukommen, bevor noch jemand auf die Idee kam, auf sie zu schießen. Er wandte sich wieder der Flankensicherung zu. Der stinkende Rauch des brennenden Shemaks, der dort aufstieg, wo die Pulserbolzen das Moos zerstört hatten, wurde vom Wind in seine Richtung getrieben, und Isvarian hustete.
    »Hier Führer-Eins«, krächzte er in das Com. »Was zum Teufel ist bei euch passiert, Flanke-Zwo?«
    »Führer-Eins, hier Flanke-Drei«, antwortete eine Stimme. Sie klang flach und gepreßt, geradezu überbeherrscht, und es war nicht die Stimme von Flanke-Zwo. »Matt ist tot, Barney. Wir wissen nicht, was es gewesen ist. Irgendeine Projektilwaffe, aber kein Pulser. Hat ein Loch gemacht, das so groß ist wie meine Faust, aber es war kein Explosivgeschoß.«
    »O Scheiße!« stöhnte Isvarian. Nicht Matt Howard. Der Mann hatte zwei Jahre vor seiner Pensionierung gestanden.
    »Okay, Flanke-Drei«, sagte er nach einem Augenblick. »Suchen Sie die Umgebung ab und finden Sie heraus, was zum Teufel da passiert ist. Und seien Sie vorsichtig, ich möchte nicht daß noch me …«
    Die furchtbare Druckwelle traf Isvarian wie das Ende der Welt und schleuderte ihn auf den Rücken, während die komplette Anlage in einem weißroten Feuerball verging.
     
    »Heilige Mutter …!« Ensign Tremaine verschluckte den Rest eines Ausrufs, als die Bodenanlage eine riesige pflaumenförmige Wolke aus Rauch und Staub ausspuckte. Ein kompletter NPA-Gleiter wirbelte, sich träge überschlagend, vom Explosionsherd weg fast fünfzig Meter in die Höhe, bevor er selbst in einem Feuerball zu existieren aufhörte. Einer der schwebenden Gleiter verschwand einfach, fiel senkrecht nach unten in das Inferno, als irgendein umherfliegendes Trümmerteil in seine Kontragravspulen einschlug und er plötzlich keinen Auftrieb mehr besaß. Eine weitere Explosion brandete in dem Chaos auf. Der letzte der sechs Gleiter torkelte wie ein betrunkener Vogel durch die Luft. Er raste zu Boden, und das Backbordtriebwerk riß beim Aufprall ab. Der Pilot verlor die Kontrolle – weil er tot, bewußtlos oder einfach durch den ungleichmäßigen Schub des schwerbeschädigten Gleiters überfordert war und nicht mehr kompensieren konnte, während der Transporter Wrackteile verlierend über den Boden schlitterte –, aber wenigstens explodierte der Gleiter weder, noch geriet er in Brand.
    »Da, Skipper!« fauchte Hiro Yammata. »Null Sechs Fünf!«
    Tremaine löste den Blick von dem tödlichen Chaos unter sich. Ein häßliches Glitzern trat in seine normalerweise freundlichen Augen, als er einen schlanken Hochgeschwindigkeits-Flugwagen aus seinem Versteck hervorschießen sah. Wie eine Rakete beschleunigte das Fahrzeug, um sich davonzumachen. Es benutzte einen messerscharfen Hügelkamm als Sichtschutz gegen Isvarians gelähmte Umschließungstruppe.
    »Ruth! Bringen Sie uns auf Verfolgungskurs zu diesem Hurensohn!« knurrte Tremaine. Die schwere Pinasse fiel wie ein heimwehkranker Stein, als Kleinmueller den Kontragravregler in die Nullstellung zurückknallte, die Nase des Beibootes beinahe senkrecht in Richtung Boden neigte, den Kurs an den fliehenden Flugwagen anglich und die Luftansaugturbinen auf volle Leistung schaltete.
    Die Pinasse kreischte und raste brüllend abwärts. Tremaine schlug auf den Hauptwaffenschalter. Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie eine Waffe auf einen anderen Menschen abgefeuert, doch als der Visierschirm blinkend zum Leben erwachte, kannte er kein Zögern. Er erwog nicht einmal, den Flugwagen zum Stoppen aufzufordern; er war weder Polizist noch Gerichtsbeamter, und die eilige Flucht gleich nach der Explosion reichte dem Ensign als Schuldeingeständnis. Er fletschte die Zähne, als das Zielkreuz sich stetig näher an den Flugwagen heranschob. Sein Zeigefinger strich wie liebkosend über den Abzug.
    Der Pilot des fliehenden Flugwagens bemerkte wahrscheinlich nie, daß die Pinasse über ihm war – nicht, daß es etwas geändert hätte. Der Flugwagen war schnell genug, um jedem Gleiter der NPA zu entkommen, aber kein Atmosphärenflugzeug konnte einer Flottenpinasse davonlaufen.
    Das Zielkreuz verschmolz mit dem Flugwagen, der Zielerfassungston erklang,

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