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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sie sind abgeschirmt, Sir, denn ich erhalte am Verbraucherende keine gute Ablesung, aber der Versorgungsstrahl scheint einen Spitzenwert von etwa zweihundert Kilowatt zu erreichen.« Er blickte auf und sah den Ensign ausdruckslos an. »Das ist eine Menge Saft für einen Haufen Stakser.«
    »Allerdings, das ist wahr, Hiro«, antwortete Tremaine murmelnd. »Das ist allerdings wahr.« Er schüttelte sich. »Wo ist das Ganze?«
    »Dreiundsechzig Kilometer westsüdwestlich des Muddy-Wash-Tales, Sir«, antwortete Yammata. Er wies auf einen anderen Lichtfleck, der zwar kleiner, aber viel heller war. »Das ist ihre direkte Versorgungsstation, aber sie muß ein Relais sein. Es liegt an der Seite eines Grates unterhalb der Spitzen, und ich kann keine Verbindung nach oben feststellen.«
    »Hm-hm.« Tremaine betrachtete das Display für einige weitere Sekunden. In dieser Zeit trug die niedrige Abtastbahn die Pinasse in Richtung Horizont davon. Dann nickte Tremaine und klopfte dem Ortungstechniker auf die Schulter. »Gute Arbeit, Hiro. Ich werde dafür sorgen, daß der Skipper weiß, wer’s gefunden hat.«
    »Danke, Sir«, grinste Yammata. Tremaine wandte sich dem Signalgasten von der NPA zu.
    »Rufen Sie das Schiff, Chris. Ich glaube, die alte Dame möchte davon erfahren.«
     
    »Es sieht ganz so aus, als hätten Sie recht gehabt, Honor.« Das Gesicht von Dame Estelle Matsuko auf dem Combildschirm wirkte deutlich unglücklich. »Dort ist etwas, und was es auch immer ist, es ist ohne Zweifel nicht legal. Die gesamte Mossyback-Gebirgskette ist Sperrgebiet, und das Mossyback-Plateau ebenso.«
    »Das bedeutet nicht notwendigerweise, daß es sich um ein Drogenlabor handeln muß«, stellte Honor klar, und Dame Estelle schnaubte.
    »Natürlich nicht – und wenn Sie das mit unbewegten Gesicht dreimal hintereinander sagen können, spendiere ich Ihnen ein fünfgängiges Menü bei Cosmo’s.«
    Honor lachte leise vor sich hin, als Dame Estelle das teuerste und exklusivste Restaurant von ganz Landing erwähnte. Dann wurde sie wieder ernst.
    »Sie haben natürlich recht«, gab sie zu. »Und selbst wenn es nicht das Labor ist, es ist immer noch illegal. Ich denke, die Frage lautet, was Sie deswegen unternehmen wollen, Ma’am.«
    »Was glauben Sie wohl, was ich deswegen unternehme?« fragte Dame Estelle mit grimmigem Gesichtsausdruck. »Barney Isvarian stellt in diesem Moment ein Kommando für die Razzia zusammen.«
    »Benötigen Sie zusätzliche Leute? Ich könnte einige von Captain Papadapolous’ Marines an Land setzen …«
    »Ich denke, wir haben genügend Leute. Trotzdem vielen Dank. Ich werde mit Barney reden. Wenn er glaubt, daß er Hilfe braucht, werde ich mich wieder bei Ihnen melden«, antwortete Dame Estelle dankbar.
     
    Major Barney Isvarian von der Medusianischen Eingeborenenschutztruppe glitt durch das hüfthohe Shemak-Moos vorwärts und gab sich Mühe, den Chemikaliengeruch des Moossaftes zu ignorieren. Die gefleckte Kleidung und Panzerweste, die er trug, waren nicht so gut wie die auf die Umgebung reagierende Tarnausrüstung des Corps, doch verschmolzen sie sehr gut mit dem monotonen Hintergrund. Die übergroßen Insekten, die in Medusas Ökosystem die Nische von Vögeln besetzten, stießen ins Moos herab und flitzten wieder davon. Um sie nicht aufzuschrecken, bewegte Isvarian sich noch vorsichtiger. Es war zwar unwahrscheinlich, daß jemand ausgerechnet hierher schaute und ein plötzliches Aufflattern der Käfer aus dem Moos bemerkte, aber es war immerhin möglich, und er wollte die Operation nicht jetzt noch vermasseln.
    Er erreichte den Gipfel des Hügelkamms und hielt inne, um Atem zu schöpfen, während sich Sergeant Danforth neben ihm ausstreckte. Wie Isvarian war Danforth ein ehemaliger Marineinfanterist. Das schwere Plasmagewehr, dessen Tragriemen er nun von der Schulter nahm, handhabte er mit vertrauenerweckender Kompetenz. Stahl und Plastik klickten, als er die anderthalb Meter lange Waffe auf das Zweibein montierte, das schwere Energiepack einsetzte, und schließlich das elektronische Visier einrasten ließ. Er drückte mit dem Daumen auf den Selbsttest-Schalter, nickte, dann preßte er die Schulter gegen die Schulterstütze der Waffe und spähte durch das Visier auf die Gebäude unter ihnen.
    Isvarian überprüfte die eigene Handfeuerwaffe, dann hob er den elektronischen Feldstecher, um die gleiche Szenerie zu betrachten. In widerwilliger Bewunderung schürzte er die Lippen. Kein Wunder, daß die Luftaufnahmen

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