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Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Glaser
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sieht ganz toll aus, aber ist etwas weit abgelegen vom Camino, deshalb kommt das als Unterkunft nicht in Frage. Jetzt scheint sogar die Sonne.
    Wir kommen an einem Eisstand vorbei und kaufen spontan eines. Die Besitzerin des Standes ist sehr nett und wir kommen ins Gespräch. Sie fragt uns, ob wir heute nach Belorado gehen, was wir bejahen. Ob wir die Plakate des Casa rurals unterwegs gesehen hätten, fragt sie, auch das bejahen wir. Das Haus würde ihr und ihrer Mutter gehören. Sie bietet uns an, falls wir in Belorado keine Unterkunft mit Bobby bekommen, würde sie uns dort kostenlos abholen und in ihre Pension bringen. Am Morgen würde sie uns auch wieder dorthin zurück fahren. Sie verlangt vierzig Euro fürs Zimmer, inclusive Frühstück. Das Abendessen, welches ihre Mutter kocht, kostet extra. Ihre Mutter kommtin diesem Moment auch dazu und sie ist ganz begeistert von Bobby mit seiner Pilgermuschel. Sie hätten zu Hause auch zwei Hunde, wie schön! Clara, die Tochter, drückt uns eine Visitenkarte in die Hand und wir verabschieden uns mit der Zusage sie anzurufen, falls wir keine Unterkunft finden. Unterwegs treffen wir auf die Pilgerin aus Schweden. Sie hat große Probleme mit mehreren Blasen und geht deshalb etwas langsamer. Eine Weile gehen wir zusammen, dann sind wir doch schneller, jeder hat einfach so seine eigene Schrittgeschwindigkeit.
    Als wir um drei Uhr nachmittags in Belorado ankommen, suchen wir gleich nach einem Quartier. Aber so sollte es kommen: wir finden nichts! Überall nur Absagen. Nun setzen wir uns vor eine Bar in die Sonne und essen eine Kleinigkeit. John aus London ist auch hier, er ist in der Herberge untergekommen, dort haben wir auch angefragt. Sie hätten uns dort mit Hund genommen, aber leider war schon alles belegt. Währenddessen rufe ich bei Clara an, sie kommt um 16.15 Uhr zum Plaza Mayor und holt uns ab, welch ein Glück! Heute haben wir beide Schmerzen in den Beinen. Mein Schienbein macht seit einigen Stunden riesen Probleme, es schmerzt wie verrückt, unsere Beine insgesamt sind bleischwer. „Meine Wadenmuskeln explodieren heute noch“, sagt Rainer. Als wir in Claras kleinem Paradies ankommen, sind wir total begeistert. Es ist wunderschön, gemütlich mit viel Holz sehr geschmackvoll eingerichtet und sehr sauber. Ein Traum und das krasse Gegenteil zu gestern, und das bei gleichem Preis! Auch der Garten gegenüber dem Haus ist ein Gedicht, total liebevoll gestaltet und gepflegt. Wir duschen und ruhen uns aus, wärmen uns im Bett auf. Bobby liegt auf unseren Regenhosen auf dem Boden, damit ja alles sauber bleibt in diesem schönen Zimmer.
    Clara meinte auch, dass es ungewöhnlich kalt ist für Mitte Mai. Morgen geht es auf über tausend Meter hoch, da werden wir bestimmt auch wieder frieren. Unterwegs sahman immer wieder Schnee auf den Bergen liegen. Wir gehen hinunter ins Wohnzimmer zum Abendessen. Es gibt ein Reisgericht, ähnlich einer Paella, danach ein Schweinerückensteak mit Kräutern und Pommes. Zum Nachtisch Joghurt, Früchte und Tee. Mit uns isst ein Ehepaar aus Kanada, beide sind 75 Jahre alt und superfit. Wir unterhalten uns gut und sie erzählen, dass sie immer so zwischen zehn und fünfzehn Kilometer gehen pro Tag, je nach Lust und Befinden. Allerdings haben sie ihren Rückflug gebucht und haben insgesamt nur vier Wochen Zeit, deshalb fahren sie auch zwischendurch mit dem Bus. Sie überlegen noch, welche Strecke sie weglassen sollen, die eventuell nicht so schön ist. Ich könnte nicht sagen, was wir hätten weglassen sollen. Jede Etappe hatte was für sich. Clara bringt uns ein Stück Papier, auf dem sie einen Werbeentwurf für ihren Hol- und Bringservice angefertigt hat. Sie möchte hier auf ihr Casa rural aufmerksam machen, damit viele Pilger hierher kommen, obwohl es nicht direkt am Camino liegt. Wir sollen die verschiedenen Sprachen korrigieren. Das kanadische Ehepaar korrigiert den französischen Entwurf, Rainer den englischen, ich den deutschen. Als wir fertig sind, denken wir einstimmig, dass es gut geworden ist und Clara freut sich. Gegen zehn gehen wir nach oben in unser schnuckliges Zimmer. Rainer geht nochmal mit Bobby runter, zur Abwechslung regnet es mal wieder.
    Unser Schlaf war komatös, um halb sieben werde ich wach. Wir bekommen ein tolles Frühstück mit Croissants, Obst, Kaffee, Toast, Wurst, Käse und Spiegelei. Danach fährt uns Clara zusammen mit dem Kanada-Paar nach Belorado zurück. Von dort beginnen wir heute unsere Etappe, da wir ja

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