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Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition)

Titel: Auf vier Pfoten nach Santiago: Mit dem Hund auf dem Jakobsweg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Glaser
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geschafft!
    Eventuell bleiben wir einen Tag länger hier und schauen uns in Ruhe die Stadt an, nachdem wir morgen früh erstmal ausschlafen. Als wir vorhin von der Stadt zurückkamen, haben wir direkt neben unserem Hotel eine Bushaltestelle entdeckt. An der Rezeption erfahren wir, dass ein Bus vondort auch in die Stadt fährt, das ist super. Mit dem nächsten Bus fahren wir in die Stadtmitte und suchen nochmal das Pilgerbüro auf, wo wir unsere Compostela abholen. Wir müssen unsere Pilgerpässe vorlegen, in denen sehr viele Stempel eingedruckt sind. Unser Name wird auf Latein in die Compostela eingeschrieben und wir werden gefragt, wo wir gestartet sind. Das alles wird in eine Liste eintragen. Der Herr beglückwünscht uns recht herzlich und sichtlich stolz verlassen wir das Büro.
    Direkt von da aus gehen wir in die Kathedrale und besichtigen diese. Um 18 Uhr beginnt dort ein Pilgergottesdienst, wir bleiben gleich hier, da es schon viertel vor sechs ist. Es sind sehr viele Menschen hier und daher ist das nicht so persönlich, wie wir das in León erlebt haben. Wir beten zusammen und bedanken uns für alles, was wir erlebt haben, und dass wir gut hier angekommen sind. Ferner bitten wir noch um eine gute Heimreise. Wir sind beide evangelisch und können mit der typisch katholischen Frömmigkeit, wie sie teilweise hier gelebt wird, nicht viel anfangen. Jetzt im Heiligen Jahr ist der Seiteneingang der Kathedrale geöffnet und man kann durch die heilige Pforte zum Grab des Apostels Jakobus gehen. Sobald man durch die Pforte geht, sind einem alle Sünden erlassen. Wir wissen durch unseren Glauben, dass Sündenvergebung, wie in der Bibel beschrieben, auf eine andere Art passiert. Man hat auf dem Weg genügend Zeit, sich mit der Schöpfung, die einem jeden Tag sehr präsent ist, und allem, was einem in seinem Leben widerfahren ist -Gutes wie Schlechtes -, auseinanderzusetzen. Ich denke, jeder kennt seine „schwarzen Flecken“ im Leben und da bedarf es etwas anderes als eine „Heilige Pforte“, aber das ist nur unsere Meinung.
    Als wir nach draußen kommen, hat es zu regnen begonnen. Vor der Kathedrale treffen wir uns mit Lena und Sebastian, mit ihnen haben wir uns telefonisch verabredet. Sie haben sich in einem NH-Hotel eingemietet. Etwas Luxus müssejetzt sein, meinen sie. Zusammen gehen wir in ein Restaurant und essen Tapas und andere Gerichte. Danach raucht Rainer seine wohlverdiente Zigarre. Alle müssen einmal daran ziehen. Zum Nachtisch bestellen wir einen Chupito de Hierbas (Kräuterlikör). Der Kellner bringt uns Riesenkelche, aus denen wir natürlich trinken. Tobias treffen wir auch hier. Er feiert mit anderen seit 15 Uhr, sie sind schon sehr lustig drauf. Auch wir machen noch eine kleine Kneipentour, es gibt jede Menge gemütliche kleine Bars und Lokale hier in der Stadt. Morgen müssen wir ja nicht aufstehen! Irgendwann zu vorgerückter Stunde landen wir noch in einer Disco, in der aber nicht viel los ist und die Preise sind total überzogen. Wir gehen wieder und gegenüber ist eine andere Bar, die gerade schließen möchte, obwohl noch viele Gäste da sind. Ich frage den Besitzer, ob wir noch etwas bekommen. Er schenkt uns Wein aus und wir unterhalten uns noch lange und lachen viel. Es ist vier Uhr morgens, als wir uns endlich auf den Heimweg machen. Ein Einheimischer aus der Bar will uns noch zu sich nach Hause einladen, aber wir sagen ab – es reicht. Unterwegs verabschieden wir uns von Lena und Sebastian, die in eine andere Richtung zum Hotel müssen.
    Mittlerweile wissen wir beide nicht mehr genau, wie wir zu unserem Hotel kommen. Wir sind den ganzen Abend kreuz und quer durch die Stadt gegangen und immer wieder in eine Kneipe, da hat sich keiner den Weg gemerkt von uns. Aus einer anderen Kneipe kommen ein paar junge Leute, die ich nach unserem Hotel frage. „Das ist zu Fuß aber sehr weit“, sagen sie. Aber wir sollen einsteigen, sie fahren uns hin. Wir sind froh und steigen ein, sie sind absolut lustig und wir lachen auf der Fahrt. Eine junge Frau spricht gut Englisch und redet mit Rainer. Es ist wirklich weit bis zum Hotel, das hätten wir von der Bar aus, in der wir waren, niemals gefunden. Wir bedanken uns herzlich, als sie uns dort absetzen und fallen todmüde in unsere Betten, auch Bobby schläft wie ein Murmeltier. Im Bett sage ich noch zuRainer, dass wir auch leichtsinnig sind, wir steigen einfach bei wildfremden Menschen mitten in der Nacht ins Auto, wenn da etwas passiert wäre, hätte

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