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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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dich nicht zu interessieren, Isabel. Ich wollte Lord Nicholas einen Vorschlag machen – als Earl.“
    Als Earl?
    Entgeistert sah sie ihren Bruder an. Dann drehte sie sich zu Nick um, der sich sichtlich das Lächeln verkneifen musste. „Was sollte ich tun? Immerhin ist er der Earl. Und mein Gastgeber.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Das Hammelfleisch ist superb und dieses Aspik wirklich hervorragend. Findest du nicht, Rock?“
    „Allerdings“, pflichtete ihm der Riese bei, doch Isabel entging nicht der Ton leiser Belustigung.
    Man sollte die beiden in Aspik einlegen!
    Wütend sah sie Lara an, die sichtlich amüsiert schien und sich unbeeindruckt von Isabels tadelndem Blick wieder James zuwandte. „Und du hast auch gelernt, wie man eine Krawatte bindet.“
    „Habe ich!“, rief James begeistert und tastete nach seinem Meisterwerk. „Soll ich es dir mal vormachen?“ Und noch ehe Lara etwas erwidern konnte, hatte James schon am Krawattentuch gezogen und schickte sich nun an, ihnen eine dem Anlass völlig unangemessene Vorstellung zu geben.
    Isabel beugte sich zu Nick. „Wie Sie sehen“, flüsterte sie, „mag mein Bruder zwar der Earl sein, aber er ist der Aufgabe längst noch nicht gewachsen. Weshalb ich gerne wüsste, worüber Sie mit ihm gesprochen haben.“
    „Über Sie“, erwiderte er, ohne den Blick von James’ Krawattenkünsten zu nehmen.
    „Über mich?“
    „Über Sie.“
    „Was gab es denn da zu besprechen?“
    Er schnitt ein Stück Fleisch ab, gab noch ein wenig Petersilienkartoffel auf die Gabel und kaute eine Weile mit so aufreizender Bedächtigkeit, dass Isabel schließlich nicht länger an sich halten konnte. „Jetzt schlucken Sie schon runter!“
    Nick sah sie mit gespieltem Entsetzen an. „Bitte nicht so ungestüm, Lady Isabel! Sie bringen noch meine ganze Verdauung durcheinander.“
    „Das würde ich sehr bedauern, Lord Nicholas“, erwiderte sie gereizt, doch er lachte nur, still und leise, und ihr wurde schon wieder ganz wunderlich zumute. „Sie scheinen sich prächtig zu amüsieren.“
    „Ich muss gestehen, das tue ich.“ Er sah sie an. „Ich amüsiere mich immer ganz prächtig in Ihrer Gesellschaft.“
    Seine Worte ließen sie erröten, und sie errötete noch mehr, als sie die Leidenschaft in seinen blauen Augen sah.
    Was stellt er nur mit mir an?
    Sie durfte nicht zulassen, dass er sie in Verlegenheit brachte, wann immer sie miteinander sprachen. Sie räusperte sich. „Ich muss darauf bestehen, Lord Nicholas. Worüber haben Sie mit James geredet?“
    „Ihr Bruder hat sich Gedanken gemacht, was aus Ihnen wird, wenn er im Internat ist.“
    Isabel sah zu James hinüber, der eifrig den Hals reckte, während Rock ihm bei den letzten Schritten zur Hand ging. „Und weshalb wollte er das mit Ihnen besprechen?“
    Nick lehnte sich zurück und sah Isabel mit offenem Blick an. „Er hat einen Plan ersonnen, der Ihr Wohlergehen gewährleisten soll, und hat mich um meinen bescheidenen Beitrag gebeten.“ Damit wandte er sich wieder James zu. „Bravo, James! Das ist mit Abstand dein bester Knoten.“
    James strahlte ihn an und heimste dann weiteres Lob von Lara ein, die indes nicht nur den jungen Earl in höchsten Tönen lobte, sondern auch Rock, der ihm so nett geholfen hatte.
    Normalerweise hätte Isabel sich an dem trauten Tableau erfreut. Doch jetzt runzelte sie irritiert die Stirn und flüsterte Nick zu: „Was für ein Plan?“
    Nick wartete, bis sein Teller abgeräumt war, dann neigte er sich zu Isabel. „Er findet, wir sollten heiraten.“
    Isabel machte den Mund auf, schloss ihn wieder, und das einige Male.
    Nick sah es mit Belustigung. „Sagen Sie nur nicht, ich habe Ihnen die Sprache verschlagen?“
    „Ich …“, begann Isabel und wusste nicht weiter.
    „Er hat sich alles gründlich überlegt“, meinte er. „Vor allem Ihre Fähigkeit, einen Haushalt zu führen und gut rechnen zu können, lassen Sie in seinen Augen als ideale Ehefrau erscheinen.“
    Das konnte nicht wahr sein. Durfte nicht wahr sein. Sie musste träumen.
    „Er will unbedingt, dass ich Sie zu Pferde sehe. Wahrscheinlich hofft er, dass Ihre Reitkünste mich für Sie einnehmen werden. Ich kann es kaum erwarten.“
    „Ich …“
    „Und hässlich sind Sie auch nicht.“
    Sie blinzelte.
    Nicks Augen funkelten. „Das hat Ihr Bruder gesagt, nicht ich. Mir würde ein so charmantes Kompliment nicht im Traum einfallen. Dazu bedarf es einer Wortgewalt, die mir leider völlig …“
    „Nicht

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