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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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hingerissen davon, dass er hier war, dass er ihr helfen würde … Dann schüttelte sie den Kopf, um derlei gefährliche Gedanken loszuwerden. „Keine Ursache. Gewiss lässt sich für Sie noch eine andere Krawatte finden, nachdem die ihre … beschlagnahmt wurde.“
    „Ich gab sie mit Freuden, Mylady.“
    Er hat wirklich ein unglaublich schönes Lächeln . Ein Lächeln, das ihr schier den Atem nahm.
    „Meinetwegen brauchen wir heute Abend nicht auf Förmlichkeit bestehen. Wenn es Sie nicht stört, können Sie gern so bleiben.“ Schon wieder musste sie daran denken, wie gut Nick und ihr Bruder sich zusammen auf einem Familienbildnis machen würden … Und schon sah sie Nick mit ganz neuen Augen. Fand ihn noch liebenswürdiger. Noch attraktiver.
    Zu attraktiv .
    Verlegen räusperte sie sich. „Wollen wir uns setzen?“
    Sie begaben sich zu Tisch, der sehr aufwendig gedeckt worden war – auf Gwens Geheiß, vermutete Isabel –, und die Gentlemen rückten den Damen die Stühle zurecht. Es war etwas so Schönes, Vertrauliches an dieser kleinen Geste, als Nick ihr den Stuhl hielt, sich über sie beugte, sie seine Wärme spürte, einen feinen Hauch von Sandelholz. Flüchtig wandte sie den Kopf, um ihm zu danken, und er flüsterte: „Das Vergnügen ist ganz meinerseits.“ So leise, so nah, dass nur sie es hören konnte und sie seinen Atem warm auf ihrer Schulter spürte. „Ich wusste, dass Sie in Rot umwerfend aussehen würden.“
    Ein herrliches Glücksgefühl durchströmte sie.
    Welch ein gefährlicher Mann .
    Nur gut, dass just in diesem Augenblick aufgetragen wurde. Gwen hatte sich heute Abend selbst übertroffen und eine Folge einfacher, herzhafter Speisen zusammengestellt, deren Zutaten fast ausschließlich von den eigenen Ländereien stammten. Nichts Aufwendiges – gewiss war Lord Nicholas raffiniertere Gaumenfreuden gewohnt –, doch nach den Maßstäben von Townsend Park ein wahres Festmahl.
    Als zum zweiten Gang Hammelfleisch in Aspik gereicht wurde, kamen Isabel aber doch leichte Zweifel. So etwas konnte man diesen Männern nicht vorsetzen. Sie waren weit gereist, und hatten auf ihren Reisen gewiss nicht nur ihren Horizont erweitert, sondern auch ihren Geschmack verfeinert. Wie könnten sie an diesem bescheidenen Abendessen in der Abgeschiedenheit Yorkshires Gefallen finden? Und was sollten sie unterhaltsam finden an der Gesellschaft zweier unbedarfter Landpomeranzen und eines Zehnjährigen?
    Der Gedanke schwelte während des ganzen Essens in ihr, sodass Isabel immer schweigsamer wurde und kaum noch etwas von der Unterhaltung mitbekam.
    Als Rock und Lara sich von James erzählen ließen, was er denn heute alles gelernt und den ganzen Tag über gemacht habe, beugte Nick sich zu Isabel. „Sie sind nicht bei uns.“
    Sie schrak hoch. „Oh, ich habe mir nur gerade Gedanken über das Essen gemacht.“
    „Es schmeckt hervorragend“, sagte Nick so begeistert, dass Isabel all ihre Zweifel bestätigt sah.
    „Wahrscheinlich sind Sie anderes gewohnt.“
    „Keineswegs.“
    „Vermutlich ist es nicht raffiniert genug, um nach Ihrem Geschmack zu sein.“
    Nun sah Nick sie so ernst an, als dulde er nicht länger, dass sie sich so herabsetze. „Ganz im Gegenteil, Isabel. Dieses Essen ist der krönende Abschluss eines … sehr außergewöhnlichen Tages.“
    In seiner warmen, tiefen Stimme war etwas, das all ihre Zweifel in Luft auflöste. Seine Worte waren einer Verheißung gleich, die Bilder und Gefühle ihrer Begegnung im Skulpturensaal heraufbeschworen und in ihr den Wunsch weckten, dass er sie noch einmal küssen werde. Und dass sie allein wären.
    Was nicht der Fall war.
    Sie waren bei Tisch.
    In Gesellschaft, noch dazu mit einem Kind.
    Sie beugte sich über ihren Teller, um ihr Erröten zu verbergen. „Es freut mich, dass es zu Ihrer Zufriedenheit ist, Mylord.“
    „… und dann hatten Lord Nicholas und ich noch eine Besprechung.“
    Die Worte ihres Bruders ließen Isabel aufhorchen. „Was denn für eine Besprechung?“
    „Ein Gespräch unter Männern“, klärte James sie auf.
    „Aha“, sagte sie und lehnte sich gespannt zurück.
    „Wir hatten etwas sehr Wichtiges zu besprechen“, setzte James nach.
    Sie sah Nick an. „Etwas sehr Wichtiges?“
    Er nahm sein Weinglas zur Hand und ließ sich Zeit mit der Antwort, die wenig erhellend war. „Allerdings.“
    Was konnten die beiden Wichtiges zu besprechen haben? „Was hattet ihr zu besprechen?“, versuchte sie es wieder bei James.
    „Das braucht

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