Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
ihre Waffen zurückzulassen. Aber dann: was konnten Pfeil und Bogen einem Elite schon anhaben?
Der Wachmann schickte sie den Fußweg hoch, wo die hohe Doppeltüren sich öffneten, als sie näherkam. Sie waren aus massiven Glasstücken gemacht, gefasst in Silber, und dahinter konnte sie den glatten Marmorboden und ein großes Foyer sehen.
„Folgen Sie mir“, sagte ein in Weiß gekleideter Mann mit farblosem Haar und blassen, blaugrauen Augen. „Mr. Fielding erwartet Sie.“
Wenig später fand sich Zoë allein in einem großen Zimmer wieder. Natürlich weiß. Grundgütiger Kack, hatten die Fremden ein Problem mit den Pigmenten? Oder versuchten sie sich einfach von ihrer eigenen Reinheit und Unschuld zu überzeugen? Das Geräusch von rauschendem Wasser fing allmählich an ihr auf die Nerven zu gehen.
Unruhig lief sie in dem Raum umher, strich mit der Hand über den blitzblanken Glastisch, in den Seemuscheln eingearbeitet worden waren, schaute sich einen Kristallkrug voll Wasser mir den passenden Gläsern dazu an, der auf einem durchsichtigen Tablett stand.
„Sie behaupten also Raul Marck getötet zu haben. Ich habe gehört, es war sein Sohn, der für die Tat verantwortlich zeichnet.“
Die Stimme überraschte sie. Ihr vertrauter Akzent, ein bisschen abgehackter und formeller als Quents, machte, dass ihr das Herz etwas lauter schlug. Und als sie sich umdrehte, um Parris Fielding anzusehen, verdrehte sich Zoë kurz der Magen.
Auf den ersten Blick sah er Quent viel zu ähnlich. Groß, aber nicht so breit und muskulös. Eleganter, überaus gepflegt und vielleicht zwanzig Jahre älter. Sehr attraktiv, gekleidet in eine schiefergraue Jacke und passende Hose. Ein schwarzes Hemd, am Hals aufgeknöpft. Blitzblank polierte, schwarze Schuhe. Einen Gehstock in der Hand, den er nicht nötig zu haben schien.
Er war nicht alleine. Drei wunderschöne Frauen, alle in bodenlange silberne Gewänder gekleidet, die auf ihre Körper gemalt zu sein schienen, betraten mit ihm das Zimmer. Eine dunkelhäutige Dunkelhaarige an seinem Arm, eine Dunkelblonde und eine Platinblonde, die hinter ihm hereinschwebten. Hinter ihnen her kam noch ein junger Mann mit lockigem, kupferfarbenem Haar. Er trug ein glänzendes, weißes Hemd, halb aufgeknöpft, und eine dunkle Hose. Er war barfuß. Ein Kristall leuchtete schwach auf seiner rechten Seite durch das dünne Material seines Hemdes.
Zoë konzentrierte sich auf Fielding. „Ian behauptet Marck getötet zu haben? Und woher hat er, was glauben Sie denn, sich endlich ein paar Eier beschafft, um das zu tun? Ich war das.“
„Sie sind hergekommen, um damit anzugeben? Ich frage mich wozu?“, Fielding spazierte gemächlich weiter ins Zimmer hinein. Die Frau an seinem Arm schaute anbetungsvoll zu ihm auf, aber er beachtete sie gar nicht. „Sind Sie vielleicht hergekommen, um mich um Vergebung zu bitten? Dafür, meinen besten Kopfgeldjäger kaltgestellt zu haben?“
Zoë schaute ihm in die Augen. Sie waren nicht wie Quents, obwohl sie auch die gleiche braunblaue Farbe hatten. Die von Fielding waren distanzierter. Da war kaum ein Funken Neugier zu sehen.
Mit dem Arm an ihrer Seite spürte sie die schwere Waffe aus Metall, die unter ihrer weiten Hose hing, von der Hüfte bis zum Knie. Sie könnte sie binnen Sekunden aus ihrer Tasche ziehen und in der Hand haben. Es war ihr auch egal, ob es Zeugen gab. Fieldings Begleiter schienen alle einen seltsam leeren Gesichtsausdruck zu haben. Und abgesehen davon hatte sie ja noch Pfeil und Bogen bei sich.
Aber auf welcher Seite hatte der Mann denn den Kristall sitzen? Zur Hölle verflucht nochmal. Das Kristall von dem jungen Mann befand sich rechts. Und Zoë erinnerte sich, dass der von Marley links gewesen war. Hing das mit dem Geschlecht zusammen? Oder war es beliebig? Shit. Sie konnte nichts tun, bevor sie sich nicht sicher war.
„Bitte, setzen Sie sich“, bot Fielding ihr an und zeigte auf ein langes, weißes Sofa. Die zwei Schwebe-Frauen nahmen sein Angebot an und ließen sich darauf nieder. „Es war ein fürchterlich anstrengender Tag und ich verspüre keine Lust noch länger zu stehen.“
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund fand die Platinblonde diese Bemerkung witzig und sie kicherte. Fielding tätschelte ihr über den Kopf, als er hinter das Sofa ging. „Ja, in der Tat, Leila, du warst mir sehr behilflich bei der Jagd nach meinen Golfbällen. Ich wäre noch erschöpfter, wenn ich dich nicht da
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