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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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leicht. Vielleicht weil es gerade gedämmert hatte und die Pferde immer noch etwas verschlafen waren. Sie war so schnell geritten, wie es ihr möglich war, mit einer fiebrigen und verletzten Frau hinter ihr, die sich an sie klammerte. Sie langten gegen Mittag bei Envy an. Die Stadt war eingemauert in riesige Mauern von alten Autos, Trümmern und selbst mit Dingen, die man Werbetafeln nannte. All das schützte die Stadt vor den Ganga und vor anderen Raubtieren – Wölfen, Löwen, Tigern und so weiter.  
    Durch die Tore in die Stadt hineinzugelangen war noch nie ein Problem für sie gewesen – die Tore waren dazu gedacht, die zu schützen, die sich dahinter befanden, nicht um Leute draußen zu halten. Obwohl man sie normalerweise nach ihrem Namen fragte, und nach ihren Plänen (ob sie nur auf der Durchreise war oder plante hier zu bleiben), hatte der Anblick von Remys aschfahlem Gesicht und dem Verband aus Zoës Bettlaken dafür gesorgt, dass sie ohne Verzögerung sofort durchkam.  
    Also hatte Zoë sich gekümmert, um ihre ... nun Freundin war ein zu großes Wort für die Schlampe, die ihr die Chance, Raul Marck aufzuspießen, versaut hatte. Wie auch immer. Zoë hatte Remy durch die Tore von Envy geschleust und mit Hilfe der Wachtposten zu einem Haus gebracht, das man das Haus von Flo nannte.  
    Als der Mann – der Arzt mit dem Namen Elliott, der auch ein Freund von Quent war – eintraf, um sich Remy anzuschauen, machte Zoë sich aus dem Staub. Sie sah zum Teufel gar keinen Grund zu bleiben und sie wollte auch keine Aufmerksamkeit erregen.  
    Sie würde nachher nochmal reinschauen und dann entscheiden, was zu tun war.  
    Letzte Nacht hatte Zoë ihr Jagdhemd abgelegt und es zu einem Bündel gerollt und in eine Plastiktüte gesteckt, so dass der Gestank sich nicht ausbreiten würde ... und dass Remys empfindliches Näschen es nicht riechen musste.  
    Aber wenn sie wirklich ganz ehrlich war, nahm Zoë an, dass der Geruch ihr immer noch ein bisschen anhaftete. Sie liebäugelte mit der Tür zu Quents Badezimmer.  
    Es lag schon sehr lange zurück, dass sie den Luxus einer heißen Dusche genossen hatte.

 
    ca. 11. Juni 2010  
     
    Zeit unklar  
    Ich schreibe „Zeit unklar“, weil ich mir nicht sicher bin, ob schon ganze vierundzwanzig Stunden verstrichen sind oder ob es immer noch der gleiche Tag ist – der Tag von den Ereignissen. Alles ist nur noch ein sehr dunkler und hässlicher Strudel. Ich bin gelähmt und panisch und ich kann es nicht begreifen.  
    Zum ersten Mal verstehe ich, warum ich in Schreibschrift in ein Tagebuch aus Papier schreibe. So dass, wenn die Natur die Herrschaft über alles übernommen hat und die Maschinerien der Menschheit – genau die, an deren Erfindung und bei deren Entwicklung und Verbesserung ich mitgeholfen habe und die jetzt so absolut unwichtig scheinen – dereinst zerstört sind, dass es dann immer noch das hier gibt, mein privates Tagebuch.  
    Devi ist hier bei mir, Gottseidank.
    Ich kann unmöglich beschreiben, was hier vor sich geht. Es ist schlicht zu grauenvoll. Aber ich glaube, die Welt ist untergegangen.  
    Oder wenn sie es nicht ist, dann hat sie an die Tür ihres Untergangs angeklopft.  
     
    – aus dem Tagebuch von Mangala Kapoor –

 
     
    VIER
     
     
    Quent öffnete die Tür zu seinem Zimmer und rannte hinein. Wo zum Teufel habe ich die–  
    Er blieb wie angewurzelt stehen, die Haare an seinen Unterarmen stellten sich auf, sein Magen verkrampfte sich … er schloss mit voller Absicht die Tür hinter sich ab.  
    Aber nein. Sie war erst gestern Morgen gegangen und ihr Duft lag einfach noch in der Luft. Reines Wunschdenken.  
    Aber jetzt erkannte er das leise Sssssschsssssssch von Duschwasser. Da – hinter der Badezimmertür. Und was auch noch zu ihm ins Zimmer drang – zusammen mit der schwachen Wärme von Wasserdampf – ... er roch ... Orange. Und Gewürze. Weibliche Gewürze. Kardamom, Zimt, was auch immer es genau war...  
    Als er Pfeil und Bogen sah, ihre Schuhe und ein kleines Paket, die alle nebeneinander auf dem Boden lagen, machte sein Magen einen Salto und fiel dann irgendwo ganz weit runter. Und dann ließ er endlich das Lächeln kommen. Und diese innere Hitze blühte in ihm auf.  
    Was für ein Glück, dass ich noch nicht nach Redlow aufgebrochen bin.  
    Er schuldete Theo Waxnicki dann wohl ein Riesendankeschön: dafür, dass er drauf bestanden hatte, einen Tag zu warten, so dass er einen Apparat für ihn bauen konnte, den er

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