Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)
„Du möchtest, dass sie bleibt.“
„Normalerweise bin ich es, der geht. Oder der die Dinge in der Schwebe hält, nix Festes, du verstehst.“
„Oder, der bei einer Party mit einer Frau am Arm ankommt und sich dann mit einer anderen während der Veranstaltung davonschleicht. Danach dann die Erste mit nach Hause nimmt.“
Quent schmunzelte etwas peinlich berührt. Wenn man es so ausdrückte... „Davon hast du also gehört? Mit Marley Huvane?“
„Ich denke, dass du ... ähm ... es einmal erwähnt hast.“
„Ah so.“ Quent schüttelte den Kopf. Super. Das war diskret. „Ich muss sturzbetrunken gewesen sein.“
„Genauso war es. Du hast bei der Gelegenheit auch deine anderen Eroberungen erwähnen können ... Bonia Telluscride, Lissa Mackley und die anderen. Aber keine Details.“
Elliott musste gar nicht weitersprechen. Quent war sich nur zu bewusst, wie Frauen die Wege seiner Vergangenheit pflasterten – Starlets, Modells, Society Girls. Nicht dass er auf ihren Herzen herumgetrampelt wäre oder sie hinters Licht geführt und sie dann sitzengelassen hätte. Nein: er ließ es einfach nicht nahe genug an sich rankommen, damit das eintreten konnte. Du musst schon mehr als eine Nacht oder zwei mit einer Frau verbringen, damit sie die Idee kriegt, es könnte was Dauerhaftes sein.
Scheiße.
Hier stand er nun und winselte einer Frau hinterher, mit der er ein paar Wochen lang rumgemacht hatte? Aber sein Mund wollte nicht stillstehen. „Sie ist was Besonderes.“
„Und es ist nicht, weil du hier nicht derjenige bist, der die Fäden zieht? Die Oberhand hat?“, fragte Elliott. Es war eine naheliegende Frage und eine, die Quent sich gründlich durch den Kopf gehen ließ. „Eine Ego Sache?“
„Ich weiß es nicht“, erwiderte er ganz ehrlich. „Könnte sein. Fühlt sich aber nicht so an.“ Dann lenkte er seine Gedanken woanders hin. „Diese Patientin ... was wolltest du mir über sie erzählen?“
Elliott schien zu akzeptieren, dass es Zeit für einen Themawechsel war. „Ich habe sie gescannt.“
Quent nickte. Wohingegen er eine psychometrische Fähigkeit erworben hatte, die jedes Mal, wenn er sie in Anspruch nahm, eine Kehrtwende zu machen schien, um ihm in den Rücken zu fallen, war Elliott aus der Sedona Höhle mit einer etwas nützlicheren Gabe aufgetaucht: nicht nur der Fähigkeit zu heilen, sondern auch seine Hände über einen Körper zu scannen und damit dann hineinschauen zu können. Wie ein menschlicher Magnetresonanztomograph, ein MRT. Mit optimaler Farbauflösung.
„Lass mich raten“, sagte Quent, „sie trägt einen Kristall. Sie ist eine Fremde?“ Das wäre das erste Mal, dass sie eine Fremde – oder eine Elite – in einer Situation hatten, wo sie vielleicht die Gelegenheit erhielten mehr über sie zu in Erfahrung zu bringen. Oder über Remington Truth.
„Nein. Okay, sie hat einen Kristall, aber sie trägt ihn nicht wie die Fremden. Er steckt nicht in ihrer Haut drin.“
Elliotts Gesicht sah jetzt angewidert aus und Quent dachte sich, es hatte mit den jüngsten Ereignissen zu tun, wo Ian Marck Elliott gezwungen hatte, sich um ein sehr krankes Mitglied der Elite zu kümmern, deren eingepflanzter Kristall sich entzündet hatte.
Sein Freund fuhr fort. „Es ist ein anderer Typ von Kristall. Der hier ist kleiner. Etwa so groß wie eine zehn Cent Münze, und er ist geschliffen. Und er ist leuchtend orange.“
„Glüht er? Und wie hast du ihn entdeckt?“
„Soweit ich sehen konnte, glüht er nicht und er ist nicht in ihre Haut eingebettet wie die Unsterblichkeitskristalle. Sie trägt ihn wie ein Nabel-Piercing.“ Er schüttelte den Kopf. „Er ist nicht so groß wie ihr Nabel und von dem, was ich da sehen konnte, ist er in einer Fassung, an der er baumeln kann – er steckt nicht in ihrem Bauchnabel wie bei Bauchtänzerinnen. Richtig gut habe ich mir das aber nicht ansehen können.“
„Alles klar. Du denkst also, dass es nicht nur Schmuck ist.“
Elliott schüttelte den Kopf. „Ich habe sie durch ihre Kleider hindurch gescannt; sie wollte sie nicht für mich ablegen, außer das Hosenbein hochzukrempeln. Sie weiß also nicht, was ich weiß, aber das ist das, was ich während dem Scan gesehen habe. Ich habe einen echten Energieschub gefühlt, als ich mich dem Kristall näherte, daher denke ich also, es handelt sich dabei um mehr als nur ein auffälliges Schmuckstück.“
„Du willst, dass ich den Kristall
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