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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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echt zu sein. Außer er war ein Mitglied der Elite und sie war sich sicher, dass er das nicht war. Obwohl ihn etwas umgab, das ... anders war.  
    Der Quasi-Arzt hatte ihr gesagt, sie solle sich mindestens zwei Stunden lang nicht bewegen, aber sie hatte gleich bemerkt, dass das nur absoluter Bockmist war. Entweder war er übervorsichtig, was den Heilungsprozess betraf, oder er wollte nicht, dass es ihr in den Sinn kam, einfach zu gehen. Woran sie natürlich schon gedacht hatte, bevor sie hier überhaupt eingetroffen war. Sie dachte sich, es erst einmal einfach zu gestalten und eine ordentliche Mahlzeit zu essen, sich etwas auszuruhen und sich dann nachts davonzuschleichen. Sich irgendwo in Envy zu verstecken, bis es dann morgens sicher war aufzubrechen. Und sich dann auf ihren Weg zu machen.  
    Durch das gekippte Fenster drang Lärm von unten zu ihr hoch und Remy hörte Stimmen sowie die Alltagsgeräusche von Leuten. Und dann das Geräusch von einem bellenden Hund.  
    Das tiefe Bellen erinnerte sie an Dantés. Es klang genau wie er und für einen kurzen Moment überkam sie Trauer. Sie und Dantés hatten in den letzten sieben Jahren so viel gemeinsam durchgemacht und sie vermisste ihn. Sie hatte eigentlich auch angenommen, dass er sie schon längst wiedergefunden hätte.  
    Nur sechs Tage lagen zwischen ihrer Flucht aus Redlow vor jenen vier Männern und der einen Frau, die sie dort überrascht hatten, als sie ihr erzählten, sie seien auf der Suche nach Remington Truth. Sie war um Haaresbreite entkommen. Schlicht und ergreifend, weil sie nie erwartet hatte in Redlow aufgespürt zu werden. Bedauerte sie es, ihre Besucher mit der Pistole bedroht und Dantés als Wachhund auf sie gehetzt zu haben? Es war vielleicht ein wenig impulsiv gewesen, aber nein: sie bedauerte es nicht. Sie hatte gelernt, dass man nie vorsichtig genug sein konnte. Aber wenn sie ihnen erst gar nicht dummerweise ihren echten Namen verraten hätte, hätte sie die Probleme erst gar nicht gehabt.  
    Jeder, der nach Remington Truth suchte, war automatisch ein Gegner. Leute aus der Elite, Kopfgeldjäger, Ganga ... und selbst diese Leute hier. Denn die Elite und solche, die der Elite nahestanden, wussten über ihren Großvater Bescheid und wie wichtig er war. Und wie gefährlich er sein konnte.  
    Hätte sein können.  
    Jetzt war es an Remy. Sie fasste nach dem kleinen Kristall unter ihrem Hemd und ließ die ihm innewohnende Wärme durch die dünne Baumwolle sickern. Sie wäre eher verblutet als ihre Kleider abzunehmen und diesen Arzt da – oder was auch immer er war – das hier sehen zu lassen.  
    Unruhig und nervös schaute Remy sich wieder in dem Zimmer um. Sie dachte, Dantés hätte sie mittlerweile wirklich aufspüren sollen. Er war so verblüffend gut darin und das kleine Kristallfragment, das sie in sein Lederhalsband eingearbeitet hatte, hatte noch nie zuvor versagt.  
    Der Hund draußen bellte nun lauter und sein Bellen hatte nun eine verzweifelte Tonlage erreicht. Genau unter ihrem Fenster.  
    Eine seltsame Vorahnung beschlich sie ... und sie fragte sich ... sie erstarrte und dann war sie schon aus dem Bett gesprungen. Der Arzt kann mich mal und seine sämtlichen Anordnungen ebenfalls – das war Dantés. Sie war sich sicher.  
    Remy sah aus dem Fenster hinunter. Er war es und er war dort unten, winselte und tanzte unter dem Fenster in kleinen Kreisen herum, während er hochschaute und winsel-bellte. Er hatte sie gefunden. Tränen brannten ihr in den Augenwinkeln. Ihr treuer Freund im Wolfsfell. Der einzige, dem sie in dieser Welt je vertrauen konnte.  
    Und dann erkannte Remy den Mann, der herangekommen war und jetzt neben Dantés stand, und der Magen sackte ihr weg. Nein, nie und nimmer.  
    Es war der Mann aus Redlow – einer der vier, die sie gefunden hatten. Der eine, über dessen Schulter hinweg sie gezielt hatte und eine Vase zerschossen hatte, nur um Klartext zu reden. Was zur Hölle hatte er jetzt mit Dantés zu schaffen?  
    Und der dunkelhaarige Mann schaute geradewegs direkt zu ihr hoch. Sie zuckte vom Fenster zurück, aber es war zu spät. Er hatte sie gesehen und erkannt und war schon dabei, ins Gebäude zu stürmen.  
    Scheiße. Scheiße.  
    Sie musste hier weg.  
    Das Herz hämmerte ihr, als sie eilig nach ihrer Tasche griff, ihre Schuhe packte und an der Tür zerrte. Nicht die Tür, die in den Flur hinausging, sondern die zum angrenzenden Zimmer. Zum Glück öffnete sie sich und sie fand sich in einem weiteren

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