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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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mikroskopieren sollten? Wir hatten an Fliegenbeinen mehr Freude als an Zellen, drehten die Mikroskope zu weit runter und zerstörten bald alle Glasplättchen. Manche unter uns fingen an, mit der Verdünnungsflüssigkeit zu spritzen. Wirklich gelernt haben nur wenige. Das ist im Internet mit den Testfragen sehr viel effektiver.
    Physik
    Der Physikunterricht besteht oft aus dem Vorführen von relativ anspruchsvollen Versuchen, bei denen sich der Lehrer manchmal heillos in Stromkabeln und Bananensteckern verwickelt und nach einer vollen nervösen Stunde immer wieder stammelt: »Jetzt müsste hier nach der Theorie Licht brennen.« Damals haben wir ein ganzes Wochenende in der Schule die Lichtgeschwindigkeit gemessen. Es ging nur zu dieser Zeit, weil die Schule da ganz ruhig lag und keine Lastwagen vorbeifuhren. Der Lehrer hat mit drei Superschülern Spiegel etc. aufgestellt, alle anderen standen nur herum. Ein solcher Physikunterricht ist im Sinne des Zeitverbrauchs schrecklich ineffizient.
     
Wir könnten Schüler in virtuellen Neubau-Häusern im Internet »herumlaufen« lassen und sie bitten, wie ein Elektriker überall die Strom- und Telefonkabel so zu verlegen, dass alles gut funktioniert. Diese Idee kann beliebig schön zu einem riesigen Physikbaukasten ausgebaut werden. Warum bauen wir nicht etwas, was den Physikbaukästen entspricht, die früher unter dem Weihnachtsbaum lagen?
Virtuelle Versuche und Messungen: Wir können die Fallgesetze oder das Hinabrollen eines Wagens auf einer schiefen Ebene virtuell erfassen. Man »baut die Naturgesetze einfach im Internet nach«, sodass dort die Dinge genauso schnell fallen oder rollen wie in der Realität. Dann kann man messen und die Naturgesetze wieder herausfinden – so wie sie hineinprogrammiert sind.
Die Schule kann nur bestimmte Versuche anbieten, die sich kostengünstig oder technisch überhaupt darstellen lassen. Im Virtuellen gibt es sicher viel weniger Einschränkungen und damit erheblich mehr Möglichkeiten für eine Top-Ausbildung.
Mit virtuellen Baukästen könnten Schüler sogar beginnen, komplexe Maschinen wie etwa Autos, Bagger oder Kräne zu bauen. Dazu hat man in der Realität gar keine Chance.
    Geografie/Geologie/Erdkunde
    Seit vielen Jahren arbeiten Industrie und staatliche Institutionen an Geografischen Informationssystemen ( GIS ). Die werden zu verschiedensten Zwecken erstellt: Die einen möchten Bodenschätze oder Bodenformationen auf Bildschirmen sichtbar machen, die anderen sehen sich die erfassten Meeresströmungen an. Wieder andere analysieren an Satellitensystemen das Abholzen des Urwalds in Brasilien oder das Austrocknen von Seen in Asien. Astronomische Systeme erlauben den vollen Blick in den Sternenhimmel. Die Archäologen schauen sich die bisherigen Fundstätten an und überlegen, ob sie nicht durch systematische Auswertung der Fundorte neue Ausgrabungsstätten finden könnten. Ölexplorateure suchen in einem GIS nach vielversprechenden möglichen Bohrstellen. Ganz profan werden bald auch die Grundbücher einfach so online abzurufen sein, man kann die U-Bahn-Trassen auf Karten sehen und ebenso die verlegten Kanalrohre und Fernwärmeleitungen.
    Die verschiedenen GIS könnten mit der Zeit zu einem gigantischen System zusammenwachsen, das um Größenordnungen vielfältiger und mächtiger ist als das jetzige Google Earth.
    Stellen Sie sich eine kleine Version dieses Systems für die Bildung, die Ausbildung und den Hobby-Wissenschaftler vor!
     
Virtuelle Erdkunde – die ganze Ferne des Universums wird erfahrbar.
Videos zu jedem Ort, zu jeder archäologischen Fundstätte, zu »jedem« Stern – ein Klick in der virtuellen Welt reicht aus.
    Deutsch/Sprachen
    Sprachen lernt man schlecht und recht im Unterricht. Ein Besuch im Mutterland der Sprache würde dagegen Wunder wirken! Wir können aber nicht alle dort zu einem längeren Aufenthalt hin (so glaubt man, stimmt wahrscheinlich nicht). Es gab schon früh den Versuch mit Sprachlaboren. Aber die sind zu eintönig und bewährten sich nicht wirklich. Wer Sprachen lernt, möchte mit Menschen zu tun haben. Der Deutschunterricht wird oft als quälend empfunden. Der Lehrer spricht Dramen durch, die kaum die Hälfte der Schüler gelesen hat. Texte von Dramen sind nie zum Lesen gedacht gewesen! Sie sind zum Auswendiglernen für Schauspieler aufgeschrieben worden, nicht wahr? Lesen wir denn die Noten von Sinfonien, anstatt sie uns anzuhören? Vor Jahrzehnten noch musste man notgedrungen die Texte lesen,

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